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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster
Autoren: 10 für einen Gangster
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Ich schritt den Gang entlang, fand am dritten Zimmer links die Nummer siebenundsechzig und klopfte an. Die Tür wurde so schnell geöffnet, als hätte man dahinter gestanden und auf mich gewartet.
    Vor mir sah ich ein langbeiniges blondes Mädchen, das mich genauso dumm anstarrte wie ich sie. Ich warf nochmals einen schnellen Blick auf die Zimmernummer, aber die stimmte.
    »Ich habe eine Verabredung mit Mister Blecker«, sagte ich, immer noch unsicher.
    »Oh, das ist etwas anderes.« Sie lächelte und machte eine einladende Handbewegung zu der zweiten Tür hin, die aus dem kleinen Garderobenraum in das eigentliche Zimmer führte. »Mister Blecker ist nicht da, aber er wird gleich kommen. Bitte, kommen Sie herein.«
    Offensichtlich war das Hotelzimmer leer, und ich zog die Hand zurück, die ich vorsichtshalber unter dem Jackett in der Nähe meiner Schulterhalfter gehalten hatte.
    Ich machte zwei Schritte, stand auf der Schwelle… und in diesem Augenblick fiel mir die Decke auf den Kopf.
    Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis ich den schüchternen Versuch machte, die Augen zu öffnen. Es gelang mir nicht sogleich. Die Lider waren schwer wie Blei. Mein Schädel dröhnte, als ob ein Motorrad in ihm herumknatterte.
    »Er hat sich bewegt«, hörte ich einen Mann sagen. »Scheint zu sich zu kommen.«
    »Glück muss man haben«, erwiderte ein anderer. »Eigentlich müsste er hinüber sein.«
    Nun, ich hatte die beruhigende Gewissheit, dass ich nicht hinüber war, aber im Übrigen fühlte ich mich hundeelend. Jemand fuhr mir mit einem nassen Lappen durchs Gesicht. Ich bekam ein paar Tropfen Wasser in den Mund. Es schmeckte nach Seife, und ich spuckte. Dann kitzelte ein ausgesprochen angenehmer Geruch meine Nase, und der Seifengeschmack wurde von dem eines rauchigen Scotch vertrieben.
    Ich schluckte.
    »Mehr.«
    Jemand lachte, was ich gar nicht nett fand. Aber ich bekam noch einen ordentlichen Schluck und riss die Augen auf.
    Zuerst wusste ich überhaupt nichts. Ich sah drei Cops. Von denen einer rechts neben mir auf dem Teppich kniete, während ein Zivilist mit einem Wasserglas sich von der anderen Seite her über mich beugte. Es standen noch ein paar Leute herum, die ich nicht kannte.
    Und dann fiel mein Blick auf das blonde Mädchen, das mich in Empfang genommen hatte. Sie hockte auf einem Stuhl und schwankte, als wolle sie jeden Augenblick herunterkippen. Ihre Handgelenke waren gefesselt, das Gesicht hatte die Earbe eines schmutzigen weißen Tuches angenommen, und ihre Augen starrten wie die einer Toten ins Leere.
    »Hallo, old Boy«, sagte der Cop grinsend, »bist du wieder da?«
    Ich nickte, und der Motor im Innern meines Schädels schien jetzt erst auf volle Touren zu kommen. Ich fuhr mit der Hand nach dem Hinterkopf und fand eine Beule annähernd von der Größe eines Straußeneies.
    »Was… Was ist los?«, brachte ich mit Mühe heraus.
    »Das möchten wir gern von dir wissen. Wer bist du überhaupt?«, fragte der Cop.
    Ich wollte antworten, aber es ging noch nicht. Ich versuchte nach meiner Brieftasche zu greifen. Der Cop merkte das und tat es für mich. Als er in den Ausweis des Federal Bureau of Investigation sah und den Namen Jerry Cotton las, war er sichtlich verdutzt. Er winkte einem seiner Kameraden, und zusammen stellten sie mich auf die Füße und verfrachteten mich in einem Sessel. Jetzt sah ich auch die neugierigen Gestalten, Hotelgäste und Angestellte, die sich vor der Tür in dem kleinen Vorraum drängten.
    Ich streckte die Hand nach dem nassen Tuch aus, das auf dem Tisch lag und legte es mir auf den Hinterkopf. Dieses und ein weiterer kräftiger Schluck brachten mein Hirn dazu, dass es anfing, wieder zu funktionieren.
    »Was ist eigentlich hier los?«, fragte ich zum zweiten Mal.
    »Keine Ahnung, Wir fanden Sie vollkommen weggetreten am Boden und daneben ein Säckchen mit Bleikugeln, das Ihnen die Kleine da drüben über den Schädel gehauen hat. Sie muss ordentlich zugeschlagen haben. Wäre der Stoff nicht geplatzt, so könnten wir wahrscheinlich Ihre Beerdigung bestellen.«
    »Unmöglich«, murmelte ich.
    »Was ist unmöglich? Dass Sie einen gewaltigen Schlag über den Kopf bekommen haben, steht fest, und da keiner im Zimmer war mit Ausnahme des Mädchens, muss sie es wohl gewesen sein.«
    Ich wollte antworten, als die Neugierigen vor der Tür unsanft beiseite geschoben wurden. An der Spitze seiner Leute polterte Lieutenant Crosswing ins Zimmer. Leiter einer Mordkommission der City Police. Als
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