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0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp
Autoren: Unbekannt
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seinen Mund zu einem breiten, unverbindlichen Grinsen, aber das Bild Rhodans, das auf einem der Schreiben lag, schien Lapal zu wahrer Begeisterung hinzureißen.
    „Ich habe es gewusst!" flüsterte er erregt. „Ich habe es gewusst. Diese Terraner! Lassen ihr Sonnensystem verschwinden und machen aus Rhodan eine Legende, obwohl er noch lebt.
    Fabelhaft! Phantastisch! Und vollkommen unglaubwürdig."
    Cascal schwieg.
    „Und das hier", sagte er und schnallte das flache Kommandogerät ab, „ist ein Mechanismus, der eineinhalb Tonnen Howalgonium wert ist."
    Lapal sprang auf und klammerte sich am Tisch fest. Er keuchte auf und wisperte: „Wie?"
    „Ich habe hier auf Kopernikus eineinhalb Tonnen dieses Minerals deponiert. Wollen Sie es haben? Die Terraner schenken es Ihnen - allerdings nicht ohne Gegenleistung!"
    Eine volle Minute lang schwieg Lapal überrascht.
    In seiner Stimme schwangen Begeisterung und Vorsicht, als er sagte: „Dafür können Sie eine Menge verlangen. Was verlangen Sie?"
    Cascal sagte mit schneidender Kälte: „Ich verlange, dass ich erstens den Nullzeit-Deformator sehen kann, dass ich zweitens den Ort, die Zeit und die Art bestimmen kann, in der Sie eingreifen und dass Sie drittens meine Mannschaft und das Schiff befreien, wenn alles vorbei ist."
    Lapal machte nur einen greisenhaften Eindruck. In Wirklichkeit war er gerissen, und das zeigte sich jetzt.
    „Den Deformator kann ich Ihnen nicht zeigen.
    Jeder Handel besteht aus zwei Teilen, aus zwei Partnern. Wir holen jetzt das Howalgonium, dann werden wir uns weiter unterhalten. Ich traue Ihnen nicht. Sie könnten ja auch eineinhalb Tonnen wertloses Geld schenken wollen."
    Cascal sagte sarkastisch: „Oder eineinhalb Tonnen wertloses Platin. Oder Molkex. Sie Phantast!"
     
    *
     
    Cascal hatte nur selten in seinem Leben so geschwitzt wie in der folgenden Stunde.
    Zusammen mit Lapal wendete er die Fernsteuerung an. Der Kontinent, auf dem sich er befand, war von der Hochebene Utopolis viertausend Kilometer entfernt. Langsam schwebte die linsenförmige Kapsel, die aus dem Lake Tycho Brahe aufgestiegen war, durch die Luft, dicht über dem Ozean, um nicht geortet werden zu können.
    Endlich, drei Stunden nach dem Start, war sie hier und wurde abgesetzt.
    Der verborgene Stützpunkt begann, sich mit jubelnden Menschen zu füllen. Die Lapalisten, die auf die kargen Zuweisungen der Realisten angewiesen waren, sind plötzlich zu steinreichen Leuten geworden und, was wichtiger war, sie wurden in die Lage versetzt, den Deformator zu Ende zu bauen.
    Cascal lag erschöpft in einem Sessel. „Das ist vorläufig das Ende", sagte er sich. „Gerinos de Lapal glaubt, dass sein angebeteter Rhodan noch lebt; wie ich weiß, glaubt er dies nicht zu Unrecht. Er will Rhodan helfen, was an sich eine lobenswerte Sache ist. Die Lapalisten sind reich geworden, und ich bin müde. Meine Leute - bis auf Hypern - sind verhaftet, das Schiff blockiert. Ich stehe vor dem Problem, mich auf dem Saturnmond Mimas richtig zu verhalten."
    Er fasste sich an die Stirn. Sie war schweißnass, aber es war kalter Schweiß. „Wie es weitergeht, weiß ich selbst nicht einmal im Traum. Aber ich weiß sehr genau, dass ich mich auf ein gewagtes Spiel eingelassen habe. Die Lapalisten sind in der Lage, die Entstehung von Dabrifa zu verhindern, des Casualschen Bundes und der Zentralgalaktischen Union. Sie wollen das versuchen, was Rhodan unversucht gelassen hatte, um Menschenleben zu schonen."
    Cascal stand auf und zog die Schultern zusammen.
    Plötzlich fühlte er sich müde und schwach. Ihm graute vor den nächsten Tagen und Wochen, denn er wusste nicht, was in der nächsten Sekunde geschehen würde. Er war allein in einer Umgebung, die er nicht kannte. Er sah sich einem Problem gegenüber, das er kaum zu lösen vermochte.
    ... und plötzlich begann er sich zu fürchten.
     
    ENDE
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