Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
irrlichternde Feuerzungen hervorbrachen.
    „Narren, arme, bedauernswerte Narren", sagte Scholschowo fast weinend. „Sie glauben doch tatsächlich, mit ihren Raketengeschossen eine Exekutionsflotte abwehren zu können, die trotz ihrer technischen Veralterung milliardenfach überlegen ist. Diese armen Narren! Warum haben sie es nicht unterlassen können, die überall umherstreifenden Überwachungsschiffe auf sich aufmerksam zu machen? Warum ahnten und begriffen sie nicht, daß die Mächtigen dieser Galaxis eine aufstrebende Atommacht nicht dulden? Sie könnte ja in tausend oder mehr Jahren gefährlich werden. Also wird man sie rechtzeitig vernichten. Das ist ein Gesetz innerhalb dieser Sterneninsel. Ist der Funkspruch draußen?"
     
    8.
     
    Ovaron zuckte zusammen, als hätte ihn ein Faustschlag getroffen.
    Das breite Vielzweckgerät über seinem linken Armgelenk hatte angesprochen. Aus dem eingebauten Mikroempfänger der Dakkarkom-Anlage erklang ein helles Pfeifen.
    „Ruhe!" schrie der Cappin. „Ruhe! So seien Sie doch still!"
    Er stand neben Perry Rhodan und Atlan in der Kommandozentrale der MARCO POLO. Das Schiff wurde zur Zeit vom Ersten Emotionauten geflogen. Der Kommandant und Kosum hatten Sitzbereitschaft.
    Merceile rannte quer durch die riesige Zentrale. Sie stolperte über einen Kabelstrang, stürzte, erhob sich wieder und rannte weiter. Atemlos kam sie bei Ovaron an.
    „Flottenkode des Ganjasischen Reiches", erklärte der Cappin aufgeregt. „Jemand sendet auf der Hypersexta-Halbspur im Rafferverfahren meiner ehemaligen Wacheinheiten.
    Befehlshaberdechiffrierung, höchste Alarmstufe. Helfen Sie mir, Merceile."
    In der MARCO POLO war nur noch das dumpfe Rumoren der Kraftwerke zu hören. Rhodan winkte zu Senco Ahrat hinüber.
    Er verstand. Das Arbeitsgeräusch verstummte.
    Das Pfeifen hielt an. Ovarons Vielzweckgerät war - relativ gesehen! -zweihunderttausend Jahre alt. Durch die Überwindung der Zeitbrücke war es als neuwertig einzustufen.
    Ein Mikrostreifen, dünner als eine Kunstfaser, glitt langsam aus dem Schlitzwerfer. Ovaron schob das Band in den Entschlüsseier. Die Klarschrift erschien augenblicklich auf dem winzigen Bildschirm in der Mitte des Gerätes.
    Ovaron las vor.
    „Scholschowo der Weise an alle Moritatoren. Ich werde angegriffen. Die Vernichtung meines Schiffes ist sicher. Ich war bestrebt, unterentwickelten Intelligenzen Hilfe zu bringen. Ein Verband der Exekutionsflotte greift an. Ich werde als unerwünschter Zeuge unter Feuer genommen. Die genaue Position ...!"
    Daten folgten. Die Positroniken der MARCO POLO arbeiteten bereits. Das System wurde ermittelt. Es war namenlos und auch Ovaron unbekannt. Rhodan gab ihm die Bezeichnung „USy-1". Unbekanntes System Nr. 1.
    Es erwies sich, daß die erwähnte rote Sonne nur zweihundertzehn Lichtjahre vom derzeitigen Standort der MARCO POLO entfernt war. Die Position wurde in den korrigierten Sternkarten durch einen Leuchtpfeil markiert.
    Vollalarm auf dem Trägerschlachtschiff. Rhodan zögerte, diese Sonne anzufliegen, um dort zu versuchen, dem bedrohten Absender des Notrufes beizustehen.
    „Dreitausend fremde Schiffe, veralteter Typ", erklärte Ovaron hastig. „Es ist anzunehmen, daß nach dem lange zurückliegenden Vernichtungskrieg in diesen Regionen nur noch solche Raumschiffe eingesetzt werden, die an den Brennpunkten der heutigen Geschehnisse nicht mehr verwendbar sind. Für Entwicklungsvölker im Sinne der erhaltenen Information sind sie jedoch völlig ausreichend. Es ist weiterhin als glaubwürdig zu betrachten, daß die Kommandeure derart veralteter Einheiten einen brennenden Ehrgeiz entwickeln. Sie wollen sich bewähren, um möglichst schnell den Aufstieg in bessere Positionen zu erwirken. Ich weiß nicht, wer die Moritatoren sind oder was ich mir unter ihnen vorstellen soll.
    Wichtig ist allein, daß wir von diesem Scholschowo Dinge erfahren können, die uns bisher verschlossen blieben. Perry, fliegen Sie USy-1 an! Versuchen Sie, diesen Scholschowo aus dem Feuer herauszuholen."
    Rhodan kämpfte mit sich. Er schaute Atlan an. Der ehemalige Ar-konidenimperator streckte den rechten Daumen nach oben und senkte ihn dann nach unten.
    „Natürlich!" fuhr Rhodan gereizt auf. „Seine Erhabenheit denken keine Sekunde daran, daß wir hier ungebetene Gäste sind. Man senkt den Daumen nach dem Vorbild der römischen Kaiser. „Stich zu, Gladiator, nicht wahr?"
    „Schlag zu!" verbesserte der mittlerweile zwölftausendjährige Arkonide.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher