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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herum wie eine Tür, wobei sein Fuß den Drehpunkt bildete. Er hatte dabei nicht einmal seine Körperhaltung verändert, stand jetzt nur in einer anderen Richtung. Sekundenlang mußte Ted um seine Beherrschung kämpfen, dann aber schritt er entschlossen auf Carlotta zu. Sie war ihm wirklich wichtiger als eine Auseinandersetzung mit Sid Amos.
    Aber er hatte auch nicht vergessen, daß der Fürst der Finsternis sich in der Nähe befinden mußte.
    Ted blieb mißtrauisch und vorsichtig…
    ***
    Rico Calderone, der Sicherheits-Manager der Tendyke-Industries , hatte das Gefühl, als rutsche er mit dem Kopf langsam aber sicher auf eine Schlinge zu. Er wußte inzwischen, daß sein Attentat auf Brack fehlgeschlagen war. Brack, der zuviel wußte oder zumindest ahnte, konnte ihm demzufolge immer noch gefährlich werden. Die Polizei in Baton Rouge ermittelte und hatte anscheinend auch schon eine Spur, die zu dem Bombenleger wies.
    Es war einfach Pech.
    Niemand hatte ahnen können, daß Bracks Auto gestohlen wurde, während die Bombe bereits im Fahrzeug war. An sich hatte der Mann, den Calderone mit technischer Ausrüstung versehen hatte, damit er das Fahrzeug blitzschnell und unbemerkt öffnen und auch wieder verschließen konnte, hervorragende Arbeit geleistet. Wenn nicht dieser verdammte kleine Dieb dazwischengekommen wäre.
    Den hätte Calderone am liebsten mit den bloßen Händen erwürgt. Aber es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt. Das einzige, was er hatte herausfinden können, war, daß der Dieb rechtzeitig aus dem Auto gesprungen war, um dann wie ein Schatten in der Nacht zu verschwinden.
    Jetzt, nachdem das Attentat fehlgeschlagen war, würde Roger Brack mißtrauischer und vorsichtiger denn je sein. Und er mußte auch wissen, aus welcher Richtung es gekommen war. Immerhin hatte er die Firma doch Calderones wegen verlassen.
    Gefahr von dieser Seite… und Gefahr von Seiten dieses Sheriffs aus dem Dade-County in Florida! Der Kerl war eine Spur zu schlau.
    Calderone hätte auch ihm am liebsten einen Killer auf den Hals geschickt. Aber das Risiko war zu groß. Er konnte beim besten Willen nicht abschätzen, wie viele weitere Personen mittlerweile in die Ermittlungsarbeiten einbezogen worden waren. Er konnte sie nicht alle ausschalten oder bestechen! Langsam aber sicher verstrickte er sich immer tiefer in sein Netzwerk.
    Und das alles, weil er anfänglich nur mit seinen Mitteln dafür hatte sorgen wollen, daß der zu überraschend wieder aufgetauchte Robert Tendyke endgültig verschwand. In der Zwischenzeit hatte das Management, vordringlich Rhet Riker, Schritte eingeleitet und Strukturen geschaffen, mit denen Tendyke niemals einverstanden sein konnte. Und sein Wiederauftauchen und seine erneute Übernahme der Firma bedeutete damit zwangsläufig eine extreme Beschneidung der Kompetenzen und Machtbefugnisse des derzeitigen Managements.
    Doch dieser Tendyke schien mehr Leben zu besitzen als eine Katze. Eindeutigen Berichten zufolge mußte er längst tot sein. Aber er lebte immer noch und tauchte immer wieder störend auf.
    Im nächsten Moment glaubte Calderone seinen Augen nicht trauen zu dürfen, als er aus dem Panoramafenster seines Büros in einer der oberen Etagen des Verwaltungsgebäudes sah und auf den Firmenparkplatz hinab sah.
    Dort hatte gerade ein geländegängiges Fahrzeug gestoppt; ein Pajero mit Florida-Kennzeichnen. Ein halbes Dutzend Wachmänner lief hinter ihm her. Es sah so aus, als hätte der Wagen die Torschranke einfach durchfahren. Einer der Wachmänner hielt seine Dienstwaffe umklammert.
    Davon unbeeindruckt stieg der Fahrer des Pajero aus. Selbst aus der Höhe des elften Stockwerkes ließ er sich einwandfrei erkennen. Allein seine Kleidung war typisch für ihn. Lederne Texas-Stiefel, Lederjeans, fransenbesetztes Lederhemd und ein lederner breitrandiger Cowboyhut.
    Robert Tendyke war in die Höhle des Löwen gekommen!
    Langsam, als unterliege er einer Lähmung, tastete Calderone nach rückwärts zum Schreibtisch und bekam einen Telefonhörer zu fassen. Dann erst wandte er sich um und tastete eine kurze Zahlenfolge ein. Der Gesprächspartner meldete sich sofort.
    »Den Mann aus dem Pajero sofort festnehmen und zu mir bringen - zu mir persönlich, verstanden? Es handelt sich um einen Betrüger und Hochstapler. Der Mann ist äußerst gefährlich. Bei Widerstand sofort von der Waffe Gebrauch machen! Vollzug!«
    Dann legte er den Hörer wieder auf.
    Tief atmete er durch. Er ahnte, daß eine Entscheidung
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