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0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp
Autoren: Unbekannt
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werden. Genau diese Fähigkeit wollte er jetzt, in wenigen Minuten einsetzen.
    „Du wirst staunen, wenn du siehst, was Hypern treibt", sagte Caresca. Sie steuerte den schweren Gleiter sicher und gewandt durch den wirbelnden Verkehr, der sich auf sechs Ebenen abspielte. Sie verließen jetzt in rasender Fahrt das Stadtzentrum und schwebten nach Norden, wechselten über eine weit geschwungene, von gelbem Licht durchflutete Spirale auf eine andere Fahrbahn und fegten hinauf zum schrägen Berghang.
    Vermutlich werde ich nicht staunen, dachte Cascal, weil ich alles aus den Unterlagen des Abwehrdienstes kenne. Aber er schwieg und nickte.
    „Was treibt er?"
    „Er führt geschäftliche Beratungen auf der Basis von teledektischen Seancen durch", sagte Caresca Asayah lächelnd. „Mir hat er privat berichtet, sein Freund aus dem Hyperraum habe ihm mitgeteilt, dass ein reizender Mensch kommen und sich in mich verlieben würde!"
    Cascal grinste sarkastisch und murmelte: „Offensichtlich ist Dyroff Hypern richtig informiert worden - siehe, hier bin ich, Carry!"
    Sie kicherte ironisch und erwiderte: „Ausgerechnet du, Joaquin! Abenteurer, Draufgänger, hervorragender Kosmonaut und Geologe! Was könnte ich arme Logistikerin dir schon bieten?"
    Mit düsterem Murmeln verkündete Cascal: „Davon reden wir später, Caresca. Ist es dieses Ding dort?"
    Sie nickte heftig.
    Cascal meinte ein langgestrecktes Gebäude, das wie eine Serie von Querschichten aussah, die nicht in derselben Fluchtlinie übereinander gelegt worden waren. Ein Bauwerk, mindestens zwei Kilometer lang, dreihundert Meter hoch und mit einer interessanten Fassade, die in unzählbare Lichtvierecke aufgeteilt war. Die Gleiterpiste verschwand jetzt in einem Tunnel. Caresca verringerte die Geschwindigkeit und hielt in einer Reihe von parkenden Gleitern an, stieß zurück und parkte vorbildlich ein. Cascal erkannte die alte Qualitätsarbeit aus der University of Terrania wieder. Über einer riesigen Glasscheibe flimmerte die schmerzhafte und eindringliche Schriftreihe: DYROFF HYPERN - GETRÄNKE - BERATUNGEN - GLÜCKSSPIELE UNBEGRENZTEN EINSATZES Caresca und Cascal grinsten sich an.
    „Vermutlich hat er wieder seine Garde um sich versammelt; wilde Gestalten, aber irgendwie ganz sympathisch", bemerkte sie.
    „Gehen wir hinein", schlug er vor.
    Langsam öffnete sich der Eingang, einer Frachtschleuse nachgearbeitet, mit durchaus echten Armaturen und einem übertriebenen akustischen und optisehen Aufwand. Ein Kampfroboter, dessen Waffenarme Parfüm versprühten und der Dame eine Plastikrose reichten, sagte schnarrend und mit krächzenden Pausen zwischen den Worten: „Treten Sie näher in das ... geheimnisvolle ...
    Reich von ... Dyroff Hypern ... entspannen Sie ... sich. Kein Getränke ... zwang."
    Ein großer, rechteckiger Raum. Eine mächtige Theke, hinter der sämtliche Getränke standen, die man sich vorstellen konnte. Aus glitzernden und verchromten halbrobotischen Speisebereitern konnten sämtliche Wünsche der Gäste erfüllt werden.
    Zwei Mädchen in ziemlich gewagter Aufmachung und ein kleiner Mann standen hinter der Theke - der Raum war brechend voll. Eine Gruppe von teuer, aber nachlässig gekleideten Männern fiel als erste auf; sie saß nebeneinander an der runden Bar. Sie schienen bester Laune zu sein, und die psychedelische Musik, zu deren Takt an den Wänden ständig neue Muster aus Licht, Farben und Schatten entstanden, schuf eine irrationale Atmosphäre. Die Mädchen und der Mann, der etwa hundertfünfundsechzig Zentimeter groß war, blieben im Licht, der übrige Raum war ziemlich dunkel.
    „Sie wünschen?" fragte eines der Mädchen.
    Cascal sagte mit seiner tiefen, sonoren Stimme: „Ein Lächeln von Ihnen, zwei Plätze und den Chef, bitte."
    Das Mädchen lächelte und fragte zurück: „Getränke, Beratungen?"
    „Ja", sagte Caresca. „Und sagen Sie Ihrem Chef, er sei ein Schwindler."
    Das Mädchen erwiderte höflich: „Aber sicher. Dyroff wird sich Ihnen gleich widmen."
    Cascal half Caresca auf den Hocker, lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. Durch den Rauch hindurch sah er Dyroff an. Ein Mann, an dessen Körper kein einziges Gramm Fett war. Ein mächtiger Rücken und ein ebenso breiter Brustkasten, gewaltige Oberarmmuskeln und ein kahlgeschorener Kopf, braun wie dünner Kaffee. Die kalten, schwarzen Augen warfen einen schnellen Blick durch das Lokal, das von ungefähr hundert Menschen besetzt war.
    „Die Gauner dort drüben
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