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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho
Autoren: Jason Dark
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wohin?«
    »Zu Chu Tang.«
    Eine Falle? Ich schaute mir den Burschen an, so gut dies möglich war. In seinem Gesicht sah ich keine Falschheit, deshalb beschloss ich, ihm zu vertrauen. »Okay, und dann?«
    »Chu Tang wird mit Ihnen reden.«
    »Verdammt, ich will zu dem Friedhof!«
    »Das wissen wir, Sir, aber es ist wichtiger, wenn Sie uns folgen. Sie können Ihrem Freund dann besser helfen. Glauben Sie mir. Wir besitzen Chu Tangs Vertrauen, wir sind seine Neffen. Nicht umsonst hat er uns geschickt.«
    »Und wo finde ich ihn?«
    »In Paddington wohnt er.«
    »Das ist verflucht weit.«
    »Wissen wir, Sir, aber Sie brauchen nur bis Soho. Dort wird sich alles abspielen.«
    Ich überlegte. Verdammt, es war für mich schwer, eine Entscheidung zu treffen. Falle oder nicht, so lautete die Frage. Chu Tang kannte ich nicht, obwohl ich ihm instinktiv schon Vertrauen entgegenbrachte, denn er hatte mich schließlich auf die Spur gebracht.
    »Wie kommt es, dass er sich so schnell in seiner Meinung gedreht hat?«
    »Wir wissen es nicht, Sir. Es muss etwas passiert sein. Etwas Entscheidendes. Sie müssen uns vertrauen.«
    »Und wie haben Sie mich gefunden?«
    Jetzt lächelte der junge Chinese. »Einer unserer Freunde ist Ihnen nachgefahren. Wir stehen per Sprechfunk miteinander in Verbindung. Das ist die Lösung.«
    »Ja, gut ausgerüstet.«
    »Sie sollten nicht zu lange warten, Sir. Haben Sie sich entschlossen? In Soho wartet man auf uns.«
    »Etwa in dem Theater, wo die Dämonentrommler auftraten?«
    »Nein, woanders. Dort wird uns auch Chu Tang empfangen. Er besitzt ein zweites Haus in Soho und eine kleine Filiale seines Unternehmens.«
    »Dann bestattet er also nur?« fragte ich.
    »Auch.«
    Ich trommelte mit beiden Händen auf den Lenkradring. Klar, sie wollten von mir eine Entscheidung, und der junge Chinese drängte mich noch einmal dazu.
    »Sir, Sie können ihm besser helfen, wenn Sie in Soho sind. Es gibt eine magische Verbindung.«
    Ich hakte sofort nach. »Welche?«
    »Drei Gräber.«
    »Was? Drei Gräber in Soho?«
    »So ist es.«
    »Davon habe ich nie gehört.«
    »Das ist möglich, Sir. Es sind auch besondere Gräber. Mythische, geheimnisvolle und für Nicht-Chinesen nie zugänglich, wenn Sie verstehen.«
    »Noch nicht, mein Lieber, aber ich werde mitfahren.«
    »Danke, Sir.«
    Bevor ich startete, kurbelte ich die Scheibe wieder hoch. Verdammt, hoffentlich hatte ich nicht völlig falsch gehandelt. Auf diesem Friedhof hätte ich Suko treffen können, so aber führte man mich in eine völlig andere Richtung.
    Etwas Sicherheit wollte ich bekommen. Über das Autotelefon rief ich Sir James an, der sich sofort aus seiner Privatwohnung meldete und überrascht war, mich zu hören.
    Ich erklärte ihm während der Fahrt die neue Sachlage.
    Sir James zeigte sich, was verständlich war, nicht eben begeistert. »Verflixt, John, haben Sie sich das auch genau überlegt?«
    »So gut wie möglich.«
    Er war nicht einverstanden. Es hagelte indirekte Vorwürfe, so dass ich fast schon schwankend in meinem Entschluss wurde und mit dem Gedanken spielte, umzukehren.
    Dann blieb ich bei meinem Vorsatz und behielt die Richtung bei. Ich sagte es auch Sir James und erklärte ihm, dass ich alles auf meine Kappe nehmen würde.
    »Wie meinen Sie das, John?«
    »Sollte etwas schieflaufen, Sir, werde ich die Verantwortung übernehmen und nötigenfalls auch die Konsequenzen ziehen.«
    Der Superintendent räusperte sich. »Darf ich das so verstehen, dass Sie Ihren Job aufgeben würden?«
    »So ist es.«
    »Gut, Sie wissen, was Sie tun.« Seine Stimme klang gläsern. »Ich kann Ihnen dazu nur viel Glück wünschen, John. Wir hören wieder voneinander.«
    »Auf jeden Fall, Sir.«
    Damit war die Verbindung unterbrochen, und ich konnte mich wieder auf die Fahrerei konzentrieren.
    Mein Blick blieb an den Heckleuchten des Opels kleben, mit dem die beiden Männer gekommen waren. Sie fuhren sehr zügig, hielten sich aber noch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.
    Zwischen dem Hyde und den Green Park rollten wir in Richtung Mayfair, wo wir uns schon fast an der Grenze zu Soho befanden. Auch die berühmte Regent Street mussten wir überqueren, und so tauchte ich abermals ein in diesen auch in der Nacht noch quirligen Backofen der Weltstadt London.
    An heißen Sommertagen und in den lauen, wannen Nächten gab es in Soho keine Ruhe. Da drängten sich die Menschen, hatten die Lokale Hochbetrieb und nutzten ihre Nachtlizenzen weidlich aus.
    Soho besteht, wie man
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