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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewaltigen Feuerball, und dieser Feuerball stieg rasend schnell in den Himmel auf. Jaulend und pfeifend zuckte er hin und her, raste davon, wurde rasch kleiner und verschwand schließlich in endloser Ferne…
    ***
    Ein atemloses Raunen ging durch die Menge. Alle starrten der davonjagenden Feuerkugel nach. Wußte überhaupt einer von ihnen, was das bedeutete?
    Zamorra wußte es.
    Die Hohe Lady war tatsächlich ein MÄCHTIGER gewesen. Sie hatte sich bedroht gefühlt und war geflohen.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Die Fluchtrichtung zielte auf eine der Wunderwelten.
    Das behagte ihm gar nicht, wenn er an die möglichen Entwicklungen der Geschichte dachte. Nach wie vor fürchtete er ein Zeitparadox. Andererseits konnte es aber sein, daß er gerade durch seine Vertreibung des MÄCHTIGEN zu einer der Wunderwelten deren Verwandlung in einen Klumpen verbrannter Schlacke eingeleitet hatte… ?
    Nicht daran denken! befahl er sich. Es gibt jetzt Wichtigeres!
    Er sah die drei Druiden an, in deren Händen Merlin zusammengesunken war. Sie reagierten nicht, und abermals kam ihm der Verdacht, daß es sich bei ihnen nicht um menschliche Lebewesen handelte, sondern um Roboter, die auf Befehle warteten!
    Wie recht er damit hatte, wußte er noch nicht…
    Aber er bückte sich und nahm das Schwert auf, das die Rothaarige fallen gelassen hatte, als sie zu einer Feuerkugel platzte und floh. Er wog es in den Händen. Dann trat er nach vorn.
    »Seht das Schwert der Gerechtigkeit!« schrie er so laut, daß jeder unten ihn hören mußte.
    Er holte weit aus und ließ es dann auf Merlin heruntersausen, wie die Rothaarige es getan hatte.
    Aber im letzten Augenblick bremste er es ab.
    Es kostete ihn unmenschliche Kraft, das Schwert so zu stoppen, daß es Merlins Kopf fast berührte. Eine halbe Fingerbreite war dazwischen, aber das konnte die Menge unten nicht mehr sehen.
    Sekundenlang ließ er das Schwert in dieser Ruhestellung. Dann riß er es wieder hoch.
    »Dieser Mann ist nicht schuldig dessen, weshalb er angeklagt wurde«, rief Zamorra laut. »Das Schwert hat es bewiesen. Es tötete ihn nicht. Jene aber, die sich die Gestalt der Hohen Lady gab, war der wirkliche Feind! Sie spürte, daß dieser Mann sie durchschauen konnte, und so wollte sie ihn vorher töten! Es ist vorbei, der Feind ist vertrieben!«
    Er wartete. Aber es kam kein Protest. Dann wandte er sich den mutmaßlichen Robotern zu.
    »Bringt ihn in das Haus. Bringt ihn in ein Zimmer und sorgt dafür, daß er sein Bewußtsein zurückerlangt«, befahl er.
    Widerspruchslos gehorchten sie.
    Unten redeten die Zuschauer aufgeregt aufeinander ein, aber keiner zweifelte Zamorras Worte an. Waren sie wirklich so kritiklos? Oder… waren sie so kritiklos gemacht worden? Aber es konnte ihm nur nützen.
    Er hatte Druiden-Waffen benutzt. Den Betäuber und das Schwert der Gerechtigkeit. Das machte ihn glaubwürdig. Das rehabilitierte Merlin ebenso als Unschuldigen, wie es die Hohe Lady entlarvte. Ihr wütender, von wilden Verwünschungen untermalter Angriff auf Zamorra und ihre anschließende Verwandlung waren völlig untypisch für die Silbermond-Druiden. Dadurch machte sie sich selbst zur Außenseiterin.
    Sie war geflohen… der MÄCHTIGE hatte sich zurückgezogen…
    Daß es sich bei dem Gegenspieler um Zamorra handelte, hatte ihm anscheinend einen Schock versetzt. Er kannte Zamorra, obgleich es sich um die Vergangenheit handelte! Er mußte also schon einmal mit Zamorra zu tun gehabt haben. Aber wann in der Vergangenheit?
    Der Parapsychologe erinnerte sich an kein solches Ereignis. Die Kämpfe, bei denen er MÄCHTIGE in die Flucht geschlagen hatte, hatten sich alle später in der chronologischen Reihenfolge abgespielt.
    Ein Rätsel, das er ergründen mußte.
    Zunächst aber konnte er sich um andere Dinge kümmern. Er mußte dafür sorgen, daß Gryf, Nicole und Teri freigelassen wurden – sofern man sie nicht schon umgebracht hatte.
    Dann mußte er seinen Dhyarra-Kristall und die beiden Amulette zurückerhalten.
    Dann… herausfinden, was unter der heimlichen Herrschaft des MÄCHTIGEN bereits alles angerichtet worden war. Und dann… ihn auf den Wunderwelten wieder aufspüren. Ihn bekämpfen.
    Und… irgendwann zurückkehren in die eigene Zeit und die eigene Welt.
    Ein beachtliches Programm, das da vor ihm lag. Ein Programm, das ihm eigentlich gar nicht behagte. Aber er hatte sich auf dieses Spiel eingelassen, nun mußte er es auch zu Ende bringen.
    Er betrat das Innere des
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