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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst
Autoren: Unbekannt
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erntete einen anerkennenden Blick und fragte: „Ich interessiere mich für die Stimmung der Bevölkerung, weil ich nicht so recht daran glaube, daß im Fall der Zerstörung die Evakuierung reibungslos vor sich gehen kann. Wie sind die Chancen für uns, meine Freunde?"
    Einer der Studenten meinte zögernd: „Ich glaube, daß es erstens zu einer Abstimmung zugunsten Ihres Vorhabens kommen wird. Zweitens glaube ich, daß eine Evakuierung zwar relativ diszipliniert durchgeführt werden kann, daß es aber trotzdem ein Chaos gibt - fünfundzwanzig Milliarden Menschen... da ist allein schon das Gewicht ihrer mitgenommenen Zahnbürsten ein richtiger Faktor."
    Cascal blieb ernst. Dieser Punkt war ebensowenig zu übersehen wie viele andere dieser Art.
    „Wann soll die Sprengung erfolgen?" fragte der Student.
    Cascal sah auf die Uhr und erwiderte: „Sechster Juni, siebzehn Uhr."
    „Und vorher noch die Abstimmung?"
    „Ja", sagte der Oberst.
    Er wußte, daß genaue Pläne für jedes Gebäude auf allen Planeten ausgearbeitet worden waren. Sie stammten noch aus der Zeit des ersten Zwischenfalls mit dem Todessatelliten. Zuerst trat Abschnitt Eins des Planes IKARUS in Tätigkeit - er sah vor, daß sämtliche Möglichkeiten auf den einzelnen Planeten voll ausgeschöpft werden sollten. Während der Versuche würden sich Merkur, Venus, Erde und Mars in menschenleere Planeten verwandeln - die Bewohner würden sich verstecken.
    „Wollten Sie noch mehr wissen?" fragte Cascal.
    „Ja. Wir hätten gern etwas über Ovaron erfahren", sagte der Blonde. „Bis die vervielfältigten Protokolle und die Filme Ihrer Expedition in unsere Archive kommen, dauert es noch einige Wochen."
    Mit Feuereifer erklärte Cascal ihnen alles, was er wußte. Als er sich fast heiser geredet hatte und seine Kehle trocken zu werden begann, verabschiedete er sich und trank noch irgendwo einen Schnaps, ehe er in sein Hotel zurückfuhr.
     
    *
     
    Deighton und Rhodan saßen in Rhodans riesigem Büro im obersten Stockwerk der Administration.
    Es war Nacht.
    Hier waren die Anzeigegeräte aufgebaut worden. Zahlreiche Leitungen liefen durch das Zimmer, überall standen ausgeschaltete Sichtschirme herum. Die beiden Männer saßen müde und abgespannt in den wuchtigen Schalensesseln.
    „Ich gestehe", sagte Rhodan und faßte nach seinem Zellaktivator, „daß ich mehr als nur unruhig bin."
    Deighton sah überrascht auf. Aufmerksam betrachtete er Rhodan und stellte beunruhigend fest, daß der Großadministrator tatsächlich, trotz der Unterstützung des Aktivators, einen überanstrengten Eindruck machte.
    „Das hat sicher seine Gründe", sagte er. „Aber die Gefahren, die auf uns lauern, sind vergleichsweise harmlos. Ich meine damit nicht, daß mir das Schicksal unserer Sonne gleichgültig ist - weit gefehlt. Ich meine nur, daß Sie schon Aufgaben in wesentlich höherer Größenordnung meistern mußten. Ich bin Optimistisch, Sir."
    Rhodans Lächeln war zaghaft.
    „Sie sind optimistisch. Ich bin es nicht. Es wäre zu schön, wenn das Problem schnell und ohne besondere Gefahren erledigt werden könnte. Ich glaube nicht, daß wir soviel Glück haben, Galbraith!"
    Deighton gab zu bedenken: „Jedenfalls ist Plan IKARUS bis ins letzte Detail ausgefeilt worden. Jeder einzelne Bewohner der Planeten weiß genau, was er zu tun hat. Panik wird sich nicht ausbreiten, aber garantiert gibt es Schwierigkeiten sachlicher Art. Wir haben in den letzten vier Tagen ständig Anweisungen, Bitten und Anordnungen herausgebracht. In jeder Nachrichtendsendung wird auf die einzelnen Phasen hingewiesen."
    Rhodan betrachtete nachdenklich die Projektion der Galaxis, die dreidimensional und in zwölf verschiedenen Farbschattierungen die politische Lage der Milchstraße schilderte.
    „Gut, gut", sagte der Großadministrator. „Ich habe meine Ansprache bereits vorbereitet. Für die Abstimmung sehe ich auch keine großen Fortschritte. Wie fühlen sich Merceile und Ovaron?"
    Deighton erwiderte: „Sie fühlen sich relativ gut, wenn auch eine gewisse Nervosität unverkennbar ist. Ovaron hadert immer noch mit seinen versteckten Erinnerungen und zeigte sich sehr betroffen darüber, daß heute jedem Cappin dieser ultimate Weg der Entfernungsüberwindung offensteht."
    „Und Merceile?"
    Deightons Lächeln war vieldeutig.
    „Sie schwankt."
    Rhodan fragte interessiert: „Trinkt sie etwa?"
    Deighton begann zu lachen und sagte, plötzlich wesentlich besserer Laune: „Sie schwankt in ihrer Zuneigung, Sir.
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