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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Minuten ihres Lebens nicht mehr erfüllen ließen. Es war aus und orbei. Hier endete ein langer Weg.
    Nicoles Zunge klebte am Gaumen. Längst hatte sie alle Flüssigkeit ausgeschwitzt, aie ihr Körper entbehren konnte, und die Hitze dörrte sie immer weiter aus. Sie stöhnte verzweifelt. Warum nahm es nicht endlich ein Ende? Wie lange sollte dieser Tod auf dem Scheiterhaufen denn noch dauern?
    Doch dann kam das Ende blitzschnell. Viel schneller als erwartet und aus einer Richtung, mit der Nicole überhaupt nicht mehr gerechnet hatte…
    ***
    Julian hob die Hand. Die Reitergruppe stoppte ab. Von einer kleinen Anhöhe her konnten sie auf die Zentaurensiedlung hinab sehen. Unwillkürlich stieß Julian einen Pfilf aus. Es waren weit mehr Zentauren versammelt, als er gedacht hatte, selbst nach den Andeutungen seines Kriegers.
    Er überlegte, weshalb die fremde Macht die Zentauren so erheblich vervielfältigt hatte. Was für einen Grund gab es? Mit einer nichtmenschlichen Rasse zu experimentieren, ihr Verhalten zu studieren, wenn sie in größeren Mengen auftraten, diese Hybridwesen?
    »Ein Feuer, mein Fürst!« machte ihn einer seiner Krieger aufmerksam. Julian sah genauer hin. Zwischen den wimmelnden Zentauren brannte ein Scheiterhaufen. Das war mehr als nur ein einfaches großes Feuer in Dorfesmitte. Julian glaubte eine Gestalt zu sehen, die inmitten des Scheiterhaufens an einen Pfahl gebunden war.
    Ein Mensch, der verbrannt werden sollte!
    Julian glaubte nicht, daß es eine seiner Traumgestalten war. Es mußte ein Wesen sein, das von außerhalb kam, und obgleich er über die Entfernung keine Einzelheiten erkennen, nicht einmal feststellen konnte, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, war er trotzdem sicher, dieses Wesen zu kennen.
    Doch selbst wenn es ein Traumgeschöpf gewesen wäre - Julian hätte nicht zugelassen, daß es von den Zentauren auf diese grausame Weise ermordet wurde. Überhaupt - in den Welten, die er in seinen Träumen schuf, war nur er der absolute Herr über Leben und Tod. Er befahl. Ohne seinen Willen und ohne sein Wissen durfte kein anderer töten.
    »Greift sie an«, befahl er seinen Kriegern. »Brennt ihr Dorf nieder, treibt sie auseinander. Wer sich wehrt, stirbt! Attacke!«
    Er gab seinem Reittier die Hacken zu spüren und ritt scharf an. Seine Krieger folgten ihm und schwärmten sofort aus, um in breiter Front anzugreifen. Julian stieß einen wilden, langgezogenen Kampfschrei aus, der von den Reitern um ihn herum begeistert aufgenommen wurde.
    Sie kamen, um ein Mordopfer zu retten und eine Siedlung der Zentauren zu vernichten!
    ***
    Nicole war am Rande der Ohnmacht. Plötzlich ließ die Hitze nach. Unmittelbar vor ihr riß der Flammenvorhang auseinander.
    Zentauren zerrten an brennenden Scheiten, rissen sie zur Seite weg! Ein kühler Hauch erreichte Nicole. Sie hörte schnelle, abgehackte Kommandos in der Zentaurensprache. So weit wie möglich riß sie die Augen auf, aber alles vor ihr war wie vernebelt, und erst nach ein paar Sekunden konnte sie Chiron sehen, der vorhin davongaloppiert war. Jetzt war er wieder hier, und auf seinem Rücken saß die nackte Schwarzhaarige.
    Sie war es, die die Kommandos gab! Sie erteilte den Zentauren die abgehackten Befehle.
    Das Feuer verlosch, als die Flammen keine neue Nahrung bekamen. Aber die Temperatur normalisierte sich nur sehr langsam wieder. Nicole versuchte schnell und tief zu atmen, sog die kühlere, frischere Luft in ihre Lungen.
    Sie hatte starken Nachholbedarf. Der Sauerstoffmangel hatte sie müde gemacht, und sie hatte Schwierigkeiten, ihre Lebensgeister wieder erwachen zu lassen.
    Ihr Denken war blockiert. Sie fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Warum war Chiron zurückgekehrt? Warum hatten die Zentauren Nicole erst verbrennen wollen und taten es nun doch nicht? War das auch wieder einer dieser Tests, von denen die Schwarzhaarige gesprochen hatte?
    Nicoles Blick klärte sich langsam. Sie sah das Gesicht der Entführerin, sah die silbernen Augen.
    »Shirona…«, flüsterte sie.
    Una dann sah Nicole noch jemanden, der im Laufschritt herangekommen war.
    Ihr Herz machte förmlich einen Sprung. Sie konnte es kaum glauben, dachte zuerst an eine Halluzination.
    »Zamorra…?«
    Zamorra war hier! Er hatte den Weg in die Traumwelt gefunden! Und vor seiner Brust hing das Amulett!
    ***
    Abermals waren die Manifestation und der siebte Stern von Myrrian-ey-Llyrana sich nahe. Abermals spürte das WERDENDE die gegenseitige ablehnende
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