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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde
Autoren: Jason Dark
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krepiert«, meinte Scott.
    »Mit dem einen Unterschied allerdings«, sagte Higgins und lachte kehlig. »Bei der Verstrahlung dauert es länger. Und wenn ich darüber nachdenke, konnte es für die Bosse gar nicht besser kommen, daß wir verschüttet sind. Versteht ihr? Ich habe das Gefühl, als hätte man uns absichtlich in diese Lage gebracht. Wahrscheinlich wußten einige darüber Bescheid, daß ich informiert war. Und sie konnten sich weiterhin vorstellen, daß ich meinen Mund nicht halten würde. Deshalb haben sie Nägel mit Köpfen gemacht und uns alle vier eingeschlossen. Die Explosion war kein Zufall. Sie gehörte zu einem wohl ausgeklügelten Plan.«
    Die übrigen drei Männer schwiegen. Auch der Staub senkte sich allmählich. Die Luft wurde schlechter, die Wärme nahm zu. Sie standen in der absoluten Finsternis und ließen sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen.
    »Wenn das stimmt«, flüsterte Erskine schließlich, »wäre das eine verdammte Sauerei.«
    »Das ist sogar eine Sauerei!« erklärte Higgins.
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir schlagen uns den Weg frei!« Walter Scott hatte es gesagt, doch Weeper lachte in seine Antwort hinein.
    »Unsinn, das schaffen wir nicht. Bis wir durch sind, dauert das Tage. So lange reicht die Luft nicht.«
    »Also doch lebendig begraben!«
    »Ja, Erskine, ja!«
    Sie schwiegen wieder. Keiner konnte in das Gesicht des anderen sehen, aber jeder von ihnen spürte die Angst, die unsichtbar zwischen ihnen stand. Sie atmeten gepreßt, manchmal bewegte sich jemand, dann schleifte die Sohle seines Schuhs über den Boden, oder sie zerknackte kleinere Steine.
    »Sollen wir denn hier warten, verdammt?« flüsterte Weeper. »Laßt es uns versuchen.«
    Die anderen waren einverstanden. Ihre Werkzeuge besaßen sie noch. Es waren Schaufeln, Hacken und ein Spaten. Damit konnten sie schon etwas schaffen, nur besaßen sie ihre Lampen nicht. Die standen in dem verdammten Verschlag. Erskine hatte sie holen wollen, als die Explosion alles veränderte.
    »Hast du dir schon mal überlegt, wie es ist, wenn man stirbt?« flüsterte Scott.
    Keiner gab eine Antwort. Weeper, dem die Frage galt, ging zur Seite. Er hatte sich gebückt und suchte nach seiner Hacke. Auch die anderen fanden ihre Werkzeuge.
    »Und schlagt euch nicht in der Dunkelheit gegenseitig die Schädel ein!« keuchte Higgins.
    Sie versprachen es und bildeten eine Reihe. So standen sie nebeneinander und wollten dort mit der Arbeit beginnen, wo sich der Verschlag befand und die Gesteinsmassen den Weg verschüttet hatten.
    Die Arbeit bedeutete Anstrengung. Wer sich anstrengte, verbrauchte mehr Sauerstoff. So würde der Rest an Atemluft, der sich noch gehalten hatte, sehr schnell verschwunden sein.
    Noch gab es für die Männer Hoffnung, aber wenn der erste kippte und nicht mehr konnte, weil ihm die Luft knapp wurde, gab es keine Chance mehr für sie.
    Die vier Männer schauten schon jetzt dem Tod ins Auge. Sie wußten es, nur gaben sie es nicht zu.
    »Macht weiter!«
    Higgins trieb sie an. Er besaß noch Zündhölzer. In einer Naht hatte er sie versteckt, aber er wollte sie erst vorholen, wenn sich die Lage dramatisch zugespitzt hatte.
    Die Männer gingen mit Feuereifer an die Arbeit. Sie kannten ihren Berg sehr gut und wußten genau, wohin sie zu schlagen hatten. Es war eine verfluchte Arbeit. Die Männer keuchten. Sie sprachen nicht miteinander. Ein jeder wollte so wenig Sauerstoff verbrauchen wie unbedingt nötig. In rascher Folge jagten die Spitzhacken gegen die Trümmer. Einer von ihnen schaufelte das weg, was die anderen herausgebrochen hatten. Sie fluchten manchmal, wenn sie merkten, daß es nicht weiterging, und sie stellten sehr schnell fest, daß sie es nicht schaffen würden.
    Der Sauerstoff wurde zu knapp!
    Ein paarmal konnte Higgins sie noch antreiben, dann hörte er das erste Stöhnen.
    Es war Scott, der es ausgestoßen hatte. »Ich… ich kann nicht mehr weiter!« ächzte er.
    »Reiß dich zusammen, verdammt!«
    »Nein…« Scott ließ seine Hacke fallen. Er selbst konnte sich auch nicht mehr halten und setzte sich.
    In seinem Rücken spürte er das harte Gestein. Er lehnte sich dagegen, schluchzte einige Male auf und atmete sehr schwer.
    »Ich… ich werde bald ersticken, Freunde. Verdammt, ich bin der erste, der in diesem Grab umkommt.«
    »Unsinn!«
    »Doch, ich spüre es…«
    Sie lauschten seinen Atemzügen, die bereits jetzt schon röchelnd klangen. Auch die anderen Gefangenen mußten zugeben, daß sich
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