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044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln
Autoren: Claudia Kern
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senkte, um ihn nicht aufzuspießen. Der Piig, wie sie ihn jetzt in Gedanken nannte, blieb stehen und atmete lautstark durch die Nase ein. Die anderen imitierten das Geräusch.
    Aruula nutzte die Gelegenheit, um in die Hocke zu gehen. Keinen Augenblick zu früh, denn der Piig fuhr plötzlich herum und warf seinen Speer. Er schoss dicht über sie hinweg und prallte von einem Felsen ab.
    Enttäuschtes Grunzen war die Antwort. Deshalb haben sie geschnauft, erkannte Aruula. Sie haben ihm angezeigt, wo sie stehen, damit er sie nicht versehentlich trifft.
    Ein anderer Piig lief zu der Stelle, wo der Speer zu Boden gefallen war, und hob ihn auf. Trotz seiner Blindheit zeigte er nicht die geringste Unsicherheit, bewegte sich stattdessen wie jemand, der am helllichten Tag durch eine ihm vertraute Umgebung geht.
    Aruula richtete sich zum Geräusch seiner Schritte auf. Zwei Speere stachen in ihre Richtung und wurden zurückgezogen, als sie auf keinen Widerstand trafen.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie keine Schüsse mehr aus Maddrax' Driller hörte. Sollte er ihre Lage bemerkt und sich bereits an die Gruppe herangeschlichen haben?
    Aruulas Blicke suchten die Dunkelheit ab, fanden die Umrisse von drei dunklen nichtmenschlichen Körpern, die reglos am Boden lagen und die schwarzen Silhouetten der Felsen.
    Wo ist er?, fragte sie sich.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie eine Bewegung und entdeckte einen Piig. Er stand ein Stück entfernt und hob in diesem Moment seinen Speer, um -Aruula reagierte im Reflex, dachte weder an sich, noch an die Konsequenzen ihres Handelns.
    Sie wusste nur, dass sie verhindern musste, was sich einen Speerwurf entfernt abspielte.
    Sie riss die Hände über den Kopf, holte weit aus und warf das Schwert.
    Ohne abzuwarten, ob sie getroffen hatte, ließ sie sich fallen und trat mit aller Kraft nach einem der Piigs. Der grunzte wütend und ging zu Boden. Ein Speer bohrte sich zwischen ihm und Aruula in den Sand, ein zweiter verfehlte sie so knapp, dass sie den Luftzug an ihrer Wange spürte.
    Instinktiv griff sie nach der Wurfwaffe, spürte aber, wie sie ihr aus den Fingern gerissen wurde. Mit einem Tritt säbelte Aruula einem Piig die Beine unter dem Körper weg. Ein anderer stolperte und rammte dem Gestürzten seinen Speer in den Hals. Aus Grunzen wurde Gurgeln.
    Aruula rollte sich zur Seite, wurde selbst von einem Tritt getroffen und stöhnte auf.
    Im gleichen Moment krachte es.
    Sand flog in ihren Augen und raubte ihr kurz die Sicht.
    »Hey!«, schrie eine Stimme.
    »Schweinegesichter!«
    Es knallte erneut, dieses Mal weiter von ihr entfernt.
    Maddrax, dachte Aruula erleichtert. Er lebte. Offensichtlich hatte ihr Schwert getroffen.
    Sie wischte sich den Sand aus den Augen und hob vorsichtig den Kopf. Die Piigs hatten sich nach den Explosionen zu Boden geworfen. Jetzt kamen sie auf die Beine, die Nasen unsicher gen Himmel gestreckt.
    »Aruula!«, rief Matt. »Komm zu mir! Ich lenke sie ab!«
    Sie nickte, obwohl sie nicht sicher war, dass er die Geste sehen konnte, und stand auf. Ein weiterer Schuss schlug in einen Baum links von ihr ein. Das trockene Holz fing sofort Feuer.
    Die Piigs wichen vor der Hitze zurück und drehten die Köpfe. Einer von ihnen heulte langgezogen wie ein Lupa. Grunzende heulende Laute antworteten ihm aus der Dunkelheit.
    , »Shit!«, hörte Aruula Matts Fluch und rannte los. Es knallte noch drei Mal, dann hatte sie ihn erreicht.
    »Wir müssen weg, bevor die Verstärkung kommt«, sagte sie atemlos. Sie trat zu dem toten Piig am Boden, zog ihr Schwert aus dessen Brust und wischte die Klinge am hohen Gras ab. »Meinst du, wir schaffen es bis zum Gleiter?«
    »Wenn die Munition reicht.«
    Aruula runzelte die Stirn, als sie bemerkte, dass Maddrax die linke Hand auf seinen Oberarm gepresst hatte. In der Dunkelheit war sein Gesicht ein weißer Fleck.
    »Bist du verletzt?«, fragte sie besorgt.
    »Ist nicht so schlimm. Wir -«
    Ein lautes Heulen aus viel zu vielen Kehlen unterbrach ihn. Die Nacht schien auf einmal erfüllt von schleichenden Schatten und dunklen Körpern zu sein, die zwischen sie und die Kontur des rettenden Gleiters drängten.
    Aruula sah auf einen Blick, dass sie das Fluggerät nicht erreichen würden. Sie fuhr herum und zeigte mit dem Schwert auf das Felsmassiv und einen Kluft, die es spaltete.
    Der Eingang schien so eng zu sein, dass man.
    ihn leicht verteidigen konnte.
    »Dort«, schlug Aruula vor.
    Sie wartete Maddrax' Antwort nicht ab, sondern ergriff seine Hand
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