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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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Ergeben Sie sich! Jeder Widerstand ist sinnlos! Sie haben keine Chance! Ergeben Sie sich!«
    Ich drehte mich um.
    »Chef!« rief mir der Fahrer des Lautsprecherwagens nach. Ich blickte über die Schulter zurück.
    »Ja, Jimmy?«
    Er tippte mit dem Zeigefinger in die linke Achselhöhle, wo wir die Schulterhalfter mit der Dienstpistole tragen.
    »Sie sollten besser das Jackett aufknöpfen, Chef.«
    Ich lächelte dankbar.
    »Ah ja, Jimmy. Danke für den Tip.«
    Ich tat, was er mir geraten hatte. Und dabei ärgerte ich mich ein bißchen, daß ich nicht daran gedacht hatte. Man merkt eben doch, wenn einem die Praxis fehlt. Ich ging auf den Hauseingang zu. Es war mir durchaus klar, daß jetzt ein Dutzend Augenpaare oder noch mehr meine Bewegungen genau verfolgten.
    Das Geräusch meiner Schritte klang mir überlaut in den Ohren. Ich hatte etwa fünfundzwanzig Yard zurückzulegen, und niemand konnte Voraussagen, was dabei passieren konnte.
    Ich erreichte die Haustür unangefochten. Ich drückte den Klingelknopf nieder, und ich trat ganz an die Seite, wie es mir Tony Catless eingeschärft hatte. Ich klingelte zweimal. Nach dem zweiten Klingelzeichen wurde die Tür von innen aufgerissen. Ich sprang sofort zur Seite. Aus dem Innern des Hauses wurde das heisere Rattern einer Maschinenpistole laut. Kugeln stiebten ins Straßenpflaster und schlugen Funken. Der kurze Feuerstoß verstummte. Aber fast im selben Augenblick krachte es drüben auf der anderen Straßenseite schnell hintereinander aus drei Karabinern. Ich konnte deutlich hören, wie die Kugeln irgendwo im Innern des Hauses in die Wand schlugen oder in Möbelstücke.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. Um die nächste Hausecke kamen George Baker und Steve Dillaggio herangeprescht. Sie hatten sich beide schon die Gasmasken übergestülpt und hielten mir eine hin. Ich streifte sie über den Kopf. Dann nahm ich meine Pistole aus der Halfter.
    Steve sah mich fragend an. Ich nickte und zeigte ihm mit der linken Hand drei gestreckte Finger. Steve zog ab und warf die erste Tränengasbombe, George die zweite und dann wieder Steve die letzte. Es knisterte laut im Hausflur, eine Männerstimme fluchte und hustete auch schon, und dann wälzten sich milchigweißgelbe Schwaden aus der offenstehenden Tür. Etwas polterte im Flur. Auf einmal stand ein Mann in der Tür, rieb sich die tränenden Augen und hustete wild.
    Ich packte ihn am Ärmel und riß ihn zu uns herüber, so daß er von der offenstehenden Tür wegkam. Er war ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt und sah mit den Blumenkohlohren und der angeknackten Nase wie ein Boxer aus. Bevor er wieder sehen konnte, hatte ihm George Baker schon Handschellen umgelegt. Ein scharfer Pfiff eines unserer Scharfschützen, der uns durch sein Zielfernrohr am besten beobachten konnte, rief zwei Detektive der Stadtpolizei heran. Sie packten den noch immer halbblinden Mann und zerrten ihn davon zu den bereitgestellten Wagen.
    Ich hatte längst gemerkt, was für eine mühselige Sache das Atmen durch den Filter einer Gasmaske ist. Aber jetzt war nicht die Zeit, sich mit den kleinen Unbequemlichkeiten aufzuhalten. Ich dachte im letzten Augenblick daran, daß ich meine Waffe noch nicht entsichert hatte, holte es nach und sprang dann als erster ins Haus hinein.
    Vier Schritte hinter der Tür lag eine Zwillingsausgabe des Boxers reglos auf dem Boden. Mit einem raschen Blick sah ich, daß die Diele sonst leer war. Ich beugte mich über den Mann. Er hielt noch die Maschinenpistole zwischen den verkrampften Händen. Aber er würde nie wieder eine Waffe abfeuern können, eine Kugel hatte ihn knapp über dem linken Auge getroffen.
    Zusammen mit Steve und George und zwei anderen lief ich durch ein großes Wohnzimmer, durch ein angrenzendes Eßzimmer und durch eine Küche. Dann hätte uns eine Tür hinaus in den Hof gelassen. Aber draußen auf dem Hof krachten Schüsse.
    Steve hieb den Lauf seiner Pistole ins Küchenfenster. Das Glas klirrte laut. Wieder bellten Schüsse. Ein Automotor heulte auf. Dann krachte ein einzelner Gewehrschuß. Der Motor erstarb, nachdem es ein lautes, schepperndes und nachhallendes Pläng gegeben hatte. Sicher wieder einer von den Scharfschützen, dachte ich.
    George war durch eine andere Tür verschwunden. Plötzlich tauchte er wieder auf, riß sich die Gasmaske vom Gesicht und rief:
    »Neville liegt im Keller! Er ist gefesselt, sieht nicht gerade hübsch aus, aber er ist bei Bewußtsein und anscheinend nicht gefährlich verletzt.
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