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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Form zuzuspielen. Orakelhafte Impulse, ja. Aber so klar ausgeformte Wörter und Sätze… das war absolut ungewöhnlich. Es war, als habe ein lebendes, denkendes Wesen zu dem Fürsten der Finsternis »gesprochen«.
    Wie konnte das sein… ?
    Und dann die Informationen, die das Amulett Leonardo gegeben hatte!
    Zwei Amulette offenbar vernichtet; Merlin, Zamorra und seine Helfer tot… ? Ausgelöscht von einer starken Macht?
    Leonardo war verwirrt. Es war zu schön, um wahr zu sein. Allein Zamorras Tod wäre schon ein gewaltiger Sieg. Wie oft hatte Leonardo versucht, seinen Gegenspieler zu töten, er selbst oder Dämonen, die er beauftragte!
    Und immer wieder hatte Zamorra überlebt, war den Fallen wieder entkommen. Gerade so wie eine Katze mit sieben Leben. Es war schon unglaublich, wie zäh sich dieser Mensch an sein Leben klammerte und immer wieder siegte. Und jetzt – sollte er ausgelöscht sein?
    »Einmal erwischt es jeden«, murmelte der Dämon hoffnungsfroh. »Steter Tropfen höhlt nicht nur den Stein, sondern bringt das Faß auch zum Überlaufen… vielleicht ist es diesmal jemandem gelungen! Vielleicht…«
    Aber konnte er der Information tatsächlich glauben?
    Und Merlin ebenfalls ausgeschaltet!
    Merlin… was wußte er über ihn? Merlin hatte sich lange Zeit nicht mehr gezeigt. Es war, als sei er von der Bühne abgetreten. Vielleicht siechte er dahin und war nun endgültig gestorben? Aus derWelt entfernt, hatte das Amulett behauptet. Gedanken erloschen.
    »Woher wußte dieses Amulett davon?« murmelte er. Es gab nur eine Erklärung: die Amulette standen miteinander in Verbindung. So war es nur natürlich, daß Leonardos Amulett auf die Zerstörung der beiden anderen reagiert hatte… wenn es so war.
    Wenn es so war, mußte es eine gewaltige Katastrophe gegeben haben.
    Leonardo konnte sich keine Macht vorstellen, die stark genug war, zwei der Amulette gleichzeitig zu zerstören. Aber vielleicht hatten die rätselhaften MÄCHTIGEN aus den Tiefen des Universums zugeschlagen.
    Oder die immer noch gefährliche DYNASTIE DER EWIGEN hatte eine neue Superwaffe entwickelt… vielleicht war ein Machtkristall gegen die Amulette eingesetzt worden.
    Das alles war nicht völlig auszuschließen…
    Aber entscheidend war eines: Wenn Merlin, Zamorra und die anderen tatsächlich tot waren, dann entstand ein Machtvakuum auf Seiten des Gegners. Ein Vakuum, das gefüllt werden mußte. Denn Zamorra und seine Gefährten kämpften nicht nur gegen die Hölle, sondern auch gegen die MÄCHTIGEN und die DYNASTIE DER EWIGEN.
    Es würde Verwirrung herrschen, Ratlosigkeit, Chaos.
    Das mußte ausgenutzt werden. Es schrie förmlich nach einem großen schlag der Hölle. Aber das war eine Sache, die der Fürst der Finsternis in diesem Fall nicht allein entscheiden konnte. Ein solcher großer Schlag mußte gut vorbereitet werden. Es gab Argumente, die dagegen sprachen. Sie mußten sorgfältig abgewogen werden.
    Leonardo war gewillt, diesen Schlag zu führen. Er brauchte nur Rückendeckung. Er mußte, was ihm schwer fiel, die Genehmigung Lucifuge Rofocales einholen.
    Und das aufgrund von Informationen, deren Quelle er nicht preisgeben durfte. Lucifuge Rofocale durfte nicht erfahren, welche Veränderung mit diesem Amulett vorging. Er mußte sich etwas Glaubwürdiges einfallen lassen…
    Aber sobald er wußte, wie er taktieren mußte, würde er sich zu Lucifuge Rofocale begeben. Wenn diese einmalige Chance optimal genutzt werden sollte, mußte der Gegenschlag sofort erfolgen, möglichst noch in diesen Stunden…
    ***
    Leonardo deMontagne wäre nicht beruhigter gewesen, wenn er gewußt hätte, wem er diese Informationen wirklich zu verdanken hatte. Im Gegenteil…
    Damals, als er Magnus Eysenbeiß nach dem Urteil des dämonischen Tribunals hingerichtet hatte, war etwas geschehen, das keiner bemerkt hatte, nicht einmal Leonardo selbst. Eysenbeiß hatte sich mit einer derartigen Energie an sein Leben geklammert, daß seine Seele im Moment des Todes nicht in das Höllenfeuer geschleudert worden war, auch nicht in die Abgründe des Abyssos. Statt dessen war sie in das Amulett gefahren…
    Seitdem trug Leonardo seinen einstigen Haßgegner Eysenbeiß mit sich herum, ohne es zu ahnen.
    Eysenbeiß hatte dagegen geraume Zeit benötigt, um sich zurechtzufinden.
    Die Körperlosigkeit und der Schock des Todes waren etwas, mit dem er sich nur allmählich abfinden konnte. Hinzu kam, daß er in eine Substanz eingebunden war, die er zunächst erforschen
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