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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft
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von dem Halsband erzählt hat?«, fragte ich. Gleichzeitig zog ich einen Zettel an mich heran und malte in großen Buchstaben Roys Namen drauf.
    »Andy!«
    »Andy, wie noch?«
    »Wir nennen ihn nur Andy. Keine Ahnung, wer sein Vater war. Vielleicht weiß er’s selber nicht!« Flint lachte gluckernd.
    »Moment mal, Roy! Er ist vielleicht fünf und einen halben Fuß groß, hat kaum noch Haare auf dem Kopf und sieht aus, als habe er im letzten Jahr zu Weihnachten sich das letzte Mal richtig satt gegessen. Am linken Unterarm ist er tätowiert, ein Anker und darunter ein Delfin.«
    »Krieg ich die Bucks trotzdem, Cotton?« Ich schob ihm die Anweisung zu. »Ich hab aber keine Ahnung, wo er jetzt ist!«
    »Freund Andy ist im Hause«, erläuterte ich, und diesmal verschlug es Roy wirklich die Sprache.
    »Vielleicht brauchen wir dich morgen noch einmal«, sagte ich zu Flint und entließ ihn.
    Zehn Minuten später saß der Strolch Andy auf dem noch warmen Stuhl.
    Ängstlich blickte er Phil und mich an. Er hatte keine Ahnung, was wir von ihm wollten.
    »Andy«, sagte ich langsam, »wie war das mit dem Halsband, Andy?«
    Seine Augen weiteten sich erstaunt, aber er sagte immer noch kein Wort. Ich lehnte mich zurück und zündete mir eine Zigarette an. Er begriff, dass wir mehr Zeit hatten als er. Sicher saß er nicht das .erste Mal vor einem vernehmenden Polizeibeamten.
    »Ich hab was läuten gehört…«, begann er vorsichtig.
    »Läute ruhig weiter!«, sagte ich fast fröhlich. Das Eis war gebrochen. »Wo hast du das Halsband gesehen?«
    »Ich habe es nicht gesehen. Ich habe nur gehört, wie davon erzählt wurde.«
    ***
    Nach einer halben Stunde hatten wir ihn so weit. Wir wussten etwas von einem jungen Mann, der Jeff hieß. Ich ließ mich mit dem Polizeirevier in der Bowery verbinden.
    »Hallo, Slayter. Wir suchen einen jungen Mann namens Jeff. Nachname unbekannt. Soll bei euch in der Gegend zu Hause sein.«
    »Ich weiß. Ist aber seit gestern Abend verschwunden. Captain Morro wollte sich heute mit ihm unterhalten.«
    »Liegt was gegen ihn vor?«
    »Nicht unbedingt. Aber gestern Abend wurde Patrolman Mitchell mit einem Messer schwer verletzt. Jeff war zu der Zeit auf der Straße, und deswegen suchen wir ihn. Warum rufen Sie an?«
    »Eine dicke Sache«, sagte ich. »Wir haben Informationen über ein Schmuckstück, das seit zwölf Jahren verschwunden ist. Der Besitzer wurde ermordet. Jetzt ist es plötzlich wieder aufgetaucht. Seher! Sie zu, dass Sie den Burschen fassen. Sein Typ wird hier im Office verlangt!«
    »Okay, Cotton. Ich will sehen, was ich für Sie tun kann!«
    Ich legte auf. Wir blieben noch eine Weile im Office, dann sagte Phil: »Ich hätte gute Lust, mich mal ein bisschen umzusehen.«
    Wir verließen das FBI-Gebäude und stiegen in den Jaguar. Vor dem Police Headquarter in der Center Street ließ ich ihn stehen. Zu Fuß gingen wir durch China Town, um zur Bowery zu gelangen. In und vor den Lokalen drückten sich zerlumpte heruntergekommene Gestalten herum. Das Hauptrequisit war die Flasche mit Fusel.
    Misstrauische Blicke stachen uns in den Nacken. Wir scherten uns nicht darum. Vielleicht roch auch der eine oder andere die Polizisten in uns. In einer dunklen Ecke machten wir halt und steckten uns eine Zigarette an. Im Nu stand ein halbes Dutzend Strolche um uns herum und blickte uns fordernd an. Ich warf ihnen die noch halb volle Packung zu, um die sich sofort ein harter Kampf entspann.
    Plötzlich packte mich Phil am Arm und zeigte mit dem Kinn wortlos die Straße hinauf. Der Mann, der dort ging, hatte uns noch nicht bemerkt. Wir drückten uns tiefer in den Schatten.
    Was hatte Francis Barnes, der Mann, der den Einbrecher erschossen hatte, um diese Zeit hier zu suchen? Was konnte ihn dazu bringen, sich um diese Zeit in der Bowery herumzutreiben?
    Wir lösten uns von der Mauer und schlenderten in die gleiche Richtung. Hinter uns stritten sich die Tramps immer noch um jede einzelne Zigarette. Barnes strebte einem bestimmten Ziel zu, das war bald erkennbar. Er bewegte sich nicht wie einer, der keine Ahnung hat, wo er schließlich landen wird. Und er kannte sich gut aus.
    Plötzlich bog er in einen engen Durchgang zwischen zwei Häusern. Eine Sekunde später hatte ihn die Dunkelheit verschluckt.
    Phil und ich hielten Kriegsrat. Ich ging ein paar Schritte den Gang entlang und stieß bald darauf auf eine Mauer, die ihn abschloss. Barnes musste in einer der beiden finsteren Türöffnungen verschwunden sein. Ich
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