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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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wurde, übersprangen sie das Hindernis und drangen in den nächsten Raum vor.
    Sie fanden einen erstaunlich geräumigen Saal. Zerfetzte Sitzbänke deuteten auf einen Vorführraum hin. Die Elektronik hinter einer Bildschirmwand war zerstört.
    „Hier ist ein Vorführ- oder auch Informationsraum", gab Gucky über Funk an Rhodan durch. „Ziemlich groß der Laden.
    Eigentlich im Verhältnis zu anderen Räumen viel zu groß. Er beansprucht die gesamte Schiffsbreite etwa vierzig Meter hinter der Zentrale."
    „Keine Experimente. Dringt weiter vor. Scholschowo dürfte ein älterer Mann sein. Ein Jüngling erhält nicht die Ehrenbezeichnung ,der Weise'. Seht euch um. Nicht aufhalten lassen. Los schon."
    Gucky und Ras teleportierten nach vorn. Sie kamen im Vorraum der Zentrale an. Hier entdeckten sie ein Panzerschott.
    Es war durch den Explosionsdruck aufgewölbt worden, aber es hatte anscheinend gehalten.
    „In der Zentrale gibt es noch Atemluft", meldete Ras. „Das Hauptschott sieht böse aus, aber es scheint druckfest zu sein.
    Wir springen weiter."
    Sie materialisierten in einem relativ kleinen Raum. Weiter vorn verjüngte er sich zu der Bugspitze.
    Auf zwei zurückgeklappten Andrucksesseln fanden sie zwei Männer. Einer war tot. Die Flammenzungen eines explodierten Gerätes hatten seinen Körper voll erfaßt.
    Der zweite Mann lebte noch. Unter seinem geschlossenen Raumhelm glänzte silberweißes Haar. Der Raumanzug war jedoch an zahlreichen Stellen von Flammenspeeren durchschlagen worden. Der Körper war schwer verbrannt, der Schädel jedoch unverletzt.
    Gucky gab die Entdeckung an die Zentrale der MARCO POLO durch.
    „Sofort an Bord bringen. In der Klinik materialisieren", entgegnete Rhodan erregt. „Ihr scheint den richtigen Mann gefunden zu haben. Schnell...!"
    „Abgelehnt", erklärte Gucky kategorisch. „Der Schwerverletzte würde einen Teleportertransport niemals überstehen. Schickt ein Beiboot. Wir schneiden mit den Desintegratoren die Bordwand auf. Der Silberhaarige atmet sowieso über die Anlage seines Raumanzuges. Die Brandlöcher haben sich automatisch abgedichtet. Ihr könnt ihn übernehmen."
    Fünf Minuten später legte ein Verbindungsgleiter an der Öffnung an, die Gucky und Ras in die Außenwandung geschossen hatten. Der Verletzte wurde wenig später in die Bordklinik der MARCO POLO eingeliefert.
    Dort entfernte man den Raumanzug.
    Als die Mediziner die schweren Verletzungen sahen, sagte der Chefarzt Professor Doktor Heyno Kaspon nur noch: „Jetzt aber Tempo, meine Herren. Herz-Lungengerät, Kunstniere, Blutwäsche. Ovaron und Merceile melden. Ich brauche artverwandtes Blut. Makener - Plasmabad aktivieren. Kosmobiotika. Die bereits fortgeschrittenen Infektionen können wir beherrschen. Die Frage ist, ob wir mit unseren für Menschen konstruierten Maschinen Erfolg haben."
    Die Verbrennungen der Körperoberfläche waren für die Mediziner der MARCO POLO relativ bedeutungslos. Das zellerneuernde Plasmabad sprach auch bei Scholschowo an.
    Mittlerweile wußte man, daß man es mit ihm zu tun hatte. Der Name war auf seinem Helm eingraviert gewesen.
    Die sehr enge Verwandschaft mit menschlichen Lebewesen war eindeutig. Die Schwierigkeit für eine sofortige Organtransplantation bestand jedoch in der verschiedenartigen Lagerung, Größe und Funktion lebenswichtiger Organe.
    Scholschowos Herz war größer als das eines Menschen und um etwa zwanzig Zentimeter tiefer gelagert. Die Lunge, die blutbildenden Organe, die Leber an erster Stelle, waren ebenfalls größer, anders geformt und in ihren chemischen Umwandlungsprozessen noch komplizierter, als man es gewohnt war.
    Die Milz erschien als verkümmertes Organ; die Pankreas war überstark entwickelt.
    Alle wichtigen Organe, Herz, Lungenflügel und die sehr tiefsitzenden Nieren, waren durch Bauchschäden zerstört. Sie drohten jeden Augenblick endgültig auszusetzen. Es war ein Wunder, daß Scholschowo überhaupt noch lebte. Vielleicht hatten seine geschädigten Atmungsorgane nur deshalb nicht sofort versagt, weil die Automatik des Raumanzuges den notwendigen Sauerstoff unter stark erhöhtem Druck verabreicht hatte.
    Die terranischen Mediziner hatten mit dem Kampf um die Erhaltung des Lebens begonnen. Es war fremdes Leben, aber das war unwesentlich. Man hätte auch dann alles nur Denkbare getan, wenn Scholschowo nicht als Informator hätte dienen können.
    Es dauerte zwei Stunden, bis man wußte, daß die terranische Herz-Lungenmaschine zufriedenstellend
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