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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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arbeitete. Das verbrannte Gewebe regenerierte sich bereits. Das terranische Biomolplast, ein synthetisch erzeugtes, lebendes Gewebe mit einem vieltausendfach schnelleren und intensiveren Zellteilungsvorgang, sprach an.
    Die Kosmobiotika besiegten die bereits eingetretenen Infektionen. Nach diesem Teilerfolg wurden die Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut und die Entgiftung im Stoffwechselbereich zum Problem Nummer eins.
    Die natürlichen Nieren waren endgültig ausgefallen. Sie wurden ebenso wie die verbrannten Lungen und das Herz operativ entfernt. Neuen Infektionsherden wurde somit vorgebeugt.
    Die MARCO POLO besaß eine hervorragend ausgestattete Organbank. Künstlich gezüchtete Herzen, Nieren, Lungen, Verdauungsorgane aller Art waren reichlich vorhanden. Sie waren immun gegen Fremdeiweiße. Antikörpereffekte mit anschließender Abstoßung gab es nicht mehr.
    Scholschowo konnte damit allerdings nicht versorgt werden.
    Die für Menschen vorgesehenen Organe waren ungeeignet.
    So lief eine Stunde später ein Sonderprogramm an.
    Die Abteilung für Synthoplastexotische und Biochemische Organherstellung arbeitete fieberhaft. Einige Zellgruppen der operativ entfernten Organe hatten noch gelebt. Daraus wurden die ersten Kulturen gewonnen. Man war bemüht, passende Organe herzustellen und sie in den Zellbrutkammern nach positronischer Steuerung heranreifen zu lassen. Der Vorgang würde Wochen beanspruchen. Die Frage war, ob man Scholschowos Körper so lange am Leben erhalten konnte. Alles in allem waren die Berichte der Ärzte wenig ermutigend.
    Der zweite Planet des kleinen Sonnensystems war explodiert.
    Das Vernichtungswerk der unbekannten Angreifer war somit vollendet worden.
    Rhodan hatte sich entschlossen, alle ausgeschleusten Beiboote wieder an Bord zu nehmen und mit der MARCO POLO aus Sicherheitsgründen den planetarischen Raum zu verlassen.
    Nun stand das Trägerschiff fast fahrtlos zwischen den Sternen im Leerraum der Galaxis NGC 4594.
    Das zur Zeit wichtigste Problem war, Scholschowos Leben zu erhalten. Der Moritator konnte zur Quelle wertvoller Informationen werden.
    Kuruzin hatte seinen Kreuzer verlassen und die Zentrale aufgesucht. Diensthabender Emotionaut war Korom-Khan.
    Kuruzin erkundigte sich nach Mentro Kosum. Er war nicht anwesend. So fragte sich der Afroterraner durch, bis er in dem Labyrinth der Gänge und Sicherheitsschleusen die richtige Kabine gefunden hatte. Vorher war er von Hartem Manis gebeten worden, eine Nachricht zu überbringen.
    Das dünne, jedoch sehr widerstandsfähige Schott öffnete sich. Kosum lag mit angewinkelten Beinen auf dem Klappbett.
    „Grüß dich, Junge. Du siehst aus wie ein Hering nach einer Abmagerungskur. Wie fühlt man sich?"
    Kosum wälzte sich ächzend herum. Kuruzin schaute in zwei müde Augen.
    „He, stolzer Kämpfer, vom Einsatz zurück? Hat dich Mutter MARCO POLO wieder in Gnaden aufgenommen?"
    „Es blieb ihr wohl keine andere Wahl. Ich soll dir vom I. StK ausrichten, Rhodan der Große würde dich in einer Stunde Bordzeit in der Klinik erwarten."
    „Was? Meine Freiwache hat soeben erst begonnen."
    „Unwichtig. Ein echter Terraner hat immer einsatzbereit zu sein. Moment - man bewerfe die Überbringer unangenehmer Nachrichten bitte nicht mit harten Gegenständen."
    Kosum schob den Stiefel des Druckanzuges wieder unter das Bett zurück.
    „Man hört und verzeiht. Befehlsüberbringer sind immer die Dummen. Sie laufen Gefahr, von erbosten Mitmenschen umgebracht zu werden. Was habe ich in der Bordklinik zu suchen? Meine letzte Herztransplantation ging restlos schief.
    Das dazu auserkorene Versuchstier warf mir noch einen vorwurfsvollen Blick zu und verschied. Hast du dich wirklich nicht verhört?"
    Kuruzin lachte tief.
    „Pech gehabt, Junge. In einer Stunde. Rhodan will deine besonderen Spürtalente einsetzen. Du kannst doch Cappins erkennen, nicht wahr? Na also, dieser Scholschowo ist ein Cappin. Man will nach dem fortschreitenden Heilungsvorgang der Brandwunden versuchen, mit dem alten Mann zu sprechen.
    Unter Umständen kannst du dich dabei als nützlich erweisen."
    „Ärgere Vorgesetzte nie zum Spaß, denn sie könnten geladen sein."
    „Ungefähr", lachte der Afroterraner. „Ein historischer Ausspruch, wie?"
    „Auch nur ungefähr. Strapaziere nicht mein dichterisches Talent. Also in einer Stunde? Nicht vielleicht in zwei Stunden ...?"
    „Ich muß dir die letzte Hoffnung auf einen kurzen Schlaf rauben. Der arme Kerl muß allerhand
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