Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
faszinieren mich", sagte Cascal laut und deutlich.
    „Sieh sie dir genau an. Von links nach rechts: Shaw Alfaro, der den großen Erdölschwindel auf Cajac IV inszeniert hatte; so knapp wie er ist noch niemand dem Lynchen entgangen. Dann Robeer Hananya, der jede Maschine nur anzusehen braucht, um ihre Funktion feststellen zu können - oder um sie auszuschalten. Man sagt, er könne einen Kalup ruinieren, wenn er ihn scharf ansieht. Dann Dieter Colvin. Er macht alle seine Entscheidungen von einem hypergolischen Würfel mit nur zwei Symbolen abhängig. Er ist Kaufmann. Dann: Ardrey Augerman, Fotograf. Er kann anhand einer Oberflächenaufnahme, die durch sieben Filter und mit acht Spezialfilmen gemacht worden ist, erkennen, ob in dreitausend Metern Tiefe ein Radiumvorkommen liegt. Und es sind allesamt Gauner - sonst würden - sie nicht hier sitzen, sondern arbeiten. Und Hypern mit seiner mystischen Musik übertrifft sie alle."
    Hypern schien ihn erst jetzt zu bemerken. Er drehte sich ganz langsam herum, blinzelte etwas unter den Tiefstrahlern und registrierte, dass es in der Bar ziemlich still geworden war. Alfaro, Hananya, Colvin und Augerman standen auf, pfiffen etwas vor sich hin und näherten sich von beiden Richtungen Cascal und der jungen Frau.
    „Hier - ihre Getränke", sagte das Mädchen.
    „Ihr Chef wäre mir lieber", sagte Cascal trocken.
    Das Mädchen versicherte halblaut: „Er wird sich sofort Ihrer annehmen."
    „Seit ich diese finstere Kaschemme hier kenne, glaube ich, dass Trade City wirklich jedem eine Chance gibt", erwiderte Cascal provozierend. „Auch dem Untalentiertesten."
    Seine tiefe Stimme durchdrang mühelos das verwunderte Murmeln der Gäste und die Musik. Jetzt standen die vier Männer hinter ihm und Caresca.
    Cascal grinste breit, hob sein Glas und berührte mit dessen Rand das Glas Carescas.
    „Auf dein Wohl, deine Schönheit und die künstliche Verruchtheit dieses Schuppens hier!"
    sagte er und lehnte sich noch stärker zurück, als ihn jemand vorsichtig auf die Schulter tippte. Es war der grauhaarige, dreißigjährige Shaw Alfaro, der Erdölspezialist.
    „Sagen Sie, Mister. Sie wollen nicht zufällig Ärger?"
    Aus dem Mundwinkel gab Cascal zurück: „Eines Tages kam ein Mann an Bord eines Prospektorschiffes, ein alter, grauhaariger Mann, schlank und vorgebeugt. Er hatte bei sich eine Koordinatenkarte eines Planeten und eine Probe Gestein, das förmlich tropfte vor Rohöl. Es gelang ihm, sich mit diesen beiden Dingen eine Passage zu beschaffen, von einer Seite der Galaxis bis zur anderen. Dann, eine halbe Stunde nach der Landung verschwand dieser Mann; er hinterließ einen schlechten Geschmack beim Kommandanten, einen Gesteinsbrocken und ... leider ... einige sehr deutliche Fingerabdrücke. Soll ich weitererzählen?"
    Alfaro schluckte, starrte Cascal an wie ein Gespenst und fragte mit trockenen Lippen: „Woher wissen Sie dies?"
    Cascal lachte dröhnend auf und deutete auf den kahlen Kopf des Barbesitzers. Er sagte sarkastisch: „Fragen Sie Hypern, Mann. Wenn er nicht soviel Angst um seine Inneneinrichtung haben würde, säße er jetzt schon hier."
    Mit der unbewussten, fast graziösen Bewegung kleiner Männer schob sich Hypern näher. Er blieb dicht vor den beiden Gästen stehen und erkannte sie.
    Er zog aus seiner Jacke eine Hornbrille, setzte sie auf und schwieg verblüfft.
    „Caresca Asayah!" sagte er. „Und dieser Fremde hier ... sollte ich mich täuschen?"
    „Was geschieht", fragte Cascal leise, „wenn jemand bemerkt, dass wertvolle Anlagen, gemischt mit etwas Einfallsreichtum, zur Publikumsbelustigung missbraucht werden?"
    Anscheinend ohne nachzudenken, sagte Hypern: „Dann entstehen Lokale wie diese. Was wünschen Sie, mein Herr? Beratung oder Auskunft?"
    „Vermiete diesen Zirkus", empfahl ihm Cascal, „und packe deine Raumkiste. Ich habe ein neues Schiff."
    Die Augen des Kahlköpfigen weiteten sich hinter der effektvollen Brille.
    „Cascal! Manuel!" rief Hypern. „Du alter, unverschämter Kaperkapitän! Jetzt erkenne ich dich erst."
    „Dein Freund im Hyperraum scheint eine beschlagene Optik zu haben", sagte Cascal. „Und pfeife deine vier Windhunde zurück. Sie sollen sich setzen und eine lange Runde auf meine Konten trinken."
    Die beiden Männer tauschten einen langen, harten Händedruck.
    „Erzähl, Joak!" sagte Hypern.
    Cascal schüttelte den Kopf.
    „Nein", sagte er. „Noch nicht. Erst wenn wir allein sind. Diese vier Spezialisten, du und ich. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher