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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker
Autoren: Werner Kurt Giesa
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blockieren! Warum hatte er nicht vorher daran gedacht? Daß Monica Peters, als Opfer ausgewählt, vorübergehend nicht mehr über telepathische Fähigkeiten verfügt hatte, hätte ihn warnen müssen. Während seines Angriffs hatte der Henker Monica blockiert und abgekapselt! Nicole mußte es ähnlich gegangen sein, sonst hätte sie zumindest seine Nähe noch wahrnehmen können.
    Und jetzt waren sie alle blockiert. Sogar das Amulett. Seine Trägheit war auf die Blockierung zurückzuführen. Der Henker bewies, daß er über unwahrscheinlich starke Kräfte verfügte. Und er wollte töten, wollte morden! Niemand sollte hier am Leben bleiben!
    Wieder sirrte die Kette heran.
    Und im nächsten Moment explodierte der Nebelhenker in blauem Licht.
    ***
    Die Schlacht war geschlagen.
    Nicole warf den Dhyarra-Kristall in die Luft und fing ihn wieder auf. »Damit hat dieser Untote, der auf seine Weise kaum weniger schlimm gewesen sein kann als die Blutgräfin Erzsebeth Bathory im mittelalterlichen Ungarn, damit hat er nicht gerechnet. Als er mich an der Straße niederschlug, hat er den Kristall wohl gar nicht als Waffe angesehen. Das war sein Pech…«
    Gryf kam aus dem Wasser geklettert. Er konnte wieder über seine Druiden-Kraft verfügen. Nicole und die Zwillinge waren wieder im Besitz ihrer telepathischen Fähigkeiten. Nur Jean-Luc Rainier hatte es böse erwischt. Er war von der Kette voll getroffen worden und brauchte dringend notärztliche Hilfe. Gryf brachte ihn im zeitlosen Sprung nach Bordeaux in ein Hospital und sorgte auch dafür, daß Ärzte aus dem Bett gescheucht wurden, die sich sofort um den Schwerverletzten kümmerten.
    Rainier überlebte mit ein paar üblen Narben.
    Sein Assistent Lanart schloß die Akte der beiden Mordfälle. Die Wahrheit nahm ihnen niemand ab, deshalb besagte die Akte, daß Rainier den Mörder gestellt und gegen ihn gekämpft hatte. Dabei war er schwer verletzt worden, der Mörder selbst aber im Morast versunken: ein Versuch, ihn zu retten, war fehlgeschlagen.
    Niemand bemühte sich, den Leichnam des Mörders zu bergen. Was der Sumpf einmal verschluckt hatte, gab er nicht mehr preis. Dazu hätte man die ganze Morastschicht abtragen müssen, was wiederum Naturschützer verhindert hätten.
    Im gleichen Moment, als Nicole instinktiv den Dhyarra-Kristall einsetzte und den Nebelhenker angriff, war er förmlich explodiert. Von ihm war nichts übriggeblieben. Mit seiner völligen Auslöschung war auch der Fluch geschwunden, der ihn nach 333 Jahren des untoten Wartens wieder aus der Tiefe des Sumpfes hervorgeholt hatte. Sein böser Rachezug war schon beendet, nachdem er erst zwei Frauen ermordet hatte. Zwei Opfer zuviel, aber es hätten Dutzende und Hunderte werden können in der ganzen Umgebung. Wer kann schon das Gespenst eines längst Toten verhaften und zur Rechenschaft ziehen?
    Für die, die einen Pakt mit dem Teufel schließen, gelten die Gesetze der Menschen nicht mehr. Für sie gelten nur noch die Gesetze der Magie.
    Und Magie hatte dem Nebel-Henker schließlich den Garaus gemacht.
    ENDE
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