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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zugestoßen sein könnte!
    »Merlin…«
    Der Uralte sah ihn fragend an. Er öffnete den Mund. Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an.
    Und dann glaubte er in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen, als er den Alten fragen hörte:
    »Wer ist Merlin… ?«
    ***
    In jenen Gefilden, die man mangels einer besseren Bezeichnung »Hölle« nennt, wog Lucifuge Rofocale nachdenklich sein Amulett in den Händen.
    Es war eines aus dem legendären Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana.
    Nacheinander hatte Merlin sieben Amulette geschaffen, eines stärker und perfekter als das andere, aber erst mit dem siebten war er wirklich zufrieden gewesen. Es war das Haupt des Siebengestirns, geschaffen aus der Kraft einer entarteten Sonne. Es war das Amulett, das Zamorra trug.
    Von den sechs anderen wurde behauptet, sie seien, zusammen eingesetzt, dem siebten gleichwertig. Andere raunten, die sechs würden das siebte bezwingen können. Ausprobiert hatte es noch niemand. Nur ein einziges Mal waren alle sieben Amulette an einem Ort versammelt gewesen, und da hatte es die Gelegenheit nicht gegeben, es zu erproben.
    Danach waren sie wieder in Raum und Zeit verstreut worden.
    Eines davon besaß Lucifuge Rofocale. Ein anderes Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis. Ein weiteres besaß Sid Amos offiziell – in Wirklichkeit lagen noch zwei weitere in seinem geheimen Tresor. Wer im Besitz des letzten war, war unbekannt. Jeder der Amulett-Besitzer und heimlichen Sammler hoffte, es in seinen Besitz bringen zu können. Jeder hätte auch liebend gern den anderen die Amulette abgenommen, um seine eigene Macht damit zu stärken. Nur: die wenigsten wußten, wer im Besitz eines solchen silbernen Gegenstandes war. Von Amos war ein Amulett bekannt, und Lucifuge Rofocale wußte, daß der Fürst der Finsternis eines besaß. Der wiederum wußte nichts von den anderen, und auch Sid Amos war ahnungslos, was die anderen Amulette anging.
    Lucifuge wußte, daß etwas geschehen sein mußte. Sein Amulett hatte plötzlich ein grelles Leuchten gezeigt. Dabei hatte es keinen Grund gegeben, auf irgend etwas zu reagieren. Von sich aus war dieses Leuchten gekommen.
    Etwas mußte geschehen sein, das mit dem Siebengestirn von Myrrianey-Llyrana zu tun hatte. Dieses Aufleuchten war eindeutig eine Reaktion gewesen.
    Worauf?
    Hatte jemand versucht, eines der sechs Amulette gegen das siebte auszuspielen?
    »Ich muß es herausfinden«, murmelte Lucifuge Rofocale. »Ich muß erfahren, was geschehen ist.«
    Schon allein aus Gründen seiner eigenen Sicherheit. Wenn es etwas gab, das aus der Ferne sein Amulett beeinflussen konnte, so war das gefährlich. Denn beim nächsten Mal mochte es nicht beim Aufleuchten bleiben. Dann erfolgte vielleicht ein Überfall… oder eine Zerstörung…
    Lucifuge Rofocale hatte nie vergessen, daß Zamorras Amulett auf jeden Fall stärker als seines war, wenn es allein stand. Sollte Zamorra einen Angriff getestet haben? Aber er konnte nicht wissen, daß der Herr der Hölle einen der Sterne besaß. Und Lucifuge Rofocale traute ihm auch nicht zu, daß er eine Zerstörung eines der Amulette riskieren würde.
    Eine andere Macht mußte dahinter stecken.
    Aber wer… ?
    ***
    Entgeistert starrte Zamorra den Magier von Avalon an. »Was – was hast du gesagt?« stieß er hervor.
    Auch die anderen sahen jetzt Merlin an.
    »Wovon sprecht ihr?« fragte der Alte. Umständlich erhob er sich. Jetzt, als er stand, überragte er selbst den nicht gerade klein gewachsenen Zamorra. Seine dunklen Augen richteten sich auf den Parapsychologen.
    »Wie kommen wir überhaupt hierher? Wo sind wir? Silbermond? Was bedeutet das?«
    Zamorra fuhr sich mit der Zungenspitze über die trocken werdenden Lippen. »Merlin – das bist du«, sagte er. »Erinnerst du dich nicht? Die Zeitlose, Morgana, griff dich an. Sie belegte dich mit einem Bann. Wir konnten dich befreien…«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Merlin.
    Er wirkte wie ein Fremdkörper zwischen den anderen. Zamorra im weißen Leinenanzug, Gryf in seinen ausgewaschenen Jeans, mit seinem wirren Blondhaar, das nie einen Kamm kennengelernt zu haben schien, Nicole im schwarzen Lederoverall und Teri, die Goldhaarige, wie meist in etwas freizügigerer Aufmachung – ein aus winzigen Goldschuppen zusammengefügter Tangaslip und ein goldenes Stirnband mit dem Symbol des Silbermondes –, und ihnen gegenüber der Mann in dem bodenlangen, weißen Gewand und dem roten, goldbestickten Umhang, mit einem goldenen Gürtel, in dem die
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