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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker
Autoren: Werner Kurt Giesa
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solltest du doch wissen, oder?«
    Der intelligente Wolf mit der telepathischen Begabung zog die Lefzen hoch, grinste wölfisch und richtete sich dann auf, um Männchen zu machen. Nadine lachte. »Na gut, ich glaub’s ja.«
    Fenrir leckte ihr die Hand.
    Während Nadine, den Wolf im Schlepptau, sich unter die anderen Gäste mischte, nahm Pascal Zamorra und Nicole beiseite. »Etwas, das euch vielleicht interessiert«, sagte er. »Ich habe es einfach mal mitgebracht. Die Zeitung kam erst am Nachmittag.«
    Um über unerklärliche und okkulte Vorfälle in aller Welt stets so gut wie eben möglich informiert zu sein, abonnierte Zamorra eine Unmenge internationaler Zeitungen, darunter auch etliche Sensationsblätter, weil die Meldungen, die auf anormale Erscheinungen hinwiesen, am ehesten und am auffälligsten brachten. Da er aber selbst unmöglich alle diese Zeitungen durchblättern konnte, erledigte Pascal einen großen Teil dieser Arbeit für ihn.
    »Schau dir das mal an«, bat Pascal.
    Es war eine Tageszeitung, die in Bordeaux herausgegeben wurde. Pascal schlug sie auf. Gleich auf der zweiten Seite spekulierte ein Reporter über einen unheimlichen Massenmörder und die Unfähigkeit der Polizei sowie die Angst der Bevölkerung vor dem Mörder.
    Zamorra überflog den Text. »Und was ist daran so wichtig? Da steht nichts von Okkultismus, Sekten oder sonst etwas. Nicht einmal die genaue Todesart wird beschrieben. Nur außerordentliche Brutalität wird erwähnt…«
    »… weil vermutlich sonst die Zensur zuschlägt, wenn man ins Detail geht. Möglicherweise haben sie deshalb auch darauf verzichtet, Fotos der Opfer zu veröffentlichen, die doch sonst die sensationslüsternen Leser ansprechen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Was soll ich mit dem Artikel?«
    »Es ist nur so ein Gefühl, daß vielleicht was dran sein könnte. Ich habe erst überlegt, bis morgen zu warten, aber dann dachte ich mir: Je eher du davon weißt, desto eher kannst du dich um weitere Informationen dazu kümmern. Ich wollte damit allerdings nicht die Fete sprengen. Vielleicht hätte ich’s dir erst später zeigen sollen.«
    »Nach dem Genuß etlicher Pokale Wein?« Zamorra schüttelte den Kopf. Er sah Pascal Lafitte nachdenklich an. Der Artikel an sich bot wirklich nichts Interessantes. Aber Pascal war andererseits auch nicht der Mann, der einfach Stimmungen nachgab. Wenn er angab, einem Gefühl gefolgt zu sein, dann mochte wirklich etwas daran sein - weil es eben so ungewöhnlich war.
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Vielleicht sollten wir unseren ›Geisterreporter‹ dazu befragen. Er kann vielleicht etwas an dem Artikel finden, was uns entgeht. Suchen wir ihn mal in der Menge.«
    Sehr lange brauchten sie nicht zu suchen. Der Reporter hatte gerade einen Tanz mit seiner römischen Freundin Carlotta beendet und strebte dem Büfett zu, um ein Häppchen zwischendurch zu erhaschen. Zamorra hielt ihm die aufgeschlagene Zeitung entgegen. »Ted, was sagst du zu dieser Story?«
    Ted stutzte, küßte Carlotta auf die Wange und beugte sich über die Zeitung. Gespannt sah Zamorra ihm zu. Ted Ewigk besaß die seltsame Fähigkeit, Dinge zu spüren, die von besonderer Wichtigkeit waren. Dieses Gespür hatte ihm vor Jahren geholfen, eine Blitzkarriere aufzubauen, die ihresgleichen suchte. Innerhalb weniger Jahre hatte er seine erste Million zusammen, der rasch weitere folgten, und jetzt arbeitete er nur noch, wenn es ihm in den Sinn kam oder ihn ein Thema ganz besonders packte. Aber immer hatte er irgendwie mit parapsychischen und magischen Erscheinungen zu tun gehabt. Außerdem befaßte er sich selbst aktiv mit einer bestimmten Art von Magie…
    Ted las sich ein. Dann gab er die Zeitung an Zamorra zurück. »Warum zeigst du mir diesen Artikel?«
    »Weil ich wissen will, ob da etwas Besonderes dran ist.«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen«, erwiderte er. Plötzlich stutzte er. »Ach…«
    »Was ist?« drängte Nicole.
    »Verflixt, ich weiß es nicht. Zeig den Artikel doch mal dem da.«
    Zamorra wandte sich um. Er sah Julian, der sich unter die Menge gemischt hatte. Erst jetzt fiel dem Parapsychologen auf, daß er Julian in der letzten Stunde nicht gesehen hatte -und auch Teri Rheken nicht… unwillkürlich schmunzelte er. Daß die hübsche Druidin keinem Abenteuer mit attraktiven Männern aus dem Weg ging, war bekannt, aber daß sich so blitzschnell zwischen ihr und Julian etwas anbahnen würde, überraschte ihn doch
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