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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn
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gewisse Anzeichen?«
    »Ich wollte sie gerade darüber ausholen. Da kamst du!«
    »Tut mir ehrlich leid«, bedauerte ich. »Ich konnte ja nicht wissen, daß du nebenbei dienstliche Aufgaben wahrnahmst!«
    »Ein G-man ist immer im Dienst!« zitierte Phil beleidigt. »Übrigens brauche ich morgen zwei oder drei freie Stunden!«
    »Um den gewissen Anzeichen näher auf den Grund zu gehen? Kann ich verstehen. Soviel ich weiß, stehst du noch auf der Urlaubsliste. Du bist also dein eigener .Herr!«
    Ich ließ mich vom Verkehrsstrom den Oberen Broadway hochschieben und parkte in der 112. Straße, dicht an der Grenze von Harlem, aber immer noch eine gute Wohngegend. Wir gingen zu einem zwölfstöckigen Gebäude, das ein Architekt vor Jahresfrist wie einen dicken Würfel in die Gegend gesetzt hatte. Joe Purvis konnte seine Leute nicht schlecht bezahlen, wenn sie sich eine solche Wohnung leisteten.
    Wir durchquerten die Halle und fuhren mit dem Lift nach oben. Im fünften Stockwerk klopften wir an eine Tür. Bobby Stein machte uns auf. Seine Mundwinkel zogen sich betrübt nach unten.
    »Wir sind zu spät gekommen, Jerry. Vor uns war schon ein anderer da!« Jemand hatte Randy Hoppers Behausung durchstöbert. In aller Eile, jedoch trotzdem gründlich. Die Art verriet den Fachmann. Ich sah mich ein bißchen um. Die typische Junggesellenwohnung. Am ehesten konnte man es an der Küche feststellen. Fettige, ungewaschene Tücher auf der Platte der Anrichte und Teller mit angeklebten Speiseresten im Spülstein.
    »Was gefunden?«
    Bobby zuckte bedauernd die Achsel. »Wenn es hier belastendes Material gab, dann wurde es schon vor unserer Ankunft weggenommen. Der Bursche, der hier ausräumte, verstand sein Geschäft. Wahrscheinlich wußte er auch genau, wonach er suchen mußte. Außer ein paar Rechnungen von der Wäscherei, Mietquittungen und ähnlichen Dingen ist kein Stück beschriebenes Papier übriggeblieben. Persönliche Erinnerungen, Fotos, Briefe, Papiere und dergleichen auch nicht. Was ich noch finden konnte, liegt auf dem Tisch im Wohnzimmer!«
    Ich ging hinüber und sah mir die Sachen an. Es war so, wie Bobby gesagt hatte. Ich nahm ein paar Zettel in die Hand.
    Plötzlich stockte ich. Ich hatte eine Quittung vor mir, ausgestellt über vierundfünfzig Dollar, vom 29., das war also gestern.
    »Das hat der Besucher vergessen«, sagte ich erfreut. Bobby Stein schaute mir über die Schulter und sah mich verständnislos an.
    »Randy hat gestern für seinen Chef einen Strauß roter Rosen gekauft. Soviel mir bekannt ist, verschenkt Purvis öfter Blumensträuße. Und?«
    »Diesen Strauß hat seine Tochter Kim heute morgen auf dem Kennedy Airport bekommen. Aber das ist unwichtig. Entscheidend ist das Datum. Es beweist, daß Randy Hopper noch gestern für Joe Purvis arbeitete.«
    »Warum nicht?« fragte Bobby. »Randy arbeitet doch schon seit Jahren für Joe Purvis. Warum sollte er es auf einmal nicht mehr tun?«
    »Du bist nicht auf dem laufenden, Bobby. Purvis erklärte mir heute morgen auf dem Airport, Randy wäre bereits vier Wochen nicht mehr bei ihm. Aber diese Quittung ist der Beweis dafür, daß er mich angelogen hat.«
    »Wollen wir ihm gleich wieder auf die Bude rücken?« fragte Phil.
    »Nein!« sagte ich. »Wir werden ihm diese Entdeckung in einem geeigneten Moment auf den Schreibtisch legen. Ich verstehe ja, daß du in Purvis’ Haus einiges zu tun hast, aber du wirst dich gedulden müssen!«
    »Was dann?«
    »Ich möchte mich auf dem Airport ein bißchen umsehen.«
    »Willst du dort die Mordwaffe entdecken?«
    »Nein, ich komme mir nicht klüger vor als Lieutenant Bleekers Spezialisten. Ich will mich eben nur ein wenig umsehen. Das ist alles!«
    Auf der Fahrt nach Idlewild sagte Phil: »Der Mörder könnte sie in einem Schließfach eingeschlossen haben.«
    »Jetzt sei nicht albern, Phil! Glaubst du wirklich, Bleeker hätte nicht jedes einzelne unter die Lupe genommen? Solche Schnitzer kommen bei ihm nicht vor. Die Mordwaffe ist nicht mehr dort, sonst wäre sie gefunden worden.«
    »Dann begreife ich nicht, was du dort willst, Jerry!«
    »Einen Schluck echten Scotch! Genügt dir diese Erklärung?«
    Phil schien nicht abgeneigt zu sein, denn er hörte auf zu fragen.
    Ich stellte den Jaguar auf den Parkplatz und ging den gleichen Weg, den ich heute morgen genommen hatte. Auf dem Rollfeld und in der Halle herrschten jetzt Hochbetrieb.
    Ich ging auf den Zigarettenstand zu. Phil warf sich auf eine der ledergepolsterten Bänke und
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