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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich Rob unter den Tisch trinke.. Vielleicht vermacht er mir im Vollrausch ein paar von seinen Firmen.«
    »He, du bist reich genug«, sagte Carlotta. Aber sie ließ sich von ihm auf die Tanzfläche mitziehen.
    Zamorra sah Pascal Lafitte an. »Gratuliere, mein Freund«, sagte er. »Scheint so, als hättest du recht.«
    »Weil dieser Junge etwas von alt und böse sagte? Ist er…?«
    »Er ist. Das Telepathenkind, vor dem die Hölle sich fürchtet«, bestätigte Zamorra. »Irgendwie hatte ich mir mehr versprochen. Aber mich wundert, daß Ted überhaupt nichts gespürt hat.«
    »Er wird alt«, lästerte Pascal. »Er verliert seine Fähigkeit allmählich. Könnte doch sein, oder?«
    »Möglich. Aber es wäre nicht gut, wenn du schon wieder recht hättest.« Der Gedanke, daß Ted diese Fähigkeit verlieren könnte, verursachte ihm ein leichtes Unbehagen. Dabei war es nicht einmal unnormal, daß sich eine Para-Fähigkeit nicht über die gesamte Lebensspanne erstreckte, sondern nur über einen bestimmten Zeitraum.
    »Was werden wir jetzt tun?« fragte Nicole.
    »Wir machen ein Faß auf. Diese Nacht geht’s hier rund«, sagte Zamorra. »Und um diese mysteriösen Mordfälle können wir uns auch morgen noch kümmern, sie laufen uns nicht weg. In dieser Nacht würden wir ohnehin nichts mehr erfahren.«
    Er sah hinter Ted Ewigk und Carlotta her. Und er fragte sich, was es zu bedeuten hatte, was Julian über Ted gesagt hatte. Du hast etwas an dir, was nichts mit dir gemein hat.
    War der Junge ein lebendes Orakel?
    Und was hatte er an Ted gesehen, der ihn aus irgendwelchen Gründen unsympathisch fand?
    ***
    Die Dämonin Stygia hätte es ihm sagen können.
    Sie hatte Ted einen ihrer Fingernägel gegeben und ihm vorgelogen, er könne sie damit ähnlich einem Voodoo-Zauber unter ihrer Kontrolle halten. In Wirklichkeit war es genau anders herum. Stygia konnte Ted Ewigk beeinflussen, ohne daß er es merkte. Das funktionierte sogar durch die weißmagische Abschirmung des Châteaus hindurch! Der Fingernagel selbst besaß nicht genug Substanz, um von der Abschirmung angegriffen zu werden, außerdem waren Ted und Carlotta praktisch durch die Hintertür hereingekommen, hatten die Abschirmung im wahrsten Sinne des Wortes unterwandert - durch Zamorras Keller, in welchem sich ebenso wie unter Teds Haus die große Regenbogenblumen befanden, die Lebewesen und Gegenstände von einer Blumengruppe zur anderen versetzen konnten.
    Durch die Fingernagel-Magie weckte Stygia in Ted Ewigk Aggressionen, die der Reporter auf andere übertrug. Vor kurzem wäre es dadurch im unterirdischen Reich des Zwergenkönigs Laurin fast zu einer Katastrophe gekommen, als Ted sich mit Laurin und dem einäugigen Asen Odin anlegen wollte. Allerdings hatte Stygia da eine direktere Verbindung zu ihm gehabt.
    Diesmal blockte der magische Abwehrschirm doch eine Menge der Energie ab. Außerdem hatte Sid Amos Stygia in der Nähe von Château Montagne erwischt und gewaltsam dorthin zurückexpediert, von wo sie gekommen war - in die Hölle. Sie befand sich also nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung, und deshalb konnte sie nicht mehr auf ihren Fingernagel und damit auf Ted einwirken.
    Aber ihre Manipulationsversuche wirkten noch nach. Der Fingernagel gab das magische Energieecho still und heimlich an Ted weiter, das er im Laufe der Zeit gespeichert hatte.
    Und niemand ahnte etwas davon, nicht einmal der Reporter selbst!
    Julian hatte gespürt, daß Ted etwas von Stygia an sich hatte. Darauf zielte seine orakelhafte Bemerkung ab. Er spürte es, weil er Stygia begegnet war. Oben in Alaska, in einem winzigen Dorf in der Nähe der Kuskokwim Bay. Es war geschehen, kurz bevor Zamorra sie alle fand und nach Frankreich ins Château Montagne holte. Julian war in den Bann der Dämonin geraten, ohne etwas dagegen tun zu können. Vielleicht hatte seine spezielle Kraft noch nicht ausgereicht, sich ernsthaft zur Wehr zu setzen oder auch nur die Gefahr zu spüren, die von Stygia ausging. Vielleicht hatte er sich auch einfach nicht gewehrt, weil er es nicht wollte, sondern seiner Neugierde nachgab. Wie auch immer - sie war die Frau, die als erste mit ihm intim geworden war…
    Weshalb allerdings Ted Ewigk seinerseits Julian ablehnte - diese Frage hätte auch Stygia nicht beantworten können…
    ***
    Inspektor Jean-Luc Rainier hatte etwas getan, um einem weiteren Mord vorzubeugen; er hatte Polizeibeamte nach Lencouacq geschickt. Drei Streifenwagen mit je zwei uniformierten Beamten hatte er
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