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0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

Titel: 0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen
Autoren: Jason Dark
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Neugierigen auf die Hinrichtung.
    An der hinteren Seite hatte der Wagen die Gittertür. Man hatte sie mit einem schweren Schloß gesichert. Auch über mir bildeten die waagerecht verlaufenden Stangen ein durchlässiges Dach, das weder Kälte noch Hitze abhielt.
    Den Kindern war es zuerst aufgefallen, daß ich mich wieder bewegte. Sie liefen zum Wagen, starrten in meinen Käfig und zuckten zurück, als hätten sie etwas Heißes berührt. Mit lauten Stimmen riefen sie nach ihren Eltern oder Verwandten, daß ich wieder aus der Bewußtlosigkeit erwacht war, und so näherten sich auch die Erwachsenen, begleitet von den Schergen der Obrigkeit.
    Sie liefen von verschiedenen Seiten herbei. Auch Frauen waren dabei. Sie gebärdeten sich wie toll, umklammerten die Stäbe, schrien mich an und spien in den Wagen.
    Manche streckten auch ihre Arme nach mir aus. Sie wollten mich packen und kratzen.
    Diese Weiber trieben es toll. Sie zerrten und rüttelten an den Stäben. Der gesamte Henkerskarren geriet ins Wanken, aber er fiel nicht um, dafür war er zu schwer.
    Schließlich erschienen die Soldaten.
    Und sie machten kurzen Prozeß. Wer von den Frauen nicht sofort verschwand, als sie ihre Befehle gaben, bekam die harten Schläge der Lanzen zu spüren.
    Die Männer wußten, wie sie zu schlagen hatten. Heulend, kreischend und wehklagend verschwanden die Frauen aus der unmittelbaren Reichweite des Wagens.
    Ich blieb hocken. Speichel hatte mein Gesicht getroffen. Ich wischte ihn mit der Kleidung ab.
    Die Soldaten hielten den Wagen umstellt.
    Der Grund, weshalb wir warteten, war nicht schwer zu erraten.
    Die anderen vier Gefangenen mußten noch geholt werden, um anschließend in den Karren gepfercht zu werden. Es dauerte auch nicht mehr lange. Ich sah die vier zwar nicht, vernahm aber das Geschrei der Gaffer. Die Frauen kreischten wieder am lautesten.
    Ich konnte noch nichts sehen und mußte warten, bis die Soldaten an der Gittertür zur Seite traten.
    Dann erst schaute ich auf sie.
    Söldner hielten sie umklammert. Wenn sie ihnen nicht schnell genug liefen, schlugen sie mit Peitschen gegen die Leiber oder nahmen ihre langen Stöcke zu Hilfe.
    Die Diener Baphomets schützten ihre Köpfe, sie gingen geduckt, doch sie blieben nicht still und brüllten den Soldaten wahre Haßtiraden entgegen.
    Ein breitschultriger Typ, der so finster aussah, daß er der Kerkermeister sein konnte, trat vor und schloß die Gittertür auf. Auch als sie quietschend nach außen schwang, gab es für mich keine Chance zur Flucht. Es standen einfach zu viele Gegner in der Nähe.
    Durch Stockschläge wurden die anderen Gefangenen in den Wagen getrieben, stolperten vor, und eine Frau, deren Kleidung furchtbar roch, fiel dicht vor mir auf die Knie, schlug ihre Arme nach vorn und drückte ihre langen Nägel in den Stoff meiner Jacke, wo sie sich festklammerte. »Tod!« keuchte sie. »Der Tod wird dich vernichten.«
    Ich stieß sie zurück.
    Sie fiel lachend über einen ihrer Freunde.
    Es war der Mann, der uns angesprochen hatte. Jetzt kniete er und drehte sich um.
    Wieder verzog er sein hageres Gesicht. Einige Blutspritzer klebten auf seiner linken Wange. Es schien ihm nichts auszumachen, denn sie vertrauten einem anderen.
    »Ihr werdet sterben!« sagte er.
    »Möglich.«
    »Nein, ihr werdet sterben, denn wir stehen unter dem Schutz des mächtigen Baphomet.«
    »Und wer bist du? Weshalb hat man euch gefangengenommen? Das muß doch einen Grund haben?«
    Er lachte scharf auf. Zum Glück redete er so langsam, daß ich ihn verstehen konnte. »Wir sind etwas Besonderes, und ich bin derjenige, dem alles gegeben wurde.«
    »Was ist das?«
    »Die Kunst des Malens!«
    »Du bist Maler?«
    »Ja, ich heiße Gropius und habe ein Bild gemalt, das andere in Angst versetzte.«
    Die letzte Antwort hatte mich hellhörig werden lassen. »Ist es das Bild mit den Monstern?«
    »Ja, die beiden, die ich sah, als ich einen Blick in Baphomets Reich tat. Er hat, als ich malte, meine Hand geführt, und er hat dafür gesorgt, daß dieses Bild in seinem Namen gemalt wurde. Verstehst du? Es ist ein besonderes Gemälde.«
    »Ich kenne es.«
    »Wo hast du es gesehen?« Durch seinen Körper ging ein Ruck.
    »Man hat es mir genommen…«
    Was sollte ich dem Mann sagen? Daß ich aus der Zukunft kam und es dort gesehen hatte? Nein, das würde er nicht begreifen, und so erwiderte ich: »Es ist schon gut.«
    Der Mann schaute mich lauernd an. »Man kann es nicht töten!« flüsterte er. »Das Bild ist
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