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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Brauen, als ihm Roger Brack gemeldet wurde. »Roger, haben Sie nicht alle Brocken hingeworfen, weil…«, begann er, als der Neger das Büro betrat, verstummte aber sofort wieder, als er einen zweiten Farbigen hinter Brack auftauchen sah. Einen Mann, der allein von seiner Kleidung her nicht in das luxuriöse Ambiente der Konzernzentrale paßte, sondern eher in den unteren Arbeitsbetrieb. Was wollte Brack mit diesem Mann? Warum schleppte er einen Arbeiter hierher? Für Beschwerden aus den Betrieben waren andere Stellen zuständig.
    »Es langt, Riker«, sagte Brack. »Eine bestimmte Grenze ist überschritten worden, und ich habe den Entschluß gefaßt, diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Ganz gleich, wessen Privilegien damit beschnitten werden. Auch wenn es sich um Ihre Machtstellung handelt.«
    Riker erhob sich langsam. »Was wollen Sie damit sagen, Roger?«
    »Sie wissen, daß Calderone ein Mörder ist«, warf Brack ihm vor.
    Riker schüttelte den Kopf.
    »Nein, Roger, das weiß ich nicht. Bisher kenne ich nur Ihre Meinung zu Calderone. Daß Sie sich mit ihm noch nie gut verstanden haben, ist mir bekannt, seit wir in dieser Firma arbeiten. Wer ist der Mann, den Sie da mitgebracht haben?«
    »Namen sind Schall und Rauch«, sagte der andere Farbige. »Sie sind der große und mächtige Riker, ja? Meinen Namen werde ich auf einen Bogen Papier schreiben, auf dem ich an Eidesstatt erkläre, daß ich Mister Robert Tendyke einwandfrei als denselben und als noch lebend identifiziert habe.« Herausfordernd sah er Riker an.
    »Roger, was soll das?« fragte Riker Brack. »Warum schleppen Sie mir diesen Mann her? Haben Sie den Verstand verloren?«
    »Calderone hat einen Mordanschlag auf mich verüben lassen. Mein Freund hat mich gerettet und wäre dabei fast selbst gestorben. Aber das ist hier fast nebensächlich. Es geht darum, daß wir ab sofort das Versteckspiel aufgeben werden. Wir müssen akzeptieren, daß der Boß wieder da ist. Ich bin bereit dazu. Sie sollten es auch sein. Um Calderone werden sich andere Leute kümmern.«
    »Roger, können Sie das mit dem Mordanschlag beweisen?« fragte Riker kopfschüttelnd. Er wies auf zwei Besuchersessel und ließ sich selbst wieder hinter dem Schreibtisch nieder. »Sie wissen, daß ich kein Freund dieser radikalen Methoden bin. Sie wissen, daß ich lieber andere Wege gehe, wenn ich jemanden aus meinem Weg entfernen will. Ich habe Calderone mehrmals gesagt, daß ich mit Gewalt nicht einverstanden bin.«
    »Geschwätz«, sagte der Fremde, der seinen Namen nicht nennen wollte. »Versuchen Sie Ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen, Riker?«
    »Was wollen Sie von mir, Mister Unbekannt?« erkundigte Riker sich. »Wollen Sie mir drohen? Wollen Sie mir einen Klotz ans Bein binden?«
    »Solange Sie mich in Ruhe lassen, habe ich auch keinen Streit mit Ihnen«, gab Ombre zurück. »Was Sie mit anderen Leuten auszumachen haben, geht mich nichts an. Ich bin nur mit Mister Brack hierher gekommen, um klarzumachen, daß Robert Tendyke lebt, und um dafür zu sorgen, daß jemand für einen Bombenanschlag zur Rechenschaft gezogen wird, der beinahe mich erwischt hat. Ich will sehen, wie es diesem Mann an den Kragen geht.«
    »Selbstjustiz?« fragte Riker leise und sah dabei Brack an. »Das paßt aber nicht zu Ihnen, Roger.«
    »Die Polizei von Baton Rouge ermittelt. Möglicherweise wird das FBI eingeschaltet. Es sei denn, Calderone bekennt sich als Auftraggeber und stellte sich der Gerichtsbarkeit in Louisiana. Und nebenbei der in Florida, wo er versucht hat, Tendyke umbringen zu lassen, und wo mit der an ihn ausgegebenen Dienstwaffe Loewensteen erschossen wurde. Ich habe von Baton Rouge aus ein paar Telefonate geführt und nebenbei auch mit dem dort zuständigen Sheriff geredet. Der glaubt Calderones Lügenmärchen schon lange nicht mehr und wartet nur noch auf den allerletzten Beweis. Den zu erbringen wird allerdings nicht besonders einfach sein, weil es als Zeugen praktisch nur Tendyke selbst gibt, nur ist der unauffindbar.«
    Ein leiser Summton erklang.
    »Moment bitte«, sagte Riker. Er schob seinen Sessel in eine andere Position und sah auf einen kleinen Bildschirm unterhalb der Schreibtischplatte. Es gab nichts, das von Wichtigkeit war, was Riker nicht auf diese Weise gemeldet wurde. Eine Schriftzeile erschien auf dem Bildschirm, der eigens für den geheimen Informationsapparat Rikers eingebaut worden war; auf diese Weise konnten ihm Nachrichten zugespielt werden, von denen Gäste in seinem Büro
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