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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    »Und wie sieht es mit den Trommlern aus?«
    »Ich habe bereits die Kollegen verständigt. Sie holen die Bewusstlosen ab.«
    »Wie viele von ihnen existieren noch, so dass sie Ihnen gefährlich werden können?«
    »Drei, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Die Sie auf keinen Fall unterschätzen sollten. Gut, im Augenblick können wir nichts tun, aber vielleicht versuchen Sie, Suko ein wenig aufzurichten.«
    »Sicher, Sir, ich werde zu ihm gehen.«
    »Bis dann.«
    Ich legte den Hörer auf, saß auf meiner Bettkante und starrte ins Leere.
    Hundeelend fühlte ich mich, deprimiert, ausgelaugt, zu keinen großen Taten mehr fähig. Aber noch schlechter musste es Suko gehen.
    Um wenigstens den schlechten Geschmack im Mund loszuwerden, ging ich in die Küche und leerte dort ein Glas Mineralwasser.
    Sollte ich Suko zuvor anrufen und ihn vorwarnen? Vielleicht wollte er nur allein sein und mich nicht sehen, deshalb entschied ich mich für diese Vorwarnung.
    Bei Suko klingelte es durch, doch es hob niemand ab. Nach dem fünften Läuten wurde ich misstrauisch, und nach dem achten legte ich wieder auf. Plötzlich rann ein kalter Schauer meinen Rücken hinab. Das ging nicht mit rechten Dingen zu. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Freund in verdammt großen Schwierigkeiten stecken.
    Jeder von uns besaß von der Wohnung des anderen einen Zweitschlüssel. Das hatte sich schon oft genug bewährt. Ich nahm den Schlüssel an mich und auch die Waffen mit.
    Als ich die Wohnungstür aufriss und auf den Flur treten wollte, zuckte ich zurück, als hätte jemand mit einem Messer nach mir gestochen.
    Ein Messer war es nicht, zwei Trommelstöcke wirbelten mir entgegen.
    Einer streifte meinen Kopf, der andere hämmerte auf meine Schulter, und die letzten drei Trommler drängten in die schmale Diele hinein…
    ***
    Es war für Suko wie ein böser unheimlicher Traum. Als er die Tür aufgestoßen und sich von seinem Freund verabschiedet hatte, sah er die Wohnung wie durch eine Wolkenwand, und er spürte ihre Leere als einen seelischen Druck.
    Das Zuschnappen der Tür hörte sich für ihn gedämpfter an als sonst.
    Wenn er einen Schritt setzte, glaubte er, zunächst ins Leere zu treten, und dieser Schwebezustand änderte sich auch nicht im Wohnzimmer.
    Es sah noch aus, wie Shao es verlassen hatte. Als würde sie jeden Augenblick zurückkommen.
    Zeitschriften auf der Couch, über der Lehne hing das Strickzeug. Die seidige Wolle glänzte.
    Suko strich mit den Fingern darüber hinweg, bevor er ins Schlafzimmer ging.
    Er schaute auf das leere Bett, und ihm kamen die Tränen. Jetzt brach es mit Gewalt aus ihm hervor. Suko fiel neben dem Bett auf die Knie, vergrub sein Gesicht im Kopfkissen und gab sich seinem Schmerz hin.
    Niemand sollte ihn sehen, keiner sollte Zeuge dieses Gefühlsausbruchs und seiner Trauer sein.
    Suko stand dicht vor dem Ende. Er hätte nie gedacht, dass es ihn einmal so erwischen könnte. Jeder Mensch hat eine schwache Stelle. Die andere Seite hatte sie glasklar erkannt. Irgendwann einmal hatte es so kommen müssen. Zu glatt war bisher alles verlaufen. Shao hatte schon des Öfteren in Lebensgefahr geschwebt. Ein Dämon hatte sie einmal zu seiner Geliebten machen wollen, sie war von dem bösen Omen Kataya überwältigt worden und hatte auch Magico erlebt.
    Doch Susanoo war ihr zum Schicksal geworden. Endgültig…
    Irgendwann ging auch dieser Anfall der Verzweiflung vorüber, und Suko richtete sich wieder auf. Sein Gesicht war feuerrot. Als er aufstand, zitterte er am ganzen Körper.
    Mit schwerfällig wirkenden und sehr langsamen Schritten ging er ins Bad. Er sah sich im Spiegel. Ein fremdes Gesicht schien ihn anzustarren.
    Suko drehte den Wasserhahn auf und ließ die kalte Flüssigkeit in seine schalenförmig aneinander gelegten Hände rinnen.
    Er schleuderte sich das Wasser ins Gesicht, wo es sich mit dem Schweiß vermischte. Es kühlte zwar die Haut, konnte aber das Brennen in seiner Seele nicht löschen.
    Suko trocknete sich ab. Er merkte kaum, was er tat. Alles geschah so automatisch.
    Er schrak nicht einmal zusammen, als er aus dem Wohnraum das Läuten des Telefons vernahm. Suko wollte mit keinem Menschen sprechen. Nicht in dieser Nacht. Wenn er das Bedürfnis verspürte, mit jemandem zu reden, würde er sich an John wenden.
    Als Suko den Wohnraum betrat, verstummte das Klingeln. Der Chinese nahm in seinem Stammsessel Platz, streckte die Beine aus und starrte ins Leere.
    Er konnte einfach an nichts denken, auch
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