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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fremdes war da.
    Julian fühlte, daß er nicht mehr die alleinige Kontrolle besaß. Da war etwas anderes, das störte und versuchte zu lenken. Etwas, das ihn durcheinander brachte.
    Aber er konnte beim besten Willen nicht sagen, was das war, das sich einmischte und versuchte, die Kontrolle zu übernehmen. Er wollte sich nicht kontrollieren lassen, deshalb hatte er sich selbst während des Träumens gezwungen, wieder aufzuwachen und dabei den Traum zu löschen.
    Und jetzt hatte er Angst, darüber zu sprechen, weil er nicht eingestehen wollte, daß vielleicht ein anderer, ein Fremder, den er nicht lokalisieren konnte, versuchte, die Kontrolle an sich zu reißen. Es wäre das Eingeständnis der Unterlegenheit gewesen.
    Aber Julian wollte nicht unterliegen, nicht einmal in Gedanken.
    Deshalb hatte er gelogen, mit dieser Erscheinung zu tun zu haben, obgleich er tatsächlich Chiron und diese Frau geträumt hatte. Aber er hatte sie in der Traumwelt geschaffen. Hier im Château Montagne konnten und durften sie überhaupt nicht auftauchen. Das war nicht vorgesehen.
    Wer versuchte in Julians Träume einzudringen, sie zu stören und zu steuern?
    Er hatte Angst vor diesem Unbekannten…
    ***
    In den Tiefen von Zeit und Raum gab es ein unbegreifliches, seltsames Wesen, das langsam aber sicher wuchs und stärker wurde. Das WERDENDE, von den gespiegelten Energien der ersten fünf Sterne von Myrrian-ey-Llyrana gespeist, streckte seine unsichtbaren Finger aus.
    Schon einmal hatte es ein Wesen auf dem Planeten Erde kontaktiert, ohne daß dieses begriffen hatte, was geschah. Es war ein Geschöpf, das Welten im Nichts schuf. Das WERDENDE griff ein und bemühte sich, zu beeinflussen. Das war teilweise gelungen.
    Nun versuchte das WERDENDE es erneut, denn irgend etwas an diesem Para-Träumer faszinierte es.
    Aber das WERDENDE vermochte beim besten Willen nicht zu sagen, wodurch diese Faszination ausgelöst wurde.
    ***
    Rob Tendyke wollte sich auch von den Peters-Zwillingen nicht davon abbringen lassen, mit seiner Abreise nach Florida noch etwas zu warten. »Je länger ich warte, desto länger arbeitet die Zeit für Riker, und diesen Gefallen möchte ich ihm nun doch nicht tun«, sagte er. »Aber ihr solltet noch ein wenig hierbleiben. So lange, bis Zamorra euch rauswirft, oder Julian soweit ist, daß er sich selbst verteidigen kann.«
    »So schnell werfe ich niemanden raus«, wehrte Zamorra ab. »Aber es ist wohl besser, wenn einer von uns dich nach Lyon zum Flughafen bringt.«
    »Glaubst du im Ernst, daß ich mich meiner Haut nicht wehren kann?« fragte Tendyke etwas spöttisch.
    »Irgendwie mußt du ja sowieso hingelangen, nicht wahr? Oder kannst du neuerdings fliegen?«
    »Ich kann ein Taxi bestellen lassen.«
    »Von hier nach Lyon? Weißt du, was das für eine Entfernung ist und was das kostet? So ein Vergnügen leisten selbst wir uns nicht… Also, entweder Nicole oder ich fahren dich nach Lyon!«
    Dabei blieb es.
    Monica und Uschi Peters protestierten, daß sie im Château bleiben sollten. Aber andererseits wäre es ihnen auch nicht leicht gefallen, Julian allein zurücklassen zu müssen. Außerdem verströmte Tendyke die Zuversicht, daß es ja keine Trennung für lange Zeit war.
    Er versprach auch, sich in regelmäßigen, möglichst kurzen Abständen zu melden.
    »Daß Riker die Konzern-Zentrale nach El Paso, Texas, verlegt hat, ist dir hoffentlich bekannt?« erkundigte sich Zamorra noch vorsichtig.
    »Trotzdem werde ich erst einmal nach Florida fliegen und sehen, was inzwischen aus meinem Bungalow geworden ist. Von dort habe ich dann eine feste Operationsbasis. Und wenn Riker die Zentrale verlegt hat, wird er sie wieder zurückverlegen müssen. Wenn ich erscheine, hat er ohnehin nicht mehr viel zu sgen.«
    »Man wird sich wundern, mein Lieber«, versuchte Zamorra seinen Optimismus etwas zu dämpfen, »daß du plötzlich so überraschend in die Konzernführung eingreifen willst, nachdem du dich früher eine Ewigkeit lang überhaupt nicht darum gekümmert hast. Das wird einer Menge Leute nicht gefallen. Nicht nur Rhet Riker wird dir Schwierigkeiten machen.«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Nach wie vor«, sagte er, »gehört die Firma mir. Ich habe sie über eine kleine Ewigkeit von Jahren aufgebaut, und ich habe zugesehen, daß mir dabei niemand einen Fallstrick vor die Füße spannen konnte. Es ist keine einfache Aktiengesellschaft, in der du mit ein paar üblen Tricks selbst Sperrminoritäten knacken kannst. Schließlich
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