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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde
Autoren: Jason Dark
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verlassen könnt. Dann werdet ihr meinen Plan erfüllen, denn von nun an seid ihr meine Diener. Die Diener einer Göttin aus alter Zeit…«
    Higgins hörte die Worte, allein ihm fehlte der Glaube daran. Als er eine Frage stellte, sprach er mit so leiser Stimme, daß er nur hoffen konnte, verstanden zu werden. »Wer bist du?«
    »Man nennt mich Serena.«
    »Ich habe dich nie gesehen.«
    »Das haben die wenigsten Menschen, aber ich bin noch da und gebe euch bald eine Chance.«
    »Wann?« keuchte er. »Wann?«
    »Wenn es Jahre dauert oder Jahrzehnte, ist es nicht schlimm. Ihr werdet aussehen wie Menschen, obwohl ihr keine Menschen seid. Eure Haut, die ihr jetzt vom Körper lösen könnt, wird nicht mehr gebraucht. Ihr bekommt eine andere.«
    »Wieso…«
    »Es gibt keine Antworten auf Fragen. Nehmt das Schicksal hin und seid froh, daß es euch getroffen hat.«
    Higgins hatte sich noch einmal zusammengerissen und wischte auch über seine Augen. Bisher hatte er die Sprecherin kaum erkennen können, sie war mehr ein helles Licht innerhalb des Gesteins, aber sie kristallisierte sich hervor.
    Innerhalb der Felsen stand eine große Frau mit blonden Haaren. Sie trug ein orangefarbenes Kleid.
    Higgins war zu schwach, um Einzelheiten erkennen zu können. Er lag auf dem Bauch. Damit er den Kopf überhaupt hochhalten konnte, hatte er seinen rechten Handballen unter das Kinn gestützt.
    So starrte er sie an.
    Sie lächelte sogar, das Licht verstärkte sich dabei, aber Higgins hatte das Gefühl, als würde die Dunkelheit über ihn kommen und nicht die Sonne aufgehen.
    Er sank zusammen.
    Wieder schlug er mit dem Gesicht zuerst auf, und abermals hörte er das Klatschen, als er den felsigen Boden berührte.
    Sein Herz schlug noch genau sieben Sekunden. Dann stand es still. Higgins war als letzter gestorben. Seine Mitgefangenen hatte es erwischt, als er sich mit der Göttin unterhielt…
    ***
    »Können Sie verstehen, Mr. Sinclair, daß man auch mit 82 noch ein paar Jahre leben will?« fragte mich der Mann mit dem schütteren Haar, der so gar nicht greisenhaft wirkte und dessen Hand nicht einmal zitterte, als sie das Fruchtsaftglas anhob.
    »Das kann ich gut.«
    »Dann werden Sie auch bald verstehen, daß Sie die Reise zu mir nicht umsonst gemacht haben.«
    »Von einer Reise kann man da nicht reden.«
    Er nahm einen Schluck und winkte ab, bevor er das Glas wieder wegstellte. »Ich weiß selbst, daß Polizisten hochbeschäftigt sind und hätte Ihnen auch nicht grundlos Bescheid gegeben, aber da ich Ihren Chef kenne, wollte ich meine Beziehungen noch einmal auskosten.« Er lächelte jetzt verschmitzt und rückte seine Brille zurecht.
    Für sein Alter sah Harald Stone noch sehr gut aus. Vielleicht halten sich die hageren Typen besser, und dieser Mann vor mir im weißen Korbstuhl, der auf einer kleinen Wiese stand, war sehr hager.
    Er lebte bei seinen Kindern in einem großen, alten Haus, in dem drei Familien Platz hatten.
    Wir hatten uns in seinen Garten gesetzt, weil das Wetter einfach so herrlich war. Die Sonnenstrahlen überzogen das frische Grün der Bäume mit einem leichten Schimmer, so daß manche Blätter aussahen wie blasse Taler. Der Rasen war gleichmäßig geschnitten, sehr dicht und wirkte wie ein bequemer Teppich.
    »Darf ich rauchen?« fragte ich.
    »Sicher. Aber wer raucht heute noch?«
    »Ich leider. Auch nicht zuviel.«
    »Mir ist es egal. Ich habe mein Leben lang nicht geraucht. Vielleicht hätte ich es nach diesem Anruf getan.«
    »Womit wir beim Thema wären«, sagte ich.
    »Genau.« Er nickte nachdenklich. »Kennen Sie einen gewissen Jack Higgins?«
    »Nein.«
    Er schaute mich an. »Kann ich mir vorstellen, Sie sind einfach noch zu jung. Der Fall, von dem ich Ihnen erzählen will, liegt mehr als 30 Jahre zurück. Sie wissen, welch einem Beruf ich vor meiner Pensionierung nachging?«
    »Sie waren Gefängnisdirektor.«
    »Genau.« Er lachte plötzlich. Es klang nicht freundlich. Seine Finger umklammerten die Lehnen des Korbsessels. »Ich war sogar ein schlimmer, ein verhaßter und berüchtigter, aber das hatte auch seinen Grund. In mein Zuchthaus, das es heute nicht mehr gibt, wurden nur die schlimmsten Fälle eingeliefert. Killer, Totschläger, Verbrecher der übelsten Sorte. Der Zweite Weltkrieg lag noch nicht lange zurück. Auch Deserteure und sogar deutsche Kriegsgefangene hatte ich unter Kontrolle. Bei den Deutschen hatte es sich nicht um normale Soldaten gehandelt. Sie waren Männer, die sich etwas zuschulden
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