Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
trat in Aktion und schuf innerhalb von Sekunden eine Öffnung, die groß genug war, um selbst ihn und den Haluter durchzulassen.
    Blauweiße Helligkeit drang von jenseits der Öffnung. Das erste, was Ken sah, nachdem er sich vorsichtig an den glühendflüssigen Rändern des Einstiegs vorbeigeschoben hatte, war ein mäßig großer, mit Kacheln ausgelegter Raum, der mit seinen Experimentiertischen und Meßkonsolen den Eindruck eines chemischen Labors erweckte. Wer auch immer hier gewesen war und die Beleuchtung des Ganges ausgeschaltet hatte, als er die Blaster fauchen hörte, hatte keine Zeit mehr gefunden, das Labor ebenso zu verdunkeln. Der Raum lag in grellem Licht, und die unbarmherzige Grelle der Lampen beleuchtete die nackten Körper von fünf Gurrads, die auf Meßtischen angeschnallt lagen und denen die Sonden von wenigstens drei Dutzend Meßgeräten an allen denkbaren Stellen in der Haut steckten.
    Das Labor war rechteckig. An der gegenüberliegenden Schmalwand stand ein Ausgang offen. Atlan befahl Ken, den Verlauf des Ganges, der sich dahinter erstreckte, bis auf fünfzig Meter zu erkunden. Er selbst und der Rest der Gruppe kümmerten sich einstweilen um die Gurrads.
    Ken befolgte den Befehl ohne sonderliche Begeisterung. Der rückwärtige Teil des Labors war, wenn auch hell beleuchtet, völlig leer und strahlte eine feindliche Kälte aus. Ken fühlte sich verlassen.
    Während er sich langsam in Richtung des Ausgangs vorarbeitete, fühlte er sich von allen Seiten beobachtet, aber wann auch immer er plötzlich stehen blieb und sich umsah, er fand nirgendwo eine Bestätigung für seine Ahnung.
    Schließlich erreichte er den Ausgang. Der Korridor dahinter war schmal und nur schwach beleuchtet.
    Ken drang in das Dämmerlicht vor. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen und blickte nach hinten. Das grelle Licht des Labors bildete ein bläulich-weißes Viereck, dessen Umfang in beunruhigendem Maße abnahm, je weiter er sich von der Gangmündung entfernte.
    Er zählte seine Schritte. Als er fünfzig Meter weit gegangen war, sah der Gang noch genauso aus wie zu Beginn. Es gab keinen Hinweis darauf, wohin er führte. Ken war dankbar dafür. Dieser Umstand erlaubte ihm umzukehren, ohne daß er sein Gewissen zu belasten brauchte. Er machte sich forsch auf den Rückweg. Um die Zeit nicht völlig nutzlos zu verbringen, zog er das Meßgerät aus der Tasche seiner Montur und schaltete es ein.
    Verdutzt blieb er stehen und starrte auf den hastig vibrierenden Lichtzeiger. Die Anzeige war geringer, als er erwartet hatte. Das Signal war an dieser Stelle weniger deutlich als selbst draußen auf dem Hauptgang, von dem aus sie sich mit Gewalt einen Weg ins Labor gebahnt hatten.
    War die Vernichtungsschaltung im Labor untergebracht?
    Der Gedanke erschien absurd - und er wurde immer absurder, je länger Ken darüber nachdachte.
    Niemand, der über einen gesunden Verstand verfügte, würde eine derart wichtige Anlage ausgerechnet in dem Raum unterbringen, in dem sie dem Zugriff Unbefugter am meisten ausgesetzt war - nämlich dort, wo man Gefangene untersuchte und stets gewärtig sein mußte, daß einer der zu Untersuchenden sich, wenn auch nur für Sekunden, selbständig machte.
    Ken durchschaute die Situation. Das Streusignal, dem sie bisher gefolgt waren, hatte mit der Vernichtungsschaltung nicht das geringste zu tun.
    Die Geräte, mit denen die Gurrads untersucht wurden, sandten die Strahlung aus! Daß sie dieselbe energetische Struktur hatte wie die Streustrahlung der Vernichtungsschaltung, war reiner Zufall!
    Von diesen Erkenntnissen besessen, raste Ken im Sturmschritt auf den Ausgang des Ganges zu. Er war noch fünf oder sechs Schritte von der Gangmündung entfernt, als es plötzlich dunkel vor ihm wurde. Er hielt mitten im Lauf inne und erblickte unmittelbar vor sich die Umrisse einer löwenähnlichen Gestalt.
    Sein erster Gedanke war, es sei Atlan inzwischen gelungen, einen der Gefangenen zu befreien, und dieser sei in wildem Zorn dem Weg gefolgt, den seine Peiniger ohne Zweifel genommen hatten.
    Dann jedoch spürte Ken den Boden unter sich zittern, als der Gurrad sich auf ihn zubewegte. Die plötzliche Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag mit dem Hammer. Das war kein Gurrad! Das gewaltige Körpergewicht, das den Boden unter den Schritten des Ungeheuers zittern machte, konnte nur einem Uleb gehören.
    Instinktiv wich Ken zwei Schritte zurück. Dann ging ihm auf, daß Flucht ihn nicht retten konnte.
    Erstens war der Uleb schneller, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher