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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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Besitzverhältnisse, Bebauungspläne vom Stadtbauamt und von der Feuerwehr sowie die Karten mit dem Verlauf der Kanalisation. Wir können unseren Einsatz also nach altbewährter Methode planen. Die Frage ist nur, auf wieviel Leute wir bei Krash stoßen werden?«
    »Das ist wirklich eine völlig offene Frage. Ich hörte vom Captain des zuständigen Reviers, daß ungefähr fünfzehn Frauen in Krashs Schmuckfabrik arbeiten. Die werden am Sonnabendnachmittag bestimmt nicht in der Fabrik sitzen. Aber außerdem sollen etwa fünf Männer für Krash arbeiten. Möglicherweise sitzt Sorrensky auch dort, und mit ihm die Männer, die damals bei der Mac-Mahone-Sache dabei waren. Jedenfalls müssen wir uns auf eine Anzahl gefaßt machen, die einen Großeinsatz rechtfertigt. Ich werde einen äußeren Ring von uniformierten Kräften der Stadtpolizei bilden lassen - von den Bereitschaften im Hauptquartier, aus der Bereitschaft in Brooklyn und mit einigen Leuten vom zuständigen Revier. Dieser äußere Ring rührt sich nicht von der Stelle. Unsere G-men und ein paar Detektive von der Stadtpolizei bilden den inneren Ring, und den ziehen wir langsam zusammen. Ich hoffe, daß wir ohne ein Feuergefecht auskommen.«
    Ich dachte einen Augenblick nach.
    »Wo steckt Neville überhaupt? Er hat schon seit mindestens einer Stunde nichts mehr von sich hören lassen«, meinte ich dann.
    Tony Catless grinste belustigt.
    »Ich wette, Chef«, sagte er sorglos, »daß er von einem Unterwelttreff zum anderen rennt und überall den zornigen Mann spielt, um einen Tip zu kriegen, wo er Jerry finden kann.«
    »Hoffentlich spielt er nicht zu zornig«, meinte ich besorgt.
    »Ich glaube nicht, daß wir seinetwegen Sorgen zu haben brauchen, Chef. Es würde niemand wagen, sich mit einem alten G-man wie Neville anzulegen. Und er kann schließlich nicht jede halbe Stunde anrufen, nur um uns zu sagen, daß er noch immer keine Spur gefunden hat.«
    »Da haben Sie recht, Tony. Dann wollen wir uns jetzt über die Verteilung unserer Leute in Brooklyn Gedanken machen. Falten Sie Ihre Pläne auseinander, Tony.«
    In den nächsten zwanzig Minuten studierten wir die Lichtpausen, die Tony Catless von den zuständigen Leuten im Rathaus besorgt hatte, obgleich es Sonnabend war. Aber in einer Stadt von der Größe New Yorks kommt es immer wieder dazu, daß dringende Papiere auch zum Wochenende benötigt werden, und deshalb gibt es immer Möglichkeiten, auch außerhalb der offiziellen Office-Stunden Amtshilfe von anderen Behörden zu erhalten.
    Es war wenige Minuten vor fünf, als wir unseren Einsatzplan ausgearbeitet hatten, was die Verteilung der Leute betraf. Wir hatten sechs Scharfschützen mit Karabinern und Zielfernrohren auf die Dächer rings um Krashs Schmuckfabrik vorgesehen. Hausvorsprünge, Winkel, Ecken und Erker wurden zu Deckungsmöglichkeiten für die Leute zu ebener Erde.
    Vier Mann würden nichts anderes zu tun haben, als die Eingänge zu den Abwässerkanälen abzuriegeln, die Krashs Leute von der Fabrik aus leicht hätten erreichen können. In den zwei angrenzenden Straßen würden vier fahrbereite Wagen einen motorisierten Fluchtversuch verbarrikadieren.
    Und schließlich hatten wir noch drei Stellen vorgesehen, wo wir kleine Kisten mit Tränengashandgranaten bereithalten wollten, die wir freilich nur dort einsetzen konnten, wo der Wind das Gras nicht zu den eigenen Leuten trieb.
    Als Tony mein Zimmer verließ, um im Bereitschaftsraum unseren G-men den Einsatzplan zu erklären, zog ich die Dienstpistole aus der Schulterhalfter. Ich kippte den Karton mit der Munition auf dem Schreibtisch aus und begann, meine Waffe sorgfältig zu laden.
    Es war punkt fünf Uhr, als ich mir das Jackett wieder zuknöpfte.
    ***
    Es war punkt fünf Uhr, als der gelähmte Robert Marc Hendriks seinen Rollstuhl zum Wohnzimmerfenster lenkte. Seit acht Jahren konnte er sich vom Gürtel abwärts bis zu den Zehen nicht mehr bewegen, aber er gehörte zu der zähen Sorte, die aus jeder noch so üblen Lage etwas Positives herauszuziehen weiß. Von seinem kalkweißen Bungalow aus konnte er hinüber zu den Gebäuden des Farmers Lincester blicken.
    Der Farmer war es auch gewesen, der aus diesen Sichtverhältnissen den Vorschlag mit dem Morse-Alphabet entwickelte, das Lincester von seiner Zeit auf einem Minensuchboot her beherrschte. Und dann fingen die beiden an, per Blinkzeichen Schach zu spielen.
    Anfangs hatten sie ihre Blinksignale mit Spiegeln ausgetauscht. Bis eine Illustrierte einen
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