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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden
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folgte meine Beurteilung: »H. ist ein zuverlässiger Mann, der mit größeren Aufgaben betraut werden kann.«
    »Häufig hat man bessere Freunde, als man glaubt«, sagte ich und reichte Seaton das Papier zurück.
    »Ich suche zuverlässige Leute«, fuhr Seaton fort. »Hast du Lust, mitzumachen?«
    »Was hast du mir zugedacht?«
    »Kokainschmuggel!«, sagte Seaton.
    »Gib mir vierundzwanzig Stunden Zeit, Seaton«, forderte ich, »dann kann ich mir in Ruhe die Sache überlegen. Ich lasse mich nämlich nicht gern binden.«
    »Du verdienst bei mir so viele Bucks, dass du in Geld schwimmst, Helborn.«
    »Okay, muss schon sagen, du verstehst, Leute zu ködern.« Seatbn erhob sich. Ich stand ebenfalls auf.
    »Komm«, sagte Jack und ging voraus. Er stieß die Tür auf und ging hinaus. Ehe ich den Fuß über die Schwelle setzte, flog die Tür vor meiner Nase wieder ins Schloss. Ich sah auf der Innenseite rundliche Einkerbungen auf der Stahlfläche, die von Revolverkugeln herrührten.
    »Stopp, Helborn, wir haben noch eine Kleinigkeit vergessen«, zischte Seaton hinter mir, »dreh dich doch mal um.«
    Ich wirbelte herum und starrte in die Mündung einer Pistole, die auf meine Stirn gerichtet war.
    ***
    »Ich halte es für notwendig, Phil, dass Sie sich mal um Ihren Freund Jerry kümmern«, sagte Mr. High und ließ sich in seinen Schreibtischsessel fallen.
    »Die Situation ist ziemlich brenzlig. Sie haben von Jerry selbst gehört, dass Barbara Linch und James Holway ermordet wurden. Ich bin davon überzeugt, dass der Doppelmord auf das Konto der Bande geht, die Jerry jetzt ausheben möchte. Allein scheint mir dieser Auftrag zu riskant für Jerry zu sein. Wir wissen jetzt, wie die Bande darauf reagiert, wenn man ihr zu nahekommt.«
    »Empfehlen Sie mich doch ebenfalls dieser Bande, Mr. High«, schlug Phil vor, »dann sind wir zu zweit, und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es uns nicht gelingen sollte, hinter die Geschäfte der Rauschgiftzentrale zu kommen.«
    »Genau diese Idee habe ich auch gehabt, Phil. Wir müssen so schnell wie möglich vorgehen. Jedenfalls gilt für Sie das Gleiche wie für Jerry. Sie dürfen nicht zu erkennen geben, dass Sie FBI-Beamter sind. Selbst bei der Polizei nicht, zumindest nicht im Augenblick. Ich werde Washington unterrichten.«
    »Soll ich warten, bis Jerry aus Los Angeles wieder anruft, oder soll ich sofort reisen?«, fragte Phil.
    Mr. High dachte einige Sekunden nach, dann sagte er: »Wenn Sie die nächste Maschine nach Los Angeles nehmen, sind Sie noch im Laufe des Nachmittags da. Ich halte es für günstiger, dass Sie sofort reisen. Vielleicht braucht Jerry schon heute Ihre Hilfe. Denn den Kollegen in Los Angeles ist grundsätzlich untersagt, einzugreifen, weil sie dadurch nur das Leben von Jerry gefährden.«
    »Okay, Mr. High, ich werde Sie informieren, so bald ich drüben am Pazifik bin.«
    Phil verließ das Office und begab sich zu unserem Innendienstkollegen in die Kleiderkammer und ließ sich einen Anzug verpassen, den ein Amerikaner höchstens noch beim Zaunstreichen trägt. Das Kleidungsstück war außerdem noch zwei Nummern zu groß.
    Dann ging Phil zum Atelier des Maskenbildners, der Larry Pable hieß.
    Nach einer halben Stunde verließ mein Freund das Atelier. Beim ersten Blick in den Spiegel erkannte Phil sich selbst nicht wieder. Er trug einen Schnurrbart und eine Perücke, die ihn um zwanzig Jahre älter machte.
    In dieser Aufmachung steuerte mein Freund zu unserem Fotografen und ließ sich einen neuen Führerschein auf den Namen Roger Kalish ausgestellen. Geburtsdatum und Geburtsort wurden beibehalten.
    In der Waffenkammer tauschte Phil seine 38er Dienstpistole gegen zwei niedliche Damen-Brownings ein, die er in der Hosentasche transportieren konnte, ohne dass die Tasche ausgebeult wurde.
    Alles muss beim FBI belegt werden. Darum trabte mein Freund zur Kassenabteilung. Der Kollege hinter dem Schalter murmelte: »Wer ist denn das nun schon wieder?«
    Phil nannte seine Kennnummer, die niemand außer ihm und den Leuten im inneren Verwaltungsbereich kannte. Der Kollege sah in einer Liste nach, die versteckt unter dem Schaltertisch lag, und sagte: »Aha, Phil. So erkennt dich keine deiner Freundinnen wieder.«
    Phil ließ das Bündel Dollarnoten, dass der Kollege ihm hinblätterte, in seiner Brieftasche verschwinden, die nichts enthielt außer dem Führerschein auf den Namen Roger Kalish.
    »Und viel Erfolg, Roger Kalish«, sagte der Kollege hinter dem
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