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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche
Autoren: Unbekannt
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den Gleiter hatte kommen sehen, gab es nur eine einzige Gangmündung. Der Gang führte zunächst in sanfter Steigung in die Höhe, später jedoch, nachdem sein Querschnitt kreisförmig geworden und das natürliche Schwerefeld des Planeten durch das übliche künstliche Gravitationsfeld ersetzt worden war, wurde der Anstieg steiler. John Marshall gab zu verstehen, daß der stetige Strom mentaler Ausstrahlung, der aus gurradschen Gehirnen zu kommen schien, ständig stärker wurde - ein Zeichen dafür, daß man sich den Quartieren der gefangenen Gurrads näherte. Die Ortungsgeräte dagegen blieben still und lieferten keinerlei Anzeige. Atlan begann zu zweifeln, ob er auf dem richtigen Weg sei. Es schien unklug von den Erbauern des Stützpunkts, die wichtigste aller Anlagen, nämlich die Vernichtungsschaltung, in unmittelbarer Nähe der Gefangenen anzubringen. War es möglich, daß er von einer falschen Voraussetzung ausgegangen war?
    Wer gab ihm die Garantie dafür, daß die drei Uleb, die in letzter Minute das rettende Schiff erreichten, wirklich von da kamen, wo sie die Vernichtung des Stützpunktes und womöglich des ganzen Planeten durch einen Knopfdruck ausgelöst hatten? War es nicht möglich, daß die Vernichtungsschaltung auf indirektem Wege vom Schiff aus aktiviert worden war, während es sich bei den drei Insassen des Gleiters um drei unbeteiligte, aber wichtige Persönlichkeiten gehandelt hatte, auf deren Ankunft die Besatzung des Schiffes bereit gewesen war zu warten?
    Nach einiger Zeit begann der Querschnitt des Ganges, sich in der schon früher beobachteten Weise zu verändern. Der Kreis wurde zur Ellipse, die Ellipse zum Rechteck, und das natürliche Schwerefeld des Planeten wurde von neuem wirksam. Gleichzeitig verringerte sich das Maß der Steigung, und als der Gang sich schließlich zu einer Mündung von beachtenswertem Umfang verbreiterte, da verlief er so gut wie horizontal.
    Wie alles an dieser unterirdischen Anlage, waren auch die Maße des Raumes, den sie jetzt betraten, gigantisch. Es gab keine eigentliche Beleuchtung, aber der Boden der Halle war mit Hunderten, wenn nicht gar Tausenden von vier bis fünf Meter hohen Würfeln bedeckt, die rötlich glühten.
    Die Natur der Würfelwände war von den Meßgeräten sofort erkannt worden. Es handelte sich keineswegs um Gebilde aus fester Materie. Die Würfel bestanden aus Feldern - Paratronfeldern. Der nächste Würfel war etwa fünfzig Meter entfernt.
    Durch das Schimmern des Feldschirms hindurch erkannte Ken Bewegung. Er machte die übrigen darauf aufmerksam. Hinter der rötlichen Glut wurden die Umrisse eines Wesens sichtbar, das von annähernd derselben Größe war wie Ken, Atlan oder die Teleporter. Was zunächst wie ein ungewöhnlich dicker Schädel wirkte, entpuppte sich nach längerem Hinsehen als eine wilde Mähne, die dem fremden Geschöpf vom Haupt auf die Schultern herabfiel.
    Hier also wurden die Gurrads gefangengehalten.
    Es zeigte sich, daß jeder Würfel im Durchschnitt fünf Gefangene enthielt. Der Paladin hatte inzwischen die Zahl der Würfel bestimmt, es gab insgesamt zweitausendeinhundert. Allein in diesem Raum also hatten die Uleb mehr als zehntausend der löwenmähnigen Geschöpfe untergebracht, um sie im Laufe der Zeit auf ihre Eignung zu Gastkörpern zu untersuchen.
    Es war den Eindringlingen einstweilen unmöglich, mit den Gefangenen in Verbindung zu treten, aber Atlan nahm sich vor, bei frühester Gelegenheit nach dem Kraftwerk zu suchen, das die Paratronschirme mit Energie versorgte, und die Gurrads freizusetzen.
    Vorläufig mußte er sich damit begnügen, sich einigen der Verzweifelten zu zeigen. Sie würden begreifen, daß er als Gegner der Uleb gekommen war, und daraus Hoffnung schöpfen, die ihre Not linderte.
    Die beiden Teleporter wurden ausgesandt, um die Wände der Halle nach Ausgängen abzusuchen. Die Gegenwart der Paratronfelder war dabei hinderlich, und jeder Sprung war für Tschubai und Kakuta mit heftigem Schmerz verbunden. Aber die Zeit drängte, und trotz der Behinderung fanden sie im Laufe weniger Minuten drei Gangmündungen, die aus der Halle hinausführten. Sowohl Ras Tschubai als auch Tako Kakuta waren mit je einem der empfindlichen Meßinstrumente ausgerüstet, die sie Minuten zuvor aus dem Versteck in der Kugelhalle herbeigeschafft hatten. Ras Tschubai berichtete, daß er mit Hilfe seines Gerätes unter einer der Gangmündungen eine äußerst deutliche Anzeige erhalten hatte. Tako Kakuta, der die anderen
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