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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen
Autoren: Unbekannt
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sagen.
     
    *
     
    Nachdem Perry Rhodan und Atlan im Enadatal angekommen waren, erhielt Bashra die Erlaubnis, alle Knochen aus der Grube zu holen und sie gemeinsam mit den Archäologen und anderen Wissenschaftlern zu untersuchen. In dieser Nacht kehrte Bashra nicht mehr in die Stadt zurück, sondern verbrachte zwei Stunden auf seiner Liege in der Kantine, sehr zum Vergnügen von Honkman-Jame, den der Durst selbst in dieser nächtlichen Stunde hierher lockte und der für jede Abwechslung dankbar war.
    Bashras Schlaf wurde von wirren Traumen unterbrochen. Immer wieder fuhr er hoch, aber jedes Mal sah er nur die Silhouette von Honkman-James massiver Gestalt am großen Fenster der Kantine.
    Als er bei Anbruch der Helligkeit erwachte, fühlte Bashra sich nicht ausgeruht.
    Er blickte zum Tisch am Fenster hinüber, wo Honkman-Jame den Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte und schnarchte.
    Bashra erfrischte sich in der zur Kantine gehörenden Toilette und stürzte dann zwei Tassen Kaffee hinunter. Danach fühlte er sich etwas besser. Als er zum Labor hinüberging, begegnete er Dr. Drewjek. Der Archäologe blickte sich hastig um, als suchte er nach einer Möglichkeit, Bashra auszuweichen.
    Bashra strich sich über seine fuchsroten Haare.
    „Schon wieder auf den Beinen?" fragte er Drewjek.
    Der Archäologe starrte ihn aus geröteten Augen an.
    „Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe in der vergangenen Nacht kein Auge zugetan."
    „Das kann ich verstehen", gab Bashra zurück und wollte weitergehen.
    Drewjek hielt ihn am Ärmel fest.
    „Warum haben Sie es nicht gesagt?"
    Bashra schüttelte ihn ab.
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden."
    In Drewjeks Blick war Furcht zu erkennen. Er stand völlig im Bann ihrer unheimlichen Entdeckung. Bashra bemitleidete ihn und fragte sich gleichzeitig, warum er sich schneller darüber hinweggesetzt hatte Aber das stimmte ja gar nicht! In Wirklichkeit sah er nicht viel besser aus als Drewjek.
    Und er hatte Angst!
    Obwohl keine greifbare Gefahr vorhanden war, fühlte er sich in seiner Existenz bedroht. Das lag darin begründet, daß man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Wenn das, was sie in Ebene Zwei des eingestürzten Schachtes gefunden hatten, kein Irrtum oder keine Laune der Natur war, dann ... Bashra führte den Gedanken nicht zu Ende.
    „Gehen Sie jetzt zum Labor?"
    Bashra nickte.
    „Ich komme gerade von dort. Man hat die Skelette weiter untersucht." Drewjek stand noch ganz unter dem Eindruck des Erlebten.
    Seine Worte lösten in Bashra Zorn aus. Wie hatte man ohne ihn mit der Untersuchung dieser Knochen beginnen können? Er biß sich ärgerlich auf die Lippen. Er mußte aufhören, dieses unheimliche Skelett als sein Eigentum zu betrachten.
    Er ließ Drewjek stehen und hastete zum Labor hinüber. In diesen frühen Morgenstunden wirkte das Enadatal mit seinen zahlreichen grauen Gebäuden eintönig und farblos. Die Erbauer dieser Anlage hatten keinen Augenblick ihre schöpferische Energie für Schönheit verschwendet: alles hier war zweckentsprechend und nüchtern. In der wild-romantischen Umgebung des Mount Lemur hatte eine zur höchsten Eile angespornte Technik ihre Spuren hinterlassen.
    Bashra stieß die Tür auf, identifizierte sich und ließ sich sterilisieren. Dieser altgewohnte Vorgang, dem sich jeder Besucher des Labors unterziehen mußte, gehörte bereits zur Routine.
    Der Anthropologe blickte durch den langen Gang, in dem ein halbes Dutzend Türen in die Laborräume mündeten. Bevor er weitergehen konnte, öffnete sich eine davon, und Perry Rhodan kam aus dem anschließenden Labor heraus.
    Obwohl sie sich erst dreimal gesehen hatten, erkannte ihn der Großadministrator sofort.
    „Ah, Dr. Bashra!" rief Rhodan. „Sicher haben Sie eine unruhige Nacht hinter sich."
    „Ja", sagte Bashra. Er studierte das Gesicht Rhodans, als suchte er dort nach den gleichen Spuren des Schreckens, die er bei Drewjek festgestellt hatte. Rhodan machte jedoch einen gelösten und zuversichtlichen Eindruck.
    „Sie haben eine interessante Entdeckung verpaßt", eröffnete Rhodan dem Wissenschaftler. „Wir haben gerade festgestellt, woran dieses Tier gestorben ist, das uns der Berg in der vergangenen Nacht in die Hände gespielt hat."
    „Da bin ich aber gespannt, Sir."
    „Dieses mysteriöse Wesen wurde mit Energiewaffen getötet", berichtete Rhodan. „An einigen Knochen sind noch deutlich die Spuren von Hochenergiestrahleinschüssen festzustellen."
    Bashras Kinn fiel herab.
    „Das ist
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