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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde
Autoren: Jason Dark
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hatten kommen lassen. Aber das wollen wir mal vorneweg lassen. Es ging um die normalen Gefangenen, die ich zu beaufsichtigen hatte. Die Welt befand sich damals in einer Hysterie. Die Amerikaner hatten in Japan zwei Atombomben abgeworfen, die wollten eine Bombe bauen, und wir auch. Es wurde von gewissen Stellen Druck auf die Regierung ausgeübt. In Großbritannien konnte man sich nicht damit abfinden, nur die zweite Geige zu spielen. Man lebte ja noch immer in der Vorstellung, Weltmacht zu sein. Um eine Atombombe herzustellen, braucht man eine Basis, ein Grundmaterial. Uranhaltiges Erz, zum Beispiel. Man suchte es in unserem. Land, weil man sich nicht von Importen abhängig machen wollte und die ganze Sache ziemlich geheim war. Können Sie mir folgen, Mr. Sinclair?«
    »Sicher.«
    »Gut, dann werde ich weiter berichten. Nennen Sie es Zufall oder Schicksal, wie Sie wollen. Jedenfalls fand man in dem Steinbruch, in dem unsere Gefangenen arbeiteten, radioaktives Material. Das schlug natürlich ein wie eine Bombe. Am grünen Tisch und unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen wurde folgender Plan besprochen. Wenn schon ein Zuchthaus in der Nähe liegt, soll man dies ausnützen und Gefangene als Arbeitskräfte zum Abbau des radioaktiven Materials nehmen.«
    »Das wurde erlaubt?« fragte ich.
    »Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter. Außerdem hat man es ganz oben beschlossen.«
    »Sie konnten also nichts tun?«
    »Doch!« gab Harold Stone zu und lächelte etwas verschmitzt, bevor er mit dem Zeigefinger auf seine Brust deutete. »Ich hätte etwas tun können, aber wer gibt schon in jungen Jahren einen so guten Posten auf? Ich habe es nicht getan.«
    »Sie hätten also kündigen müssen.«
    »Das wäre die Alternative gewesen.« Er holte tief Luft. »So aber machte ich weiter. Natürlich, es gab da dieses verdammte Gewissen. Wen soll man nehmen, wen nicht? Eine schwierige Frage, über deren Antwort ich mir nächtelang den Kopf zerbrochen habe. Eine Antwort fand ich schließlich. Ich nahm die vier brutalsten Kerle, die einsaßen. Männer, die andere Menschen rücksichtslos gekillt hatten, die keine Gnade kannten. Sie sollten das uranhaltige Erz abbauen. Dabei blieb es nicht beim Tageabbau wie im Steinbruch. Das Material lag tief in der Erde. Wir förderten nur kleine Mengen, es sollte kein Verdacht aufkommen. Aber wie das so ist, Mr. Sinclair. Nichts bleibt auf der Welt geheim. Erst recht nicht in einem Zuchthaus. Irgendwie hatte dieser Jack Higgins, er war der Anführer der Vierer-Gruppe, Wind davon bekommen, was dort tatsächlich ablief. Wer es ihm gesteckt hat, haben wir nie herausbekommen. Jedenfalls bekam ich Besuch von einer Stelle, die direkt der Regierung unterstand. Geheimdienst oder etwas in der Richtung. Ich wurde angewiesen, etwas zu unternehmen.«
    »Keine Zeugen?« fragte ich und setzte die dunkle Brille auf, um von den Sonnenstrahlen nicht geblendet zu werden.
    »Ja.« Er nahm erst einen Schluck Saft, bevor er weitersprach. »Es durfte keine Zeugen geben. Nichts ist einfacher, als in einem Bergwerk einen Unfall zu arrangieren. Man braucht nur die nötigen Experten, und die standen zur Verfügung. Ebenfalls Geheimdienstleute. Sie bliesen das Zeug in die Luft, als sich die vier Männer im Stollen befanden. Es war ein perfekter Plan, perfekte Mathematik. Die Gefangenen wurden so verschüttet, daß sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnten. Für die anderen zur Beruhigung und für uns als Alibi schickten wir einen Rettungstrupp los. Die Männer suchten aber an der verkehrten Stelle, denn nur wir wußten schließlich, wo die Kerle begraben lagen. Wir förderten nicht mehr weiter, die Regierung hat auch andere Quellen gefunden, um Uran zu importieren. Man schloß mit Kanada die entsprechenden Verträge ab, ich ging weiter meiner Arbeit nach und muß Ihnen ehrlich gestehen, daß ich Higgins und seine drei Männer auch bald vergessen hatte.«
    »Erst jetzt wurden Sie wieder daran erinnert?«
    »Das ist richtig. Ich bekam einen Anruf.« Er schaute mich forschend an. »Können sie raten, um wen es sich dabei gehandelt hat?«
    »Higgins?«
    »Richtig. Es war Jack Higgins.«
    »Und da besteht kein Zweifel?«
    »Nein. Seine Stimme klang mir noch im Ohr. Ich habe früher oft genug mit ihm gesprochen. Higgins Stimme werde ich nie in meinem Leben vergessen.«
    »Könnte sie einer nachgeahmt haben?«
    »Weshalb?«
    »Weil Higgins tot ist.«
    »Das habe ich auch gedacht.«
    »Aber?«
    »Sie haben Ihren Koffer
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