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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft
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Schenkelstück in der Luft herum. »Es ist also doch wieder aufgetaucht!«
    »Was?«, fragte ich, ohne es eigentlich zu wollen.
    »Das Halsband des Kardinals«, erwiderte mein Kollege zwischen zwei saftigen Bissen. »Ihr müsst doch davon gehört haben! Die Zeitungen waren voll davon. Der Mord ist nie aufgeklärt worden. Der einzige Anhaltspunkt, das Schmuckstück, blieb verschwunden.«
    Ich vergaß meinen Zorn.
    »Raus damit!«, sagte ich.
    »Das Halsband wurde vor zwölf Jahren einem Millionär in New Hampshire gestohlen…«
    Das bedeutete, dass wir uns damit befassen mussten, wenn Roy Flint tatsächlich keine Märchen erzählt, hatte.
    »Es soll einer Nichte des Kardinals Mazarin gehört haben und verschwand während der Französischen Revolution aus Europa. Schließlich tauchte es hier in den Staaten wieder auf. Der Millionär kaufte es für ein Heidengeld, aber er konnte sich nicht lange daran freuen. Ein knappes halbes Jahr nach dem Erwerb wurde es ihm geraubt. Er wurde dabei ermordet.«
    »Ich möchte so schnell wie möglich Roy Flint in meinem Office sehen«, stellte ich fest. Und zu dem alten Neville gewandt: »Tut mir leid, alter Freund, du wirst dieses vorzügliche Mahl ohne uns beenden müssen. Vielleicht hast du die Güte, die Rechnung einstweilen für mich zu begleichen!«
    Er funkelte mich wütend an, doch er hatte den Mund zu voll, um ihn auf machen zu können. Phil und ich verließen das El Charro.
    Am Sprechfunkgerät im Jaguar drückte ich die Taste für die Frequenz der Stadtpolizei. Ich erhielt die Auskunft, Roy Flint habe der Center Street einen Besuch abgestattet und auch dort sein Scherflein kassiert. Gleich darauf rief ich die Zentrale und gab eine Standortmeldung durch.
    »Ich versuche euch schon dauernd zu erreichen«, tönte die Stimme aus dem Lautsprecher. »Sid Buckany ist im James Walker Park gesehen worden.«
    Ich trat aufs Gas und bog in die Clarkson Street ein. Der James Walker Park ist nicht groß. Wir durchstreiften die Wege, sahen hinter die Büsche und nahmen uns die Pärchen auf den Bänken aufs Korn.
    Plötzlich spurtete Phil los. Ich rannte, ohne lange zu .überlegen, in die gleiche Richtung. Über den jetzt dunkel schimmernden Rasen setzte ein Mann. Sid Buckany war das auf keinen Fall. Ich hatte seine schwere Gestalt npch vom Vorabend her deutlich im Gedächtnis. Phil und ich schwenkten im spitzen Winkel auseinander. Der Mann erkannte die Gefahr, aber er war kein guter Läufer. Er wurde zusehends langsamer.
    Ich fasste den Kerl am Kragen. Es war ein dürrer Bursche, der einen abgerissenen Eindruck machte. Mehr konnte ich bei der spärlichen Beleuchtung nicht sehen.
    »Warum bist du davongerannt?«, fragte ich scharf. Aber ich bekam keine Antwort.
    »Lasst mich los! Was wollt ihr von mir?«
    »FBI!« Ich zog meinen Stern heraus und ließ ihn kurz aufblinken. Der Erfolg war durchschlagend. Der Strolch benahm sich manierlich. Ich konnte es sogar riskieren, ihn loszulassen. Er schien einen Heidenrespekt vor der Bundespolizei zu haben.
    »Also raus mit der Sprache! Was ist los mit dir?«
    »Ich wollte auf einer Bank schlafen. Ich habe nur darauf gewartet, dass eine frei wurde. Ich habe nichts getan!«
    »Wie heißt du?«
    »Andy.«
    »Wie noch?«
    »Das hab ich fast vergessen. Alle nennen mich Andy.«
    »Wie noch?«
    »Andy Tucker.«
    »Na also! Und was suchst du im James Walker Park?«
    Aber er blieb dabei, er habe sich auf einer Bank eine Schlafstelle für die Nacht suchen wollen.
    »Mitnehmen!«, entschied ich.
    Wir lieferten ihn im Office ab. Da er eine Schlafstelle schließlich auch bei uns haben konnte, war er ohne Widerstreben mitgekommen. Ich war allerdings davon überzeugt, dass er log. Sein Aufenthalt im Park hatte einen anderen Grund als den, den er angegeben hatte.
    Bevor wir gingen, fragte ich ihn, ob er Sid Buckany kenne. Aber er schüttelte nur heftig den Kopf und sah uns grimmig an. Ich hob ihn mir für den nächsten Tag auf. Inzwischen hatte er einige Stunden Zeit, sich’s zu überlegen.
    Als ich oben aus dem Lift stieg, brachte ein Kollege Roy Flint heran. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er mich erkannte.
    »Glauben Sie mir nun endlich, Cotton?«
    »Komm rein«, sagte ich.
    Als ich ihm die Zigarettenpackung über den Tisch zuschob, wusste er, dass er jetzt ein wichtiger Mann war. Er nahm sich zwei Zigaretten aus der Packung, von denen er sich eine in die Tasche steckte.
    »Für schlechte Zeiten«, erklärte er.
    »Wer ist der Mann, der dir
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