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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche
Autoren: Unbekannt
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zwei Gänge entdeckt hatte, war in dieser Hinsicht erfolglos geblieben - das hieß: Aus einem der Gänge erhielt er überhaupt kein Signal, aus dem zweiten nur ein äußerst schwaches.
    Da der zweite Gang in der Nähe des dritten lag, den Ras Tschubai gefunden hatte, nahm Atlan an, es handle sich lediglich um einen Streueffekt.
    Tschubai drang daraufhin etwa fünfzig Meter weit in den von ihm entdeckten Gang ein und berichtete nach seiner Rückkehr, daß das Signal in der Tat stärker werde, je weiter er sich von der Mündung entfernte. Für Atlan war das das Zeichen, daß, wenn auch nicht die Vernichtungsschaltung selbst, so doch der Weg gefunden war, der zu ihr führte. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Man drang in den Gang ein, den der Afrikaner gefunden hatte. Er war von rechteckigem Querschnitt, verlief horizontal und ohne Krümmungen und wurde von Fluoreszenzplatten beleuchtet, die in regelmäßigen Abständen in die Decke eingelassen waren. Aus bisherigen Beobachtungen mußte geschlossen werden, daß es nicht die Art der Erbauer dieses Stützpunktes war, Zugänge zu Räumen und Hallen entlang der Wände eines Ganges unterzubringen.
    Der Gang in dieser Anlage erfüllte die Funktion eines reinen Verkehrskanales. Er verband Räume miteinander, aber an ihn selbst grenzten keine Räume an. Atlan erwartete daher, das Ziel seiner Suche am anderen Ende dieses Ganges zu finden. Man bewegte sich vorwärts, so schnell es die Umstände erlaubten, und achtete kaum auf die unmittelbare Umgebung.
    Mit einer Ausnahme: Ken Parmenter hatte von Tako Kakuta eines der Meßinstrumente erhalten.
    Mehr aus Spielerei als aus echtem Interesse schaltete er es von Zeit zu Zeit ein und las die Anzeige ab. Als er zum fünften oder sechsten Mal auf den Einschaltknopf drückte, bemerkte er, daß die Intensität des Signals seit seiner letzten Messung abgenommen hatte.
    Er setzte Atlan davon sofort in Kenntnis. Der Arkonide ließ anhalten. Er selbst bewaffnete sich mit einem der Meßgeräte und schritt ein Stück weit den Gang in der Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Kens Beobachtung bestätigte sich schon nach wenigen Schritten. Das Signal wurde stärker. Die Stelle, an der es ein Maximum der Intensität durchlief, ließ sich auf plus oder minus fünf Meter genau bestimmen. Atlan zögerte einen Atemzug lang.
    Sollte er die Teleporter vorausschicken und das Risiko eingehen, daß sie irgendwo gegen einen Paratronschirm rannten?
    Er entschied sich dagegen. Das Risiko für die Mutanten war zu groß. Aber die Zeit drängte. Atlan gab seine Befehle. „Wir müssen hier durch!" bemerkte er knapp. „Dephin, Parmenter - schaffen Sie uns eine Öffnung!"
    Der riesige Robot baute sich vor der Wand auf.
    Ken, etwas empfindlicher gegen die Hitzestrahlung, die die Gangwand in Kürze entwickeln würde, postierte sich schräg hinter ihm. Zwei Blaster flammten auf. Zwei grellweiße Strahlenbündel schossen gegen die Wand und schnitten durch den Fels wie heiße Messer durch Butter. Die Wand begann zu fließen. Unter der mörderischen Hitze der Blasterstrahlen verdampfte das Gestein und stob in grauen Wolken auf. Die Helme der Schutzanzüge wurden von neuem geschlossen. Der Gesteinsdampf begann den Gang zu füllen. Die Männer standen wie in dichtem Nebel, der Blick reichte kaum mehr zwei Meter weit.
    Da sah Ken, wie der Strahl aus seiner Waffe plötzlich ins Leere fuhr. Er hatte die Wand durchbrochen, und dahinter tat sich ein Gang auf. Er verlief senkrecht zu dem, in dem sie sich befanden, und der Abschluß, den Ken soeben durchbrochen hatte, war vermutlich eine Art Geheimtür, deren Öffnungsmechanismus nur Eingeweihte kannten.
    Der Gang erschien auf den ersten Blick unbeleuchtet. Aber Ken bemerkte, als er den Blick nach oben richtete, ein leises Nachglühen der Fluoreszenzscheiben, die in die Decke eingelassen waren. Die Lampen hatten vor wenigen Sekunden noch geleuchtet! Entweder hatte seine Dauersalve eine wichtige Leitung beschädigt, oder ...
    Oder jemand hatte die Beleuchtung ausgeschaltet, als er bemerkte, daß sein Versteck unter Feuer genommen wurde!
    „Dort drin ist jemand!" stieß Ken hervor.
    „Betrachten Sie die Lampen - sie glühen noch nach!"
    „Vorwärts!" befahl Atlan. „Der Paladin an die Spitze. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Sie stürmten vorwärts. Der Gang endete nach weniger als zwanzig Metern vor einer glatten, fugenlosen Wand. Atlan hatte keinen Sinn für Geduld mehr. Einer der schweren Strahler des Paladins
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