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0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp
Autoren: Unbekannt
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denen Menschen andere Menschen trafen. Und es war undenkbar, dass ein Prospektor, dem ein solcher Ruf folgte, ungesehen und unbemerkt bleiben konnte; Trade City wimmelte von Geheimdienstagenten aller Planetensysteme.
    „Wir sind da, Mac!"
    Langsam stieg Cascal aus und betrachtete die Fassade, die jenseits des gläsernen Vordaches dieser Verkehrsebene in den Himmel ragte, perspektivisch verkürzt. Er zog seine Brieftasche und fragte: „Wie viel, Mac?"
    „Acht fünfzig, bitte."
    Pascal gab ihm einen Zwanzig-Solar-Schein und nickte lächelnd, dann ging er langsam, scheinbar völlig gelöst, auf die automatischen Türen zu. Sie fuhren vor ihm in den Boden, und Cascal trat in die Halle des Motels. Er ging auf die Rezeption zu, lehnte sich nachlässig über das Pult und fragte: „Wen muss ich niederschlagen, um Caresca sehen zu können?"
    Der grauhaarige Mann in der silbernen Hoteluniform zog die Brauen hoch und fragte erstaunt zurück: „Sie sind nicht zufällig Kaiser Argyris?"
    Bedächtig rollte Cascal eine Fünfzig-Solar-Note zu einer dünnen Rolle zusammen und klemmte sie zwischen Zeige- und Mittelfinger.
    „Noch nicht", sagte er leise. „Genügt diese Eintrittskarte?"
    Der Empfangschef zögerte, aber seine Finger streckten sich langsam dem Visiphon entgegen.
    Cascal nahm das Röllchen und schob es dem Mann ins dichte Haar über dem Ohr.
    „Wählen Sie schon", sagte er. „Außerdem habe ich hier eine Kammer bestellt. Mein Gepäck ist schon da."
    „Ihr Name?"
    „Joak Cascal. Und ... ich habe es eilig!"
    Der Empfangschef führte schnell und fast unhörbar leise eine Unterhaltung mit einem unsichtbaren Partner, sah gleichzeitig auf einer positronischen Datenanzeige die Reservierungen durch und nickte dann.
    „Zimmer 111000101010", sagte er.
    Cascal erkundigte sich grinsend: „Das ist ziemlich weit oben, wie?"
    „In der Tat. Wenn Sie bitte jetzt in die Bar gehen würden; dort werden Sie Caresca Asayah erwarten."
    „Verbindlichen Dank", sagte Cascal und nahm seinen Schlüssel; ein dickes, stabförmiges Ding mit zahllosen kleinen Löchern. Er steckte den Schlüssel ein, drehte sich um und ging dann unter einem künstlich antik gemachten Torbogen in die Bar. Sie war, von einigen Gruppen diskutierender Kaufleute abgesehen, fast leer, und Cascal setzte sich an die lange, geknickte Theke.
    „Was darf es sein, Sir?" fragte der Mixer.
    „Ein Glas Fruchtsaft", sagte Cascal, „und einen dreifachen Shorc."
    „Eine Sekunde."
    Drei Minuten später, Cascal zündete sich gerade eine Zigarette an, betrat hinter ihm eine Frau von etwa neunundzwanzig Jahren die Bar. Sie trug einen schwarzen, eng geschnittenen Hosenanzug der letzten Mode von Olymp, die alle drei Wochen wechselte - im Durchschnitt. Die Frau war blond und hatte bernsteinfarbene Augen, und ihrem Bruder gehörte dieses Hotel. Wenn sich Cascal auf die Feststellungen der Solaren Abwehr verlassen durfte.
    Cascal beobachtete sie im Spiegel der Bar, drehte sich nicht um, als sie hinter ihm vorbeiging und sagte halblaut: „Ich dachte stets, ausgebildete Logistikerinnen würden es zu etwas bringen im Leben. Und wie weit hast du es gebracht - Hotelsekretärin?"
    Sie fuhr herum, erkannte ihn und rief: „Joak!"
    Er glitt vom Barhocker, ergriff ihre Arme und sah sie genau an.
    „Keine Veränderungen", stellte er beruhigt fest.
    „Wie geht es dir, Caresca?"
    „Ich habe den Tag verwünscht, an dem du aus der Flotte ... verschwandest", sagte Caresca Asayah.
    „Wo warst du, Joaquin?"
    Er machte eine Geste unbestimmbarer Bedeutung.
    „Mal hier, mal dort, unterwegs, ganz tief unten, ziemlich oben ... das Leben ist bewegt. Setz dich bitte."
    Caresca betrachtete ihn ruhig, bemerkte die leicht ausgebeulten Stellen unter seinen Achseln und schwieg, sah seine Hände an und seine Uniform, roch sein teures Herrenparfüm und lächelte dann.
    „Joaquin Manuel Cascal - auf Olymp, in Trade City! Das hat etwas zu bedeuten! Was hast du vor?"
    Er wartete, bis der Mixer ein Glas vor sie hingestellt hatte, stieß mit ihr an und erwiderte gelassen: „Ich brauche, außer dir, noch neunundvierzig Leute für ein Schiff. Ich wollte schon immer etwas Besonderes, und jetzt habe ich es.
    Schalte deine Schreibmaschine ab, stecke das >Handbuch für Logistikerinnen< ein und komm mit."
    Sie war, wie auch er und zwei andere Männer und Mädchen, in Terrania City geboren, hatte in der Universität an der Thora Road studiert und war mit einem Schiff von Rhodans Flotte geflogen. Nach dem
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