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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen
Autoren: Unbekannt
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Eingeborenen als letzter Schrei. Der Barmixer begrüßte Bashra mit breitem Grinsen.
    Bashra ließ sich an der Bar nieder Ein leichtes Nachbeben ließ die Flaschen vibrieren und leicht gegeneinander klirren.
    „Das ist der Berg", erklärte Myko, der Barmixer. „Er wehrt sich gegen die Anwesenheit von Fremden."
    „Mir brauchst du diese Geschichten nicht zu erzählen, Myko", erwiderte Bashra. „Ich bin kein Tourist."
    „Wir nennen ihn Weiko-La", fuhr Myko fort, ohne Bashras Worte zu beachten. „In Ihrer Sprache bedeutet das ,der Erhabene’."
    Bashra deutete auf die Rumflasche. Er hob einen Daumen.
    „Daiquiri, mein Freund. Danach kannst du mir alles über den komischen Berg erzählen." Bashra kicherte. „Er ist ein komischer Berg. Wenn du wüßtest, was wir dort oben gefunden haben."
    Myko begann mit der Zubereitung des Cocktails. Wenn er Zeit hatte, machte er einen köstlichen Daiquiri.
    „Die alten Götter lassen sich ihr Geheimnis nicht entreißen", sagte Myko und zerstäubte einige Eisklümpchen. „Was immer Sie dort oben finden, es wird Ihnen mehr Rätsel aufgeben, als es Ihnen weiterhelfen wird."
    Bashra stützte seinen Kopf in beide Hände.
    „Du bist ein Philosoph, Myko."
    Der Eingeborene schob den Daiquiri über die Theke. Bashra nippte daran, wie er es immer tat, schloß verzückt die Augen und nahm dann einen großen Schluck.
    Ein Hotelboy kam in die Bar und überreichte Bashra ein tragbares Videophon.
    „Sie waren nicht in Ihrem Zimmer, Sir. Man hat mich von der Zentrale aus in die Bar geschickt."
    Bashra fand es amüsant, daß man ihn bereits zum lebenden Inventar der Bar zählte. Er zog sich mit dem Videophon an einen Tisch zurück und schaltete auf Empfang. Der Bildschirm erhellte sich, und Bashra erkannte das Gesicht von Galbraith Deighton, dem Chef der Solaren Abwehr. Augenblicklich wurde der Anthropologe nüchtern.
    „Sind Sie allein?" erkundigte sich Deighton, nachdem er den Wissenschaftler begrüßt hatte.
    Bashra warf einen Blick zu Myko hinüber, der auf der Bartheke lehnte und döste.
    „Ja, Sir."
    „Sie müssen sofort ins Enadatal kommen."
    „Hat es Schwierigkeiten wegen des Bebens gegeben?"
    „Es ist nicht viel passiert, Doc", antwortete der SolAb-Chef. „Einer der Schächte ist eingestürzt. Dabei wurden weitere Skelette freigelegt."
    „Neandertaler? „ Deighton schüttelte den Kopf. Er hielt es offenbar für zu riskant, über Videophon weitere Informationen zu geben.
    „Der Großadministrator und Lordadmiral Atlan sind ebenfalls hierher unterwegs", sagte er abschließend. „Die Anthropologen sind bereits an der Arbeit. Es wäre gut, wenn Sie ebenfalls kämen."
    „Natürlich, Sir. Ich werde mich beeilen."
    Er kehrte an die Bar zurück und bestellte noch einen Daiquiri.
    „Es hat den Anschein, als würden wir von eurem Berg mit Wohlwollen behandelt, Myko."
    Der Barmixer nickte lächelnd. Er wußte, daß Dr. Bashra nicht zu den Gästen gehörte, die sich für Geschichten aus der Eingeborenenmythologie interessierten. Bashra kannte diese Geschichten besser als jeder Fidschi-Insulaner.
    Der Anthropologe schlürfte seinen Daiquiri. Der Alkohol hatte ihn völlig entspannt.
    Dr. Bashra legte ein paar Münzen auf die Theke und ging zum Antigravlift. Er fuhr bis zum Dach hinauf, wo sein Gleiter parkte.
    Von hier oben hatte er eine gute Sicht über die gesamte Hafenstadt. Weit oben in den Bergen leuchtete es geheimnisvoll.
    Der Mount Lemur schien von innen heraus zu glühen. Dort standen die Energiestationen des Projekts. Sie versorgten das gesamte Enadatal mit Energie. Im Talkessel wurde Tag und Nacht gearbeitet. In wenigen Tagen würde der Nullzeitdeformator vollendet sein. Am 6. August des Jahres 3432 hatte Geistesrat Gerinos de Lapal den Terranern das Geheimnis einer solchen Anlage übergeben.
    Bashra erschien es immer noch wie ein Wunder, daß es den Wissenschaftlern und Technikern gelungen war, innerhalb eines Jahres nach diesen Unterlagen einen Nullzeitdeformator nachzubauen. Nicht zuletzt war dieses Projekt durch die geniale Leitung von Dr. Geoffry Abel Waringer verwirklicht worden.
    Waringer hatte es verstanden, fest die gesamte Kapazität der terranischen Technik für diese Aufgabe einzusetzen. Er war dabei von Perry Rhodan in jeder Weise unterstützt worden. Perry Rhodan hatte den Bau eines Nullzeitdeformators als die vordringlichste Aufgabe der Menschheit angesehen, weil eine solche Anlage die einzige Möglichkeit bot, die Gefahren, die den Terranern drohten, schon
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