Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
Vom Netzwerk:
Aber er hat eine Mordswut, wie’s scheint!«
    Ich streifte mir ebenfalls die Gasmaske ab und rief über die Schulter:
    »Lassen Sie Neville ’raufbringen, George!«
    »Aye-aye, Sir!«
    Ich trat an das zweite Küchenfenster und schlug die Scheibe ein. Draußen stand ein Cadillac. Aus der Motorhaube kräuselten kleine Rauchwolken hoch. Ein Mann stürzte gerade vom Steuer weg. Es war der dicke Briggs.
    »Stehenbleiben!« rief ich laut.
    Jemand versetzte mir einen gewaltigen Stoß in die Seite. Gleichzeitig tuckerte wieder eine Maschinenpistole. Die Kugeln schlugen hinter mir in die Wand.
    »Aufpassen, Chef!« brüllte mich Dillaggio an. »Wer sich jetzt noch Zeit zu Ansprachen nimmt, bestellt nur die eigene Beerdigung!«
    Ich stand wieder auf. Es gab keinen Zweifel, wo die Kugeln getroffen hätten, wenn mich Steves Stoß nicht beiseitegeworfen hätte. Ich lächelte. Vermutlich sah es ein bißchen verlegen aus.
    »Danke, Steve!«
    Er stand dicht neben dem Fenster, schob langsam den Kopf und den Lauf der Pistole vor und drückte zweimal ab. Wieder gab es ein lautes Pläng, als eine seiner Kugeln in das Blech des Wagens schlug.
    Ich kam mir ein wenig überflüssig vor. Und vielleicht war ich es wohl auch.
    »Tränengas!« rief mir Steve plötzlich zu. Und es klang doch wirklich wie ein Befehl. Ich drehte mich gehorsam um, lief zur Küche hinaus und bis vor in die Diele und schickte dort einen G-man los, der gerade dem Toten die Maschinenpistole abnehmen wollte. Mit einer kleinen Kiste voller Handgranaten kam ich bald darauf atemlos zurück in die Küche.
    »Jetzt decken wir sie ein!« rief Steve. »Aber wir müssen ihnen vorher wenigstens eins von den Autofenstern so zerschießen, daß das Gas hineinkann!«
    Ich stellte mich auf die andere Seite des Fensters und schielte zu Steve hinüber. Genau wie er schob ich Kopf und Pistolenlauf gleichzeitig vor, zielte schnell und drückte zweimal ab.
    »Alle Wetter, Chef«, rief Steve. »Ihre Kugeln sitzen keinen Daumen breit auseinander. Noch einmal dasselbe! Das wird genügen!«
    Wir schossen acht Löcher in die rechte hintere Scheibe, und beim letzten Schuß brach ein gezacktes Stück Glas heraus. Steve griff nach den Handgranaten und warf sie ohne viel Schwung auf den Wagen zu. Soweit er es konnte, legte er einen richtigen Sperrgütel von Gas an dem Wagen entlang. Schon nach seinem ersten Wurf sah ich auf der uns abgewandten Seite ebenfalls Rauchschwaden hochsteigen. Irgendein Kollege außerhalb unseres Blickfeldes hatte Steves Absicht erkannt und sorgte dafür, daß der Wagen auch von der anderen Seite her mit Tränengas zugedeckt wurde.
    Wie immer wirkte das Gas auch diesmal völlig demoralisierend. Der härteste Kämpfer kann nichts gegen Tränengas ausrichten. In einer überraschend kurzen Zeit war auf einmal alles vorbei. Und neun Minuten nach sieben kam schon die Meldung, daß niemand mehr auf dem Grundstück von Pitt Krash anzutreffen sei außer unseren eigenen Leuten. Bei den Gangstern hatte es den einen Toten aus der Diele gegeben, zwei Verwundete und einen vom Gas noch Ohnmächtigen. Außer diesen dreien waren weitere vier Männer festgenommen worden, darunter Krash, Randolph und Briggs. Und während diese Leute schon abtransportiert wurden und ich selbst mit ein paar G-men noch einmal in Ruhe durchs Haus ging, klingelte plötzlich das Telefon im Wohnzimmer.
    Ich nahm selbst den Hörer ab. Es war die Stimme unseres Mannes aus der Funkleitstelle. Sie klang aufgeregt:
    »Chef, da ist ein Arzt aus dem Medical Centre, der Sie sprechen möchte! Es handelt sich um Cherry! Ich stelle durch!«
    »Hallo?« sagte ich. »Hier ist High.«
    »Oberarzt Playne. Unfallstation im Medical Centre. Sir, ich habe durch Zufall gerade eine der Nachmittagszeitungen in die Hand bekommen. Da wird das Bild eines G-man namens Jerry Cotton veröffentlicht.«
    »Ja?« sagte ich. Meine Stimme klang mir selbst fremd.
    Der Oberarzt räusperte sich. Dann sagte er langsam und gedehnt:
    »Wie soll ich Ihnen das am besten beibringen, Sir? Ich fürchte, ich muß Ihnen da eine sehr betrübliche Mitteilung machen, Sir…«
    ENDE des zweiten Teils
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher