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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde
Autoren: Jason Dark
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mitgebracht?«
    »Sir James sprach davon, daß ich eventuell übernachten müßte.«
    »Darum bitte ich sie, Mr. Sinclair. Wie gesagt, ich dachte ähnlich wie Sie. Bis ich Higgins in der vorletzten Nacht von meinem Fenster aus sah. Er stand hier im Garten ungefähr da, wo wir jetzt sitzen. Er stand da und schaute zum Fenster hoch. Dabei glänzte sein Körper, als hätte man ihn angestrichen. Es war ein unheimlicher, ein fahler Glanz. So anders als man ihn kennt.«
    »Wie denn?«
    »Unheimlicher, würde ich sagen. Er wirkte auf mich wie ein Gespenst, obwohl ich davon überzeugt bin, einen Menschen aus Fleisch und Blut vor mir gesehen zu haben.«
    Ich nickte. »Rechnen Sie damit, daß er wiederkommen wird?«
    »Sogar fest. Er wird sich rächen wollen. Vielleicht holt er sich die Personen, die an dem damaligen Unglück die Schuld trugen.«
    »Haben Sie die anderen drei auch gesehen?«
    »Nein.«
    »Aber alle vier sind tot.«
    »Sicher, Mr. Sinclair. Keiner von ihnen hatte die Chance, diesen Massen zu entkommen. Das waren Tausende von Tonnen an Gestein, die da zusammengesackt sind. Ein Grab für die Ewigkeit, hätte man meinen oder annehmen können.«
    »Wenn sie ihn tatsächlich gesehen haben«, sagte ich nach einer Weile des Nachdenkens, »hätten Sie es nicht mit einem normalen Menschen zu tun gehabt, sondern mit einem lebenden Toten, einem Zombie, wie ich sagen würde.«
    »Das ist mir im Prinzip egal.«
    »Sie glauben daran?«
    Er breitete die Arme aus. »Was heißt hier glauben. Ich weiß nur, was ich gesehen habe.«
    Seine Sicherheit imponierte mir. Ich habe selten einen Menschen kennengelernt, der von einer Sache, die mit dem menschlichen Hirn nicht so einfach zu begreifen war, so überzeugend geredet hatte.
    »Haben sie Angst, Mr. Stone?«
    »Auch. Aber weniger um mich, als um meine Familie. Meine Frau lebt nicht mehr, doch in diesem großen Haus wohnen meine Kinder und auch die Enkelkinder. Ich will sie alle aus dieser widerlichen Sache, die ja schon so lange zurückliegt, heraushalten.« Er korrigierte sich. »Das heißt, Sie sollen das übernehmen.«
    »Wenn Higgins tatsächlich freigekommen ist, was spricht dagegen, daß es nicht auch die anderen geschafft haben?«
    »Eigentlich nichts.«
    »Demnach könnten wir mit vier Gegnern rechnen.«
    Harold Stone schaute mich lauernd an. »Wären das eventuell zu viele für Sie?«
    Ich lächelte. »Das will ich nicht sagen, obwohl man da vorsichtig sein muß, denn vier Zombies sind nicht ohne. Besonders dann nicht, wenn sie sich in einem bestimmten Umfeld bewegen, das von Menschen diktiert wird. Menschen sind ihre potentiellen Opfer, das ist leider so, daran ändern wir auch nichts. Können Sie vielleicht Ihre Familie aus dem Haus schaffen?«
    Hastig schüttelte er den Kopf. »Unmöglich.«
    »Weshalb nicht?«
    »Die wissen doch von nichts. Die haben auch keine Ahnung, daß Sie von Scotland Yard sind. Für meine Familie sind Sie ein Mann der Verwaltung, der über alte Zuchthäuser recherchiert, um eventuell mal ein Buch darüber schreiben zu können.«
    Ich war einverstanden. »Gut, bleiben wir dabei. Aber eine Frage hätte ich trotzdem.«
    »Bitte.«
    »Sind Sie der einzige, an denen sich Higgins und seine Kumpane noch rächen können?«
    »Leider. Die anderen haben inzwischen des Zeitliche gesegnet. Vielleicht ist es so etwas wie eine späte Bestrafung, daß ich noch übriggeblieben bin. Aber ich werde mich wehren.«
    »Wie sprach Higgins, als er sie anrief?«
    »Fast normal, ein wenig stockend und auch krächzend, aber ich habe sein Organ genau erkannt.«
    Stone deutete auf das weiße Telefon. »Ich bin überall zu erreichen.«
    »Wie viele Menschen befinden sich momentan im Haus?«
    »Meine beiden Söhne sind im Geschäft. Sie leiten eine Anwalts-Praxis. Nur die Schwiegertöchter und die Enkelkinder. Auch die sind schon fast erwachsen.«
    »Gibt es Personal?«
    »Im Normalfall nicht. Nur wenn wir Feste geben und Einladungen aussprechen.«
    »Wo lebt ihre Familie?« Ich deutete mit dem Daumen über meine Schulter. Dort lag das Haus. »Es ist ziemlich geräumig, da kann man sich schon fast verlaufen.«
    Er nickte. Sein Hals war mager. Unter der dünnen Haut zeichneten sich die Blutbahnen ab. Stone trug einen weißen Anzug. Er stand im Kontrast zu seinem sonnenbraunen Gesicht und dem dunklen Gestell der Brille. »Wir haben es geteilt. Jede Familie bewohnt einen Flügel. Morton den rechten, Clive den linken.«
    »Und Sie?«
    »Ich habe mir das Dachgeschoß
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