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0435 - Mörder bitten nie um Gnade

0435 - Mörder bitten nie um Gnade

Titel: 0435 - Mörder bitten nie um Gnade
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warf zitternde riesige Schatten auf das Wasser.
    Auch hier war es unmöglich, die Mauer zu übersteigen.
    Phil hetzte die Nelson Street zurück. Irgendwo mußte es eine Möglichkeit geben! Er hatte keine Zeit, Überlegungen anzustellen. Der Schrei ging ihm nicht aus den Ohren. So schreit kein Mann, dachte er. Ich muß unbedingt hinüber.
    An der Ecke verschnaufte er. Die Straßenlaternen gaben nur wenig Licht. Phil blickte die Smith Avenue entlang. Ich muß zum Wagen, dachte er, vielleicht finde ich ein Seil.
    Da schoß plötzlich aus der Mauer ein Wagen heraus. Vier oder fünfhundert Yard weiter. Phil hörte das Aufheulen des Motors, sah die Rücklichter und spurtete im selben Augenblick zum grünen Mercury hinüber. Er flog hinter das Steuer und bog gleich darauf mit quietschenden Reifen in die Smith Avenue ein und hängte sich hinter die roten Lichter.
    Sie fuhren etwa eine Meile nördlich.
    Vereinzelt schoben sich Autos aus Seitenstraßen zwischen Phils Mercury und den verfolgten Wagen. Phil gab dem Mercury die Sporen, denn der Wagen vor ihm fuhr sehr schnell.
    Plötzlich bogen die roten Lichter rechts in die Atlantic Avenue ab. Das ist eine breitangelegte Straße, die in East New York auf den Southern Parkway stößt. Man gelangt sehr schnell auf ihr bis an den östlichen Rand von New York und weiter nach Nassau hinein. Phil machte sich auf eine ausgedehnte Fahrt gefaßt. Die Straße wies für diese Zeit verhältnismäßig wenig Verkehr auf. Immerhin war es die Zubringerstraße zum New Yorker International Airport. Phil hielt sich konstant hinter dem Wagen. Aber schon drei Meilen weiter leuchteten die großen Bremslichter plötzlich auf. Phil sah sie hin und her tanzen, zur linken Fahrbahn hinüberspringen und dann verschwinden. Die Scheinwerfer von Phils Wagen rissen gleich darauf einen dunklen Chrysler aus der Finsternis. Phil trat auf die Bremse und lenkte den Mercury vor den Kühler des alten Chrysler, der quer zur Fahrbahn stand. Es war ein uraltes Auto. Phil wunderte sich, daß es so schnell war, daß selbst sein Dienstfahrzeug Mühe hatte mitzukommen.
    Phil stellte den Mercury so, daß der Chrysler vorwärts nicht wegkonnte, und er versuchte, in der Dunkelheit die beiden Männer im Chrysler, zu erkennen. Aber er sah nur Hüte und den grimmigen Blick von Grazy Charles. Wo war Shefferman? Es schien Phil unmöglich, daß der Gangsterboß ebenfalls in dem Wagen saß. Shefferman war groß, und der Mann neben dem Fahrer konnte eher eine Frau sein. — Eine Frau? Phil stutzte. Dann griff er nach seiner Smith and Wesson. Er mußte Klarheit darüber haben, wer im Wagen saß.
    Phil blickte auf die Fahrbahn, ehe er ausstieg. Eine Kiste lag dort zersplittert, und ein Haufen Glasscherben war weit verstreut. Aufragende Flaschenhälse glitzerten im Scheinwerferlicht des Mercury. Irgendein Truck mußte diese Kiste verloren haben.
    Phil stieg aus. Aber im gleichen Augenblick setzte der Chrysler zurück, kurvte über den Mittelstreifen und raste davon. Die Reifen warfen Gras und Krdklumpen hinter sich.
    Phil warf sich sofort wieder ins Polster des Mercury, startete den Wagen und brauste hinterher. Phil ahnte, daß uns Shefferman angeführt hatte, und er ahnte auch, daß Lil Hogan im Wagen saß. Er wollte den Chrysler unter allen Umständen stoppen.
    Der Wagen zog rasch davon. Die Rücklichter wurden zusehends kleiner. Phil holte aus dem Mercury heraus, was herauszuholen war. Aber der Abstand wurde nicht geringer.
    Sie fuhren etwa zehn Minuten den Southern Parkway entlang. Plötzlich stoppte der Wagen vor Phil. Die Bremslichter verschwanden rechts in der Dunkelheit. Der Chrysler bog in einen Parkstreifen ein.
    Phil trat sofort auf die Bremse. Eine Minute später ließ er auch den Mercury auf den Parkstreifen rollen. Er fuhr an dem Chrysler vorbei, stoppte einige Wagenlängen weiter vorn, schaltete die Scheinwerfer auf Standlicht und drehte das Seitenfenster herunter. Den Motor ließ Phil im Leerlauf tuckern, damit er sofort startbereit war, falls der Mann in dem Chrysler es sich anders überlegte.
    Rechts vor ihnen lag der International Airport, weit hinter ihnen die Skyline von New York. Wald erstreckte sich bis hin zum Flughafengelände. Die Gegend war einsam und ruhig. Über den Bäumen schimmerte es mattgelb von den Lichtern des Flughafens. Kalter Wind fegte durch das geöffnete Fenster und trieb über ihnen die Wolken westwärts.
    Phil lauschte in die Finsternis. An dem Chrysler rührte sich nichts, aber plötzlich
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