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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn
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Menge Dinge gewußt haben, die Ihnen unangenehm werden können. Es liegt doch nahe, daß er versuchte, aus seinem Wissen ein bißchen Kapital zu schlagen!«
    »Ich habe nie etwas getan, was gegen die Gesetze wäre…«
    »So gravierend muß es ja auch nicht sein«, mischte ich mich ein. »Viele Tatbestände, die einer Erpressung zugrunde liegen, verstoßen nicht gegen das Gesetz. Aber sie könnten den Erpreßten gesellschaftlich ruinieren, und davor haben die Opfer Angst. Vielleicht hat Hopper so etwas ausgenutzt?«
    »Unmöglich. Ich wüßte nicht, was es sein sollte!«
    »Gestatten Sie?« Ich zündete mir eine Zigarette an und legte das Streichholz in einen riesigen Aschenbecher aus Achat. »Wer ist eigentlich die Lady, die Sie auf' dem Airport Ellen nannten?«
    »Das geht Sie nichts an, aber ich will es Ihnen trotzdem sagen, sonst geht Ihre Phantasie noch mit Ihnen durch. Ellen Grosby arbeitete in einem meiner Lokale hinter der Bar. Und — na ja… für das Kind ist gesorgt. Auch die Mutter braucht nicht zu verhungern.« Er lachte kurz auf. »Wirklich nicht, Mr. Cotton. Vielleicht wären Sie froh, wenn ich Ihrem Konto jeden Monat diesen Betrag überweisen würde!«
    Er strich die Asche seiner Zigarre ab. »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Durchaus nicht. Sie sind mir immer noch eine Antwort schuldig. Wen hat Randy Hopper erpreßt?«
    Ich wartete auf eine Antwort, aber sie kam nicht. Statt dessen flog eine Tür auf, und ein Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren kam hereingeschneit. Purvis erhob sich.
    »Was soll das, Kim? Ich habe eine wichtige Besprechung!«
    Sie war wütend. Sie trug eine blaue Leinenhose und einen weißen Pulli mit dem Emblem irgendeiner Schule.
    »Daddy! Du mußt diesen Mr. Winter sofort entlassen. Ich mag seine Art nicht…« Sie hatte ihre Hände zu kleinen Fäusten geballt. Ihr Köpfchen glühte vor Empörung. Die Tür hatte sie offengelassen. Dale Winter kam herein, etwas schneller, als es sonst seine Art war.
    Aber dann sah er Phil und mich. Er stoppte seinen Schritt. Sein bereits zum Sprechen geöffneter Mund klappte wieder zu. Auch Kim Purvis fand jetzt die Zeit, ihre Umgebung ein wenig näher zu betrachten. Ihr Blick glitt über uns hinweg. Als er auf Phil haften blieb, sagte sie nur: »Oh! Wie kommen Sie hierher? Sie sind doch Mr. Decker, der Staubsaugervertreter aus der Boeing?«
    »Staubsaugervertreter? Quatsch! Der Kerl ist FBJ-Agent!« Purvis wurde richtig wütend. Aber Kim, seine Tochter, zeigte die entgegengesetzte Reaktion.
    »Aber Daddy! Mr. Decker war mir sehr behilflich.«
    Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Aber die Szene barg genug Explosivstoff, wie sich gleich herausstellte. Dale Winter bellte kurz. Vielleicht sollte es ein Lachen sein.
    »Staubsaugervertreter!« Dale ging zwei Schritte auf Phil zu und stupste ihn mit dem Zeigefinger vor die Brust. Er wollte Kim imponieren, das stand fest. Joe Purvis lehnte sich überrascht vor und wartete darauf, wie mein Freund auf die Flegelei reagieren würde. Er brauchte nicht lange zu warten. Phil packte Dale Winters ausgestreckten Finger und riß ihn zu sich heran.
    Phil saß noch immer auf seinem Stuhl und hatte in der linken Hand die Zigarette. Nur daß Dale jetzt vor ihm kniete. Dales Gesicht zeigte soviel Verblüffung wie nach dem zehnten Besuch der Geisterbahn auf Coney Island. Phil ließ ihn los.
    »Wenn es noch nicht genügt«, sagte Phil friedlich, »ich erteile gern weitere Lektionen in gutem Benehmen!«
    Winter war aufgestanden und machte Miene, sich auf Phil zu stürzen. Aber da klopfte Joe Purvis hart mit dem Brieföffner auf die Schreibtischplatte. »Es ist genug, Dale! Scher dich jetzt ’raus!«
    Dale grub die Zähne in seine Unterlippe, aber dann zog er es vor, sich zu trollen. Purvis wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, bevor er weitersprach.
    »Was war los, Kim?«
    Sie mußte sich erst von Phils Anblick losreißen.
    »Dieser Winter, Daddy! Er behandelt mich wie ... ...Er ist kein Gentleman! Du mußt ihn entlassen!«
    Purvis zuckte resignierend die Schultern. »Er wird sich bei dir entschuldigen, Kim!«
    »Dafür gibt es keine Entschuldigung, Daddy! Mr. Decker ist in der richtigen Art mit ihm umgesprungen!« Sie schickte Phil einen Blick hinüber, unter dem auch ich noch zu schwitzen anfing, obwohl er mich, nur streifte. Joe Purvis rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Die Dinge entwickelten sich in einer Richtung, die ihm nicht zu gefallen schien. Schon zum zweitenmal
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