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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett
Autoren: 2 Romane
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heraufschicken, damit du dich zum Dinner umziehen kannst? Falls du nach all dem Toast überhaupt noch etwas essen magst!“
    „Du wirst nicht glauben, wie ich mich auf das Essen freue“, fiel Beth ihr fröhlich ins Wort. „Dazu kann ich es kaum erwarten, endlich aufstehen zu dürfen. Ich finde es äußerst unerquicklich, ans Bett gefesselt zu sein, während alle anderen sich auf den Bällen der Saison vergnügen!“
    „Jedenfalls freuen wir uns alle, dass du wohlauf bist“, versicherte Eleanor teilnahmsvoll, küsste ihre Freundin auf die Wange und verließ das Zimmer.
    An diesem Abend hatte ihr Bruder zum Dinner eingeladen; danach stand ein Theaterbesuch auf dem Programm. Außer ihrer Mutter sollte die ganze Familie teilnehmen, und die Stimmung versprach diesmal um vieles besser zu sein als beim letzten gemeinsamen Abendessen in Trevithick House.
    Gerade war Eleanor unten angelangt und in die Halle getreten, als ihr Gemahl mit Marcus, gemeinsam ins Gespräch vertieft, durch das Portal trat. Kit, in sandfarbenen Pantalons und einem zimtfarbenen Gehrock, erschien ihr ausgesprochen gut aussehend, und sie erwartete ihn mit offenem Blick.
    Als er sie bemerkte, wechselte er noch ein paar Worte mit seinem Schwager, worauf dieser ihm auf die Schulter klopfte, seiner Schwester zuwinkte und dann die Stufen hinaufeilte. Er schien es doch kaum erwarten zu können, seine Gattin zu begrüßen.
    „Guten Tag, meine Liebe, wie geht es Ihnen?“, fragte Kit, ergriff ihre Hand und presste, einem glühenden Verehrer gleich, seine Lippen darauf.
    „Vielen Dank, ich bin wohlauf, Mylord“, antwortete sie und warf ihm einen Blick unter den langen Wimpern hervor zu, besann sie sich doch darauf, vor noch nicht gar zu langer Zeit die Kunst des Flirtens recht gut beherrscht zu haben.
    „Ich bringe ein kleines Geschenk mit“, fuhr Kit fort, „das Sie vielleicht heute Abend anlegen mögen?“ Damit überreichte er ihr ein süß duftendes Veilchensträußchen.

    Erfreut hob Eleanor es an die Nase und schnupperte entzückt daran.
    „Oh, wie reizend!“, sagte sie leise. „Ich danke Ihnen sehr.“ Zart strich sie mit einem Finger über die samtenen Blütenblätter, deren süßer Duft sie vor Rührung blinzeln ließ, sodass sie den Worten ihres Gatten für einen Moment keine Aufmerksamkeit zollte.
    „Verzeihen Sie, ich habe nicht zugehört. Was sagten Sie gleich?“, fragte sie ihn.
    „Ich erkundigte mich, ob Sie vielleicht in ein paar Wochen mit mir aufs Land, nach Mostyn, fahren möchten“, wiederholte Kit. „Die Saison ist dann so gut wie vorbei, Ihr Bruder wird mit Beth nach Trevithick zurückkehren und ... Geht es Ihnen wirklich gut, Nell? Sie scheinen etwas zerstreut.“
    „Ach!“, rief sie verlegen aus. „Ja ... ich meine, Beth und ich sprachen auch schon davon ... dass sie den Sommer in Devon verbringen, natürlich ... es wäre sicher reizend ...“
    „Gut“, sagte Kit stirnrunzelnd. „Sie wirken etwas erhitzt, meine Liebe. Fühlen Sie sich auch wirklich wohl genug, um heute Abend auszugehen?“
    „Oh ja!“, beteuerte Eleanor und bedachte ihn mit einem Lächeln. „Ich bin gesund und munter, Kit“, damit holte sie tief Luft, „und bitte um Verzeihung, wenn ich ein wenig abgelenkt erscheine – dachte ich doch gerade daran, wie ich Sie wohl verführen kann!“
    Kit, der gerade zur Tür schaute, durch die Charlotte und Justin eingelassen wurden, fuhr zu ihr herum. Zweifelnd zog er die Augen hoch, als glaubte er, nicht recht gehört zu haben, während Eleanor beobachtete, was ihre Worte bei ihm anrichteten. Ein Funke glomm in seinem Blick auf, und er öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, musste sich seine Rede jedoch verbeißen, da Schwester und Schwager grüßend auf sie zutraten.
    Mit diesen stets in Hörweite, gestaltete sich eine persönliche Unterredung zwischen Eleanor und Kit von nun an als unmöglich, zumal bald darauf Marcus seine Gattin vorsichtig hinuntergeleitete, Lady Salome eintraf und das Dinner serviert wurde, bei dem alle ungezwungen plauderten.
    Entzückt stellte Eleanor fest, dass ihr Gatte sich bei Tisch ausgesprochen geistesabwesend zeigte und einmal fast sein Weinglas umwarf. Während Lady Salome, die an seiner Seite saß, sich redlich bemühte, eine Konversation mit ihm aufrechtzuerhalten, suchte er Eleanor mit den Blicken. Sie lächelte ihm sittsam zu und beschäftigte sich dann genüsslich mit ihrem Essen. Die Sache schien sich ganz in ihrem Sinne zu entwickeln, was sie vor Erwartung
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