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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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„Deine nahezu idiotische Toleranz verliert in dem Moment jede Berechtigung, wenn es um das Schicksal der Menschheit geht. Wir sind hierhergekommen, um festzustellen, ob eine Invasion geplant wird. Wie willst du das herausfinden, wenn du dich nicht um solche Leute kümmerst, die dir mit großer Gewißheit Auskunft geben können? Wo bleibt da die erforderliche Logik?"
    „Schießen, natürlich!" schrie Rhodan außer sich.
    „Wenn es sein muß - ja!" brüllte Atlan noch lauter zurück. „Du entwickelst dich mehr und mehr zu einem Zauderer und Schwächling, der die Realitäten vernachlässigt. Das wird von anderen Leuten, die weniger Gewissen haben, sofort ausgenutzt. Ich bedaure es außerordentlich, nicht mit einem neuen Fernraumschiff der USO hier angekommen zu sein. Dann würde es jetzt knallen! Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen wissen, ob eine mit paramechanischen Hilfsmitteln unterstützte Invasion gegen unsere Milchstraße durchgeführt werden soll oder nicht. Du als gewählter Vertreter der Menschheit hast die Pflicht und Schuldigkeit, einen Mann zu retten, der sicherlich mehr weiß, als wir in zehn Jahren mühevoller Untersuchungen erfahren können. Hinfliegen und eingreifen; das ist die Auffassung eines alten Arkonidenadmirals. Wozu hat dir die Menschheit enorme Sondervollmachten verliehen? Um in ihrem Sinne zu handeln - deshalb!"
    Rhodan und Lordadmiral Atlan standen sich in angespannter Haltung gegenüber.
    „Terranischer Schwächling!" wiederholte Atlan nochmals. Er drehte sich um und ging.
    Rhodan schaute ihm bebend nach. Bei Ovarons Bemerkung drehte sich der Großadministrator ruckartig um.
    „Ich pflichte Atlan bei. Als Ganjo, Herrscher über das Ganjasische Sternenreich und alleiniger Befehlshaber einer Raumflotte, die der Ihres Solaren Imperiums mindestens vierfach überlegen ist, fordere ich von Ihnen ein augenblickliches Eingreifen zugunsten dieses Scholschowo."
    „Sie sind nicht mehr ein autarker Regierungschef, der im Namen seines Volkes eine andere Macht um militärischen Beistand ersuchen kann!" entgegnete Rhodan erregt.
    „Das bestreite ich! Ich, und nur ich habe Ihrer kostbaren Menschheit nicht nur das Heimatsystem, sondern auch Leben sowie Hab und Gut erhalten. Ich habe den Sonnensatelliten zerstört. Ich verlange von Ihnen eine Hilfeleistung. Fliegen Sie hin und holen Sie diesen Scholschowo aus dem Feuer unbekannter Piratenschiffe heraus. Dies ist meine Heimat, meine Galaxis! Ich fordere von Ihnen eine Gegenleistung. Sie werden doch wohl nicht annehmen, inmitten dieser grauenhaften Wirrnisse ebenfalls den verständnisvollen Philosophen spielen zu können. Geben Sie den Startbefehl!"
    Rhodan war erblaßt. Die Offiziere und Wissenschaftler seines Stabes verzogen keine Miene.
    „Also eine indirekte Erpressung."
    „Unsinn! Nur ein Hilfeersuchen des rechtmäßigen Herrschers in Gruelfin. Glauben Sie nur nicht, ich würde auf meine Ansprüche verzichten. Ich habe niemals abgedankt."
    Perry Rhodan erlebte eine der härtesten und erbittertsten Auseinandersetzungen seines Lebens. Er fühlte sich alleine gelassen. Die betonte Zurückhaltung seiner Berater ließ ihn an Atlans Worte denken.
    „Schwächling" hatte ihn der Arkonide genannt.
    „Oberst Korom-Khan, Kurs absetzen auf USy-1", befahl der Chef des Solaren Imperiums schließlich. „Klar Schiff zum Gefecht. Ich nehme als gegeben an, daß wir vom regierenden Chef des Ganjasischen Reiches um Hilfeleistung gebeten wurden. Worauf warten Sie noch? Die Position dürfte Ihnen bekannt sein."
    Das Hervorbrechen der MARCO POLO aus dem Linearraum hätte ein außenstehender Beobachter mit dem Ausbruch eines plötzlich entstehenden Wirbelsturmes vergleichen können.
    Das terranische Riesenschiff war auf einmal da; und zwar dicht vor der Umlaufbahn des dritten Planeten.
    Die Entfernung bis zur zweiten Welt betrug knapp dreihundertfünfzig Millionen Kilometer.
    Die überlichtschnelle Fernortung lief mit allen Geräten. Es dauerte nur Sekunden, bis die Auswertungspositroniken die angreifenden Raumschiffe festgestellt und klassifiziert hatten.
    Ovaron hatte die mechanischen Gehirne mit genauen Daten gefüttert.
    In der Galaxis Gruelfin hatte es niemals Raumschiffstypen in Kugel oder Diskusbauweise gegeben. Man hatte die Form eines Eies bevorzugt. Das Verhältnis zwischen Länge und stärkstem Durchmesser der Schiffszellen lag bei etwa eins zu drei.
    In den breiten Bugsektoren waren die Kommandozentralen untergebracht. Die sich konisch
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