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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho
Autoren: Jason Dark
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Stimme. »Susanoo! Ich bin es, der dich durch die Kraft des großen Buddha besiegt hat. Und ich befehle dir, ins Dunkle Reich zu gehen. Es ist deine Heimat. Du hast sie verlassen, doch jetzt kehrst du wieder dorthin zurück. Tauche hinein in die Schlünde der Finsternis, in das ewige Verderben, wo dein Platz für immer sein soll! Weiche von mir, Susanoo…«
    Suko hatte nicht so recht an einen Erfolg glauben wollen. Seine Augen öffneten sich überrascht, und sein Blick wurde starr, als er sah, wie sich der mächtige Susanoo auf der Stelle drehte und zu einem Schatten wurde. Er jagte davon.
    In den Mischmasch aus Wolken, Nebel und Dunkelheit stieg er hinein, verquirlte dort und entschwand wie ein lautloses Phantom.
    War es tatsächlich so einfach gewesen, Susanoo zu besiegen? Suko konnte es kaum glauben. Die letzten Sekunden waren wie ein Traum gewesen.
    Die Zeit der Starre war vorbei.
    Noch einmal hörte er Buddhas Stimme. »Das war gut, das war sehr gut…«
    Als Suko auf den Stab schaute, da hatte er das Gefühl, als hätte sich dieser zu einem dunklen glasartigen Gegenstand verändert. Allein durch die Kraft des Mächtigen, der noch einige Worte zum Abschied hinterließ.
    »Aber es ist nur ein Teilsieg. Noch ist er nicht…«
    »Was denn?«
    »Vorsicht. Du wirst Überraschungen erleben. Er gibt nicht so leicht auf. Wenn du ihn noch einmal siehst, kannst du ihn vielleicht töten. Du darfst dann keine Rücksicht mehr nehmen, was immer es auch sei. Nimm keine Rücksicht, Suko…«
    Mehr fügte der große Buddha nicht hinzu. Seine Stimme versickerte, und Suko, der wie festgewachsen auf der Stelle stand, blickte seinen Stab an, der wieder seine ursprüngliche Farbe angenommen hatte.
    Für einen Moment schloss er die Augen. Über seine Lippen huschte ein kurzes Lächeln. Er hatte es tatsächlich geschafft und Susanoo zunächst einmal zurückgeschlagen. Wer konnte schon wissen, wann sich dieser Dämon wieder melden würde?
    Tief atmete Suko aus. Er spürte die Erleichterung, aber sie war nicht von langer Dauer, da er an die Person dachte, die tot auf dem Friedhofshügel lag.
    Der Inspektor drehte sich um - und hörte die Schritte.
    Sofort duckte er sich, zog sich wieder zurück, so dass der Ankömmling es schwer haben würde, ihn zu entdecken.
    Der andere traf keinerlei Anstalten, sich lautlos zu bewegen. Er musste sich sehr sicher fühlen, und Suko dachte natürlich wieder an die Dämonentrommler. Sie hatten Susanoo zurückgeholt. Würden sie es noch einmal versuchen?
    »Suko…«
    Der Inspektor hörte, dass jemand seinen Namen rief. Zunächst glaubte er, es sei Einbildung.
    Als sich der Rufer jedoch wiederholte, war er sich sicher.
    »John!«
    ***
    Ich hatte die Antwort vernommen, blieb stehen, schloss für einen Moment der Erleichterung die Augen und wartete, bis sich Suko zeigte.
    Rechts von mir schälte er sich aus dem Nebel. Mein Freund wirkte wie ein Gespenst, als er auf mich zukam, dicht vor mir stehenblieb und wir beide uns anschauten, wobei wir das gleiche dachten.
    Unsere Gesichter waren starr, wir konnten einfach nicht reden, denn jeder dachte an Shaos Tod.
    »Sie hat es nicht geschafft, John!« sagte Suko mit rauer Stimme. »Verdammt, sie hat es nicht geschafft.« Er drehte sich bei diesem Satz ab und starrte zu Boden.
    Ich hörte ihn schluchzen. Es war plötzlich über ihn gekommen. Wahrscheinlich zusammen mit den zahlreichen Erinnerungen, die wir gemeinsam an Shao besaßen.
    Was sollte ich einem Freund als tröstendes Wort sagen? Ich wusste mir keinen Rat. Jedes Wort wäre irgendwie überflüssig gewesen. In solch einer Lage musste jeder mit sich selbst fertig werden.
    Der Ausbruch war nur kurz. Ich legte Suko die Hand auf die Schulter, und er starrte in den Nebel.
    »Wir müssen sie holen, John.«
    »Sicher.«
    »Willst du sie tragen?«
    Ich blickte zu Boden und sah dabei, dass sich die Hände meines Freundes öffneten und schlössen.
    »Wenn du es erlaubst?«
    »Ja, ich erlaube es dir. Ich habe sie hergebracht. Ich wollte mit ihr allein sein, aber ich habe nicht gewusst, dass ich in ein Wespennest dabei stach. Sie hatten mich immer unter Kontrolle, und sie haben es geschafft, Shao zu töten. Ihr Schicksal war wohl unabänderlich. Man kann nicht zwischen den Mächtigen stehen. Irgendwann einmal wird man dabei zerrieben.«
    »Du sagst es, Suko.«
    Er drehte sich so, dass er mir ins Gesicht blicken konnte. »Und was machen wir danach? Ich habe Susanoo zurückschlagen können, aber er wird
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