Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0410 - Das Geheimnis von Olymp

Titel: 0410 - Das Geheimnis von Olymp
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Olymp erschien ...
    Auszug aus: „Die Solare Abwehr und ihre interstellaren Probleme" (Quellen, Chronologie und verarbeitete Geheimberichte)
     
     
    1.
     
    Für ihn und fünfzig andere Frauen und Männer begann alles in der Nacht des achtundzwanzigsten Juni des Jahres 3432, um einundzwanzig Uhr Standardzeit auf dem Planeten Olymp.
    Klickend registrierte das Zählgerät, als er die Laserschwelle überschritt. Hinter ihm rollte langsam die schwere Tür wieder zu. Der Transmitter hatte ihn ausgeworfen. Hinter ihm lagen lange Unterhaltungen mit Rhodan und Deighton - und vor ihm breiteten sich die Wellen der Gerüchte aus. Joak Cascal wirkte aufregend elegant, und sein Selbstbewusstsein war stark. Langsam ging er hinaus in das Kunstlicht, dessen Intensität fast dem des Tages gleichkam. Über diesem Teil des Planeten Olymp strahlte die Helligkeit eines Tages, der kein Ende zu haben schien.
    „Die Nacht von Trade City ...!" murmelte Joak Cascal leise.
    Dies war die größte Stadt des Planeten Olymp, und fast die einzige Großstadt; alle anderen Siedlungen waren, verglichen mit dieser gewaltigen Ansammlung von Bauten und Parks, unattraktiv und klein, irgendwo über die Weite des Planeten verstreut. Die riesigen Flächen des Sichtbetons mit all den raffinierten Oberflächenstrukturen gleißten, leuchteten und flimmerten im Schein von Millionen Lichtern, Lampen, Scheinwerfern und Leuchtkörpern. Millionen Lebewesen aus allen Teilen der Galaxis bevölkerten diese atemberaubende Stadt, die in der Vergangenheit versunken war und langsam begann, zur Legende zu werden.
    Cascal blieb stehen.
    „Ein großes Programm", sagte er. „Und eine lange Liste. Wo fange ich an?"
    Er senkte den Kopf und sah die Spitzen seiner hauchdünnen Stiefel an; sie waren ochsenblutfarben und passten ungewöhnlich gut zu der teuer und raffiniert geschnittenen Hose der Raumschiffkombination. Darüber trug er einen dünnen Pullover, der aus dem ersten Geschäft von Atlan Village stammte - aber das durfte außer Cascal niemand wissen. Das Etikett war herausgetrennt worden. Die knapp geschnittene Jacke, hüftlang und mit einem auffallenden Magnetsaum geschlossen, verbarg die dicke Brieftasche und den flachen Kombistrahler, den Cascal unter der Achsel trug, nicht völlig. - Er konnte Lähmstrahlen verschießen und tödliche Blitze.
    „Herr!" flüsterte jemand neben ihm.
    Cascal fuhr herum und musterte den jungen Mann, der ihn unverschämt anblickte und zwinkerte. Dem Gerücht schien bereits jetzt die Aktion zu folgen.
    „Ja?" fragte Cascal knurrend.
    „Sie sind neu hier?" Cascal kannte den Mann; in Deightons Büro hatte er Bilder von festgestellten Gegenagenten eingesehen.
    Cascal zögerte, blickte den Jungen abschätzend an und musterte die Vorübergehenden, die das Innere der Transmittervorhalle bevölkerten. Ein interstellares Stimmengewirr, Musik, Durchsagen in vier Grundsprachen und die merkwürdigen Formen der Lebewesen - es verschmolz vor seinen Augen zu einem Bild, in das er erst Ordnung bringen musste.
    „Nicht ganz. Was gibt's?"
    „Sie suchen einen Führer, Herr?" fragte der Junge beharrlich und fasste Cascal am Oberarm.
    „Wofür sollte ich einen brauchen?" fragte Cascal zurück. „Und ein Kind wie du sollte um diese Zeit längst in der Hängematte liegen und auf das Nachtlied der Mutter lauschen."
    „Dort, wohin ich Sie bringen könnte, singt man Nachtlieder ganz anderer Art."
    „Danke", sagte Cascal. „Steck die Finger in die Ohren, dann wirst du nicht verdorben!"
    Der junge Mann ließ sich nicht einmal abschütteln, als Cascal seine Hand von seinem Arm entfernte, als sei sie ein großes, widerliches Insekt.
    „Herr!" sagte er eindringlich, aber leise. „Ich kann Ihnen zeigen: Spielbanken, in denen Sie Vermögen gewinnen können. Die schönsten Frauen der Galaxis warten auf Sie ... und wenn Sie etwas anderes suchen ..."
    „Verschwinde. Dort drüben - diese beiden Herren interessieren sich sicher für dich. Ich bin ein alter Prospektor, und du wirst mir nichts Neues zeigen können."
    Mit dem schnellen, kalten Blick der geübten Polizisten gingen zwei Männer vorbei; betont langsam, um ihre Anwesenheit und somit das Vorhandensein von Recht und Ordnung vor Augen zu führen. Eine Sekunde lang verweilte der aufmerksame Blick eines der Männer auf Cascal und dem Jungen, dann glitt er wieder zurück, scheinbar gelangweilt, aber Joak kannte diese Bewegung: Man beobachtete ihn, um notfalls eingreifen zu können.
     
    *
     
    Er starrte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher