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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde
Autoren: Jason Dark
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die Luft wesentlich verschlechtert hatte. Das Luftholen wurde zu einer Qual, die schon einer Folter gleich kam.
    Es war furchtbar für sie…
    Und die Zeit verrann. Niemand tat etwas. Sie hatten sich alle gesetzt, schmeckten den Staub, atmeten nur flach und dachten - jeder für sich - über das Ende nach. Daß sie noch eine Chance bekommen würden, daran glaubte von ihnen keiner mehr.
    Es war ein Vegetieren, das die Männer erfaßt hielt. Die Köpfe hielten sie nach vorn gesenkt, auf ihren Lippen lag der Staub, der so gallenbitter schmeckte.
    »Das hätte ich mir nie träumen lassen, einmal so vor die Hunde zu gehen!« Scott sagte es voller Bitterkeit. »Und meine Alte sitzt zu Hause und macht sich einen schönen Tag.«
    »Rede nicht soviel«, knurrte Higgins.
    »So oder so kaputt. Eigentlich könnte ich mich jetzt sinnlos besaufen. Mir hat mal jemand erzählt, daß der schönste Tod der ist, den du im Suff erlebst.«
    »Kein Tod ist schön«, widersprach Weeper.
    »War auch nur so gesagt.«
    »Ich will davon nichts mehr hören.« Higgins hatte gesprochen und sich hochgestemmt. Er stand noch nicht richtig, als er plötzlich einen ächzenden Laut hörte, der gleichzeitig auch überrascht klang. Erskine hatte ihn ausgestoßen.
    »Verdammt, was hast du?« herrschte Higgins ihn an.
    »Das… das ist Wahnsinn, Jack. Der reine Wahnsinn. Wenn ich will, kann ich meine Haut abziehen…«
    Die anderen hatten seine Worte vernommen, doch sie schwiegen. Ob aus Überraschung oder Unglaube, niemand konnte etwas sagen. Jedenfalls saßen sie auf ihren Plätzen und warteten, daß sich Erskine wieder melden würde.
    Der blieb zunächst still. Irgendwie redete er nicht mehr, sondern schluchzte nur noch. Dazwischen waren auch seine stammelnd gesprochenen Worte zu hören. »Geht weg von mir. Ich bin ein Verfluchter, ein Aussätziger! Ihr dürft nicht mehr zu mir kommen. Ich kann euch alle anstecken.«
    »Du wirst dein Maul halten!« fuhr Higgins ihn an.
    Erskine lachte nur. »Diesmal nicht, Higgins, diesmal schaffst du es auch nicht durch Schläge. Mich hat es zuerst erwischt, aber an euch wird der Kelch auch nicht vorbeigehen, das kann ich euch versichern.« Er lachte wieder, diesmal klang es ängstlich und albern.
    Sehr vorsichtig formulierte Walter Scott seine Frage: »Was war das nun mit deiner Haut?«
    »Die kann ich abziehen.«
    »Wie?«
    »Schade, daß du es nicht sehen kannst, Walter. Aber versuche es mal bei dir. Vielleicht hat es dich auch schon erwischt. Und ihr anderen könnt es ebenfalls probieren. Ich glaube nicht, daß es nur mich allein erwischt hat. Ihr seid alle dran, und das freut mich. Ich bin nicht der einzige, nein, ich bin es nicht, verdammt.«
    Seine Worte waren bei Scott und Erskine zumindest auf fruchtbaren Boden gefallen. Sie begannen damit, sich abzutasten. In der Finsternis war nichts zu sehen, so fuhren die Kuppen ihrer schmutzigen, schwieligen Hände über die Haut, kniffen hinein, schoben sie vor und zurück und versuchten auch, sie zu lösen.
    Sekunden verstrichen. Zwischen ihnen hatten sich wieder eine konzentrierte Spannung aufgebaut.
    »Klappt es?« fragte Erskine plötzlich. »Na los, redet schon.«
    Scott sprach als erster. »Nein, bei mir nicht.«
    »Ich habe auch nichts fühlen können«, erklärte Weeper.
    »Und du, Higgins, wie ist es mit dir? Du sagst ja nichts, bist plötzlich so still.«
    »Halt dein Maul!«
    Erskine ließ sich nicht einschüchtern. »Ich glaube, unseren Boß hat es erwischt. Wenn du richtig ziehst, wirst du später als Skelett hier sitzen, du großer Chef.«
    Higgins dachte nicht daran, eine Antwort zu geben, aber sein Herzschlag hatte sich verdoppelt. Er mußte zugeben, daß sich Erskine nicht irrte. Auch seine Haut war anders geworden, sie blätterte ab.
    Als wäre seine rechte Hand plötzlich heiß geworden, ließ er sie so hastig los. Er dachte an seine Zündhölzer, die er versteckt hatte. Dazu brauchte er nur die untere Naht an seinem Hosenbein aufzutrennen, dann kam er an die kleinen Dinger heran.
    Das war eine Sache von Sekunden. Die anderen hörten das Geräusch, sie gaben jedoch keinen Kommentar und warteten ab. Higgins hatte sich entschlossen, sie einzuweihen. »Ich habe Zündhölzer mitgenommen«, sagte er mit flüsternder Stimme. »Wir werden sehen, ob Erskine recht gehabt hat nicht wahr?«
    »Ja, wenn sie noch brennen, der Sauerstoff hält nicht ewig.«
    »Das ist mir egal.«
    Es war ein verzweifelt klingender Kommentar gewesen. Higgins stand unter Druck. Er riß
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