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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra.
    »Wer hat dich gefragt?« wollte Julian verärgert wissen. »Misch dich nicht in Dinge, die dich nichts angehen! Verschwinde aus dieser Welt!«
    Doch weder Zamorra noch Nicole waren seine Geschöpfe. Sie beide konnte er nicht hinausträumen. Sie unterlagen nicht seinem Willen, denn sie waren Fremdkörper - wie Shirona.
    »Sie kann jede beliebige Gestalt annehmen, fürchte ich«, fuhr Zamorra unbeirrt fort. Er wußte selbst nicht, woher er diese Erkenntnis hatte. Sollte das Amulett sie ihm eingegeben haben? Aber es war doch immer noch desaktiviert.
    Julian sah Shirona an. »Wer oder was bist du wirklich? Was willst du von mir?«
    »Das mußt du selbst herausfinden.«
    Da löschte er auch Chiron.
    Shirona wurde davon nicht berührt. Sie schwebte in der Luft, als der Zentaur sich unter ihr auflöste, und sank dann langsam zu Boden, bis ihre Füße wieder festen Halt fanden.
    »Du bist stark geworden, Fürst«, sagte Shirona. »Zu stark, glaube ich. Du wirst zu einer Gefahr mit deiner Kraft, die sogar mich bezwingen kann. Genug des Spiels. Ich habe das meiste von dem herausgefunden, was ich wissen wollte. Auf den Rest kann ich wohl verzichten. Aber die Gefahr, die von dir ausgeht, muß beseitigt werden.«
    »Was redest du da für einen konfusen Quatsch?« entfuhr es Julian kopfschüttelnd.
    »Du mußt beseitigt werden, ehe du noch stärker und damit unüberwindlich wirst«, fuhr Shirona derweil fort. Sie hob eine Hand.
    Zamorra stand taumelnd hinter ihr. Er sah, daß sie Julian töten wollte. Er wußte nicht, ob sie es wirklich konnte. Er wußte ja nicht einmal, ob seine Vermutung stimmte, in ihr eine Art Kraftfeld zu sehen, das beliebig veränderbar war. Aber wenn dem so war, konnte sie leicht zu einem magischen Zitterfeld werden und Julian allein durch ihre Berührung töten!
    Berührung!
    Zamorra löste Merlins Stern von seiner Halskette. Er spürte den aufkommenden Protest des Amuletts, ignorierte ihn und schleuderte Merlins Stern gegen Shirona.
    Sie schien auch Augen im Hinterkopf zu haben.
    Sie verschwand einfach!
    Und das Amulett zischte durch die Stelle hindurch, an der sich Shirona eben noch befunden hatte…
    ***
    Das WERDENDE erkannte, daß seine Manifestation durchschaut worden war. Und ausgerechnet der Träger des siebten Sterns hatte intuitiv erfaßt, auf welche Weise die Manifestation angreifbar war.
    Der Versuch, den Träumer und auch Menschen zu testen, um mehr über sie zu erfahren - vor allem über den Amulett-Träger Zamorra -, war fehlgeschlagen. Der Test mußte abgebrochen werden. Immerhin hatte das WERDENDE eine Menge darüber erfahren, wie Menschen in bestimmten Situationen reagierten.
    In dem Herrn der Träume aber hatte ES eine große Gefahr erkannt.
    Doch ES kam nicht mehr dazu, seine Manifestation angreifen zu lassen. Das WERDENDE mußte sie auflösen. Die Berührung des siebten Sterns und der Manifestation des WERDENDEN fand nicht statt.
    Es war dafür noch zu früh.
    Das WERDENDE wußte nicht, wie seine Kraft und die des siebten Sterns sich miteinander vertragen würden. Es brauchte mehr Fakten und mußte darüber nachdenken. Bis dahin war Flucht die bessere Lösung.
    Das WERDENDE zog sich zurück.
    Julian hatte ihm erfolgreich geistigen Widerstand geleistet…
    ***
    Julian Peters preßte die Lippen zusammen. Er starrte auf den Professor und seine Gefährtin hinab.
    Es war an der Zeit, einen Schnitt zu machen.
    Er wollte nicht länger beherrscht und manipuliert werden. Er wollte endlich selbst bestimmen. Reif genug dazu fühlte er sich.
    Schweigend leitete er eine Veränderung ein. Nicole fühlte neue Kraft in sich pulsieren. Die Nachwirkungen des Feuers wichen. Auch Zamorra spürte, wie seine Schmerzen verebbten, wie Verletzungen geheilt wurden. Die Macht des Träumers löschte sie.
    Julian Peters war wieder Herr in seiner Welt. Aber diese Welt gefiel ihm nicht mehr. Vor allem gefiel ihm nicht, daß Shirona, was auch immer sie darstellte, durchaus ein drittes Mal und öfter in seine Traumwelten eindringen mochte, um weitere Manipulationen vorzunehmen.
    Er hatte es satt.
    Künftig würde er einen anderen Weg beschreiten.
    Julian schwieg immer noch, als er die Traumwelt auflöste, um in der Wirklichkeit wieder zu erwachen.
    Der Traum verging. Zamorra und Nicole fanden sich im Château Montagne wieder. Julian sah dem Transfer gelassen zu. Er dachte daran, wie einfach es für die fremde Macht gewesen war, Teile seines Traumes und Shirona selbst über Julians Traum ins Château
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