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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unmittelbar bevorstand. Noch konnte er das Ruder wieder herumreißen. Diesmal aber würde er nicht irgendwelche Tricks ausprobieren, um den Mann auf Umwegen durch andere ausschalten zu lassen. Diesmal war er selbst gefordert.
    Er ging um den Schreibtisch herum, zog die Schublade auf und nahm ein Holster mit einer TI-Pistole heraus. Langsam schnallte er es sich um und prüfte die Waffe, um sie in entsichertem Zustand wieder zurückzustecken.
    Er mußte Tendyke erledigen, ehe dieser ihn erledigte. Innerhalb der Firmenverwaltung kannten zu viele Leute ihren ehemaligen Boß. Calderone hatte nicht damit gerechnet, daß Tendyke tatsächlich hier auftauchen würde. Aber der Abenteurer war dieses Risiko eingegangen.
    Nun mußte er beseitigt werden, ehe er wirklich identifiziert werden konnte.
    Calderone glaubte nicht, daß er sich mit Tendyke auf eine andere Weise arrangieren konnte. Dafür war er einige Schritte zu weit gegangen.
    ***
    Zamorra riß die Augen weit auf. Sein Bewußtsein kehrte zurück. Das Weltentor! Er war hineingesprungen, während es sich schloß - und er war dabei zu langsam gewesen! Er hatte es nicht mehr geschafft, es auf der anderen Seite wieder zu verlassen!
    Schwärze umgab ihn.
    Er versuchte, sich in dieser Schwärze zu orientieren. Aber er fand kein Oben und kein Unten, kein Rechts und Links oder Vorn und Hinten. Es war, als würde er im freien Fall im Weltraum treiben, aber in einem Weltraum, der keine Sterne und Planeten besaß, sondern nur eine grauenvolle Leere.
    »Wo bin ich hier?«
    Er wußte , daß er die Frage laut ausgesprochen hatte, doch er hörte seine eigene Stimme nicht! Als er versuchte, sich in dieser eigentümlichen Schwerelosigkeit zu bewegen, gelang es ihm nur unter größten Anstrengungen. Solange er unbeweglich blieb, schien er frei zu schweben, aber die Bewegung stieß sofort auf Widerstand, der im gleichen Moment wieder verschwunden war, in dem Zamorra sich nicht mehr bewegte.
    Ihm war es, als würde er sich durch eine zähe, sirupartige Masse bewegen.
    Ganz allmählich wurde ihm klar, daß er zwischen den Welten hängengeblieben war. Er befand sich weder auf der Erde in Italien, noch an dem unbekannten Ziel unter einem fremd leuchtenden Himmel! Er war genau dazwischen. Als Vergleich fiel ihm ein, in der Wand zwischen zwei Zimmern steckengeblieben zu sein.
    Er mußte da wieder heraus! Er mußte den Weg zurück finden. Ganz gleich, in welcher der beiden unterschiedlichen Welten er erscheinen würde - Hauptsache, er kam aus diesem schwarzen Sirup heraus, der sogar den Schall seiner Stimme völlig schluckte.
    Das Amulett einsetzen! durchzuckte es ihn.
    Doch es gelang ihm nicht. Merlins Stern , diese handtellergroße silbrige Zauberscheibe, reagierte auf seine Befehle nicht. Das Amulett fühlte sich kalt an.
    Ausgeschaltet!
    Aber Leonardo deMontagne, der einzige, der das Amulett aus der Ferne mit einem Gedankenbefehl ausschalten konnte, war tot!
    Demzufolge funktionierte das Amulett in diesem Zwischenraum nicht. Es mußte sich um eine ›Nicht-Welt‹ handeln. Da fragte Zamorra sich, weshalb er in dieser Nicht-Welt, in der nichts funktionierte und in der es nichts gab, überhaupt existieren konnte.
    Die ›Nicht-Welt‹ gab ihm im nächsten Augenblick die Antwort. Rein zufällig hatte er bei seinen Versuchen, sich in dem zähen Sirup zu bewegen, die Beine zusammengebracht. Seine Sinne signalisierten ihm, daß seine Füße sich berühren mußten, aber seine Nerven teilten dem Gehirn mit, daß dem nicht so war.
    Zamorra kämpfte gegen die Panik an, die ihn erfaßte. Gezielt versuchte er, seine Füße durch Empfindungskontakt zu spüren. Nichts! Bis hinauf zu den Waden, den Knien… Er krümmte sich im Nichts zusammen, griff mit den Händen nach seinem Körper…
    Mit den Händen?
    Mit welchen Händen?
    Die Nicht-Existenz zwischen den Welten duldete nichts Existentes in sich.
    Professor Zamorra wurde aufgelöst…!
    ***
    Ted Ewigk hatte Carlotta erreicht. Dabei war es ihm vorgekommen, als würde die Entfernung sich mit jedem Schritt in ihre Richtung vergrößern. Erst, als er schneller ging und fast lief, konnte er sie endlich erreichen. Als er sich umschaute, war Sid Amos nur ein kleiner Punkt in der Ferne.
    Aber überall gab es diese unheimlichen Skelett-Krieger.
    Ted half Carlotta auf die Beine. »Alles in Ordnung?« fragte er sie.
    »In Ordnung?« Sie lehnte sich an ihn, suchte Schutz und Geborgenheit. »Nein… es ist nichts in Ordnung. Wer ist dieser Fremde? Was will
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