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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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durchmachen. Ich meine Scholschowo."
    „Na schön, ich bin rechtzeitig zur Stelle. Wie war dein Einsatz? Schwierig?"
    Die Männer und Frauen, die für die Schiffsleitung und die Durchführung der Expedition verantwortlich waren, hatten sich in der Bordklinik eingefunden.
    Merceile hatte Blut gespendet. Es entsprach Scholschowos Gruppe.
    Rhodan und Atlan sahen über das Großaggregat der Herz-Lungen-Maschine und des Nierengerätes hinweg.
    Vor ihnen lag ein bedauernswertes Intelligenzwesen. Die Wanne mit dem heilenden Plasmabad war flach, den Körperformen angepaßt und bis zur Brusthöhe abgedeckt.
    Scholschowo war ein lebender Toter, der nur durch die medizinische Technik am Leben erhalten werden konnte.
    „Wird er zu sich kommen, Professor?" erkundigte sich Rhodan flüsternd. „Wir möchten auf keinen Fall Komplikationen provozieren. Die Befragung hat Zeit."
    „Eben weil diese Befragung so dringend ist wie überhaupt denkbar, habe ich Sie bitten lassen. Scholschowo ist absolut schmerzfrei. Das beherrschen wir. Die Meßdaten seiner Gehirnfunktionen sind sehr zufriedenstellend. Sie gleichen denen von Ovaron und Merceile. Lediglich der Körper ist schwer geschädigt. Ich versichere Ihnen jedoch als Arzt, daß die künstlich aufrechterhaltenen Funktionen weder schlechter noch besser werden können, wenn der Fremde zu sprechen beginnt. Damit allerdings stellen Sie mich vor ein erneutes Problem."
    Professor Heyno Kaspon las die Meßergebnisse der Elektronik ab.
    „Einwandfrei", erklärte er. „Es geht ihm so gut, wie es einem Lebewesen ergehen kann, das vorübergehend auf seine natürlichen Organe verzichten muß. Ich bin überzeugt, daß uns Scholschowo hört. Aus den Lauten unserer Sprache wird er seinen Namen heraushören. Das genügt, um ihm zu sagen, daß wir über ihn sprechen. Wir hoffen, daß er dadurch wieder zu Bewußtsein kommt."
    Rhodan und seine Mitarbeiter, darunter der Chef des wissenschaftlichen Teams, Professor Dr. Geoffry Abel Waringer, standen schweigend vor der Plasmawanne.
    Merceile saß auf einem Hocker. Sie rührte sich nicht. Wenig später erschien Ovaron. Er hatte sich etwas verspätet.
    Im Augenblick seines Eintretens geschah Erstaunliches. Der bislang reglos ruhende Kranke wurde unruhig. Seine verbrannten Hände begannen zu zucken. Die Lider bewegten sich, das wiedererwachende Gehirn verlangte nach mehr Sauerstoff. Das Arbeitsgeräusch der Maschinen wurde lauter.
    Rhodan trat sofort zurück. Er umklammerte Ovarons Arm.
    „Sie scheinen etwas auszustrahlen, was den Verletzten erregt", sagte er schnell. „Was ist das? Kommen Sie, treten Sie näher."
    Ovaron war erblaßt. Schritt für Schritt ging er nach vorn. Der Kranke wurde noch unruhiger. Unverständliche Laute wurden hörbar. Scholschowo wollte anscheinend sprechen.
    Ovaron legte seine Hand auf die plötzlich schweißnasse Stirn des Fremden. Scholschowo beruhigte sich sofort. Es war, als lausche er in sich hinein. Ein unsichtbarer Impulsstrom schien ihn zu empfangen und zu durchfluten.
    Plötzlich begann der Moritator zu lächeln. Dann sagte er etwas in einer fremden Sprache, die Ovaron jedoch gut zu verstehen schien.
    Scholschowo gebrauchte immer wieder die gleichen Worte.
    Die Positroniken der Translatoren liefen bereits. Sie speicherten jeden Laut, Rhodan wurde aufmerksam. Erregt trat er näher.
    „Hat - hat er soeben nicht den Begriff ,Ganjo' ausgesprochen?" erkundigte er sich hastig. „Ovaron, kommen Sie doch zu sich. Was hat er gesagt?"
    Der Kranke fiel in seine Ohnmacht zurück. Nur dieses eigentümliche, glückselige Lächeln blieb zurück. Es schien, als wäre er mit einem angenehmen Traum eingeschlafen.
    „Körperfunktionen völlig normal!" meldete Kaspon. „Keine Gefahr. Im Gegenteil - die Hirnfrequenzen sind lebhafter geworden. Ich möchte fast sagen, daß sich im IV-Gramm Freude abzeichnet."
    „Was hat er gesagt?" drängte Rhodan. „Ovaron, sprechen Sie doch. Professor, ihm wird offenbar übel."
    „Nein, nein, lassen Sie nur", wehrte Ovaron die herbeieilenden Ärzte ab. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin nur völlig überrascht. Perry, werden Sie mir auch glauben? Es ist ungeheuerlich, was dieser Mann ausgesprochen hat.
    Wenigstens für mich! Ich kann es einfach nicht fassen."
    „Was hat er gesagt?" drängte Rhodan heftiger, „Ganjo wird kommen!"
    Es wurde still in dem Behandlungsraum. Merceile weinte.
    Ovaron schaute wie leblos auf den besinnungslosen Moritator nieder.
    „Ganjo wird kommen", wiederholte Atlan
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