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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es Mord, einen Dämon unschädlich zu machen? Er ist der Fürst der Finsternis und damit ein Dämon. Du warst einmal der Fürst…«
    »… und mit Julian ist der Knochenthron wieder in gute Hände gekommen«, zischte Sid Amos. »Doch warum nennst du ihn Dämon? Was weißt du schon über ihn? Nichts außer deinen Vorurteilen! Du weißt auch nichts über mich!«
    »Es reicht mir, einen Dämon hier zu haben«, sagte Ted. Er spannte die Muskeln, versuchte die Bewegungen vor seinem Gegenüber verborgen zu halten. Er mußte Asmodis überrumpeln und von dem Machtkristall fortstoßen. Es war ein Glück, daß dieser Teds Gedanken nicht lesen konnte, weil die hypnotisch verankerte Sperre in seinem Gehirn das verhinderte. Wenn er es schaffte, Amos zu überrumpeln, mußte anschließend alles sehr schnell gehen. Den Kristall nehmen, einen Angriffschlag führen - und dann mit Carlotta zum Weltentor fliehen!
    Das Weltentor - wo war es? Ted konnte es nicht mehr erkennen!
    Es überlief ihn heiß und kalt. Und sein rechter Arm begann schon wieder zu schmerzen, stärker als je zuvor. Ted zuckte zusammen und konnte nur mühsam ein Aufstöhnen unterdrücken.
    »Du hast Julian angegriffen«, sagte Asmodis drohend. »Du hast versucht, ihn zu ermorden. Dafür werde ich dich jetzt zur Rechenschaft ziehen.«
    »Ein Dämon hilft dem anderen«, sagte Ted spöttisch. Der Schmerz ebbte wieder ab. Es war gut, daß er nur in Wellen kam und nicht zum Dauerempfinden wurde. Denn so hatte Ted zwischendurch immer wieder Zeiten, in denen er einigermaßen handlungsfähig war.
    Wieder stiegen Haß und Zorn in ihm auf.
    Die Skelett-Krieger waren wieder herangekommen. Abermals schleuderte Asmodis sie mit seiner Magie zurück. Abermals wirbelten sie durcheinander, um sich unverzüglich wieder zu erheben und nochmals schneller als zuvor wieder heranzukommen. Sie waren auch mehr geworden. Vorhin war es nur eine Art Vorhut gewesen, jetzt kam bereits fast eine Armee.
    Asmodis wandte sich wieder Ted zu, der auf seine Chance hoffte. »Kein Dämon hilft jemals dem anderen«, sagte er. »Aber ich helfe einem Wesen, das mir sehr viel bedeutet. Mehr, als du ahnst, Mensch. Und jetzt…«
    »… überläßt du die Angelegenheit mir«, hörte Ted aus dem Unsichtbaren heraus wieder Julians Stimme. »Oder hast du vergessen, daß ich mir mittlerweile sehr gut selbst zu helfen weiß? Anfangs glaubte mein Vater mich schützen zu müssen, jetzt glaubst du es - hört diese verdammte Bevormundung niemals auf? Zur Seite!«
    Im gleichen Moment gab der Fürst der Finsternis seine Unsichtbarkeit auf.
    Im gleichen Moment stürzten sich die Skelett-Krieger abermals auf Sid Amos, und diesmal konnte er sie nicht mehr mit einem Blitzgewitter zurückschlagen.
    ***
    Mit wachsendem Entsetzen mußte Professor Zamorra feststellen, daß der Auflösungsprozeß immer weiter fortschritt. Das Amulett konnte ihm nicht helfen; er fühlte, wie es sich ebenfalls langsam zu zersetzen begann und unter seinen Fingern immer mehr an Substanz verlor.
    Je mehr er innerlich versuchte, sich dagegen zu wehren, desto drastischer wurde die Auflösung. Das Nicht-Existente dieses Raumes zwischen den Welten wurde der Untergang und das Ende seiner Existenz.
    Eine winzige Hoffnung blieb ihm noch. Es war ein Risiko - doch andererseits hatte er ohnehin nichts mehr zu verlieren. Der Sensenmann kam und holte ihn. Es war vorbei. Wieder einer auf der langen Liste von Kämpfern, die den Tod fanden. Tanja Semjonowa, Inspektor Kerr, Colonel Odinsson, Bill Fleming, Ansu Tanaar und wie sie alle hießen… nun war Zamorras Zeit gekommen. Sein Versuch, sich ans Leben und ans Überleben zu klammern, war zum Scheitern verurteilt, brachte ihn dem Tod nur noch schneller entgegen.
    Er dachte an Nicole Duval, seine geliebte Gefährtin, die fantastischste und prachtvollste Frau, die er jemals kennengelernt hatte. Er liebte sie wie keinen anderen Menschen auf der Welt.
    Aber jetzt war es an der Zeit, sich vom Irdischen zu trennen.
    Zamorra gab den Kampf ums Überleben in dieser Auflösungs-Zone auf. Er klammerte sich nicht mehr ans Weiterleben. Er gab sich dem auflösenden Nichts hin, strebte ihm entgegen.
    Und abermals wurde es um ihn herum dunkel. Das also , wußte er, war das endgültige Ende seiner Existenz.
    Und sein Denken erlosch.
    ***
    Rico Calderone stand Robert Tendyke gegenüber. »Das ist also der Hochstapler«, sagte er. »Sie geben nicht auf, Freundchen, was? Ist Ihnen klar, daß Sie dieses Haus nicht mehr als freier Mann
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